Meine Meinung: Nein, die Regierung sollte nicht vorschreiben, was die Leute essen sollen.
Stattdessen sollten eher Maßnahmen getroffen werden, die es Leuten erlauben, die Energie und Zeit zu haben, eine vollwertige und ausgewogene Mahlzeit vor- und zuzubereiten (BGE, 4-Tage Arbeitswoche, Subvention/weniger Steuer auf bestimmte Lebensmittel).
Entgegen vieler Auffassungen greifen Menschen nämlich nicht zu Billig- und Fertiggerichten, weil sie das so toll finden oder ihnen die nötige Bildung fehlt: Nein, man ist in der Regel aber auf so einem konstanten Stresslevel, dass man gar keine andere Wahl hat, als das schnelle und billige Essen zu nehmen. Menschen müssen die Zeit und Ruhe haben, zu kochen, und das Geld, auch die Ernährung zu kaufen, die zu ihnen passt.
Ein gestresster Körper möchte schnell verfügbare und reichhaltige Nahrung. Freizeitmangel erhöht zusätzlich Stress und verhindert Bewegung. Kochen braucht Zeit und erfordert viel Planung: Auch das wird durch Stress und Zeitmangel behindert.
Es gibt auch nicht wirklich "ungesundes" Essen, nur Essen mit verschiedensten Inhalts-, Nährstoffen und Vitaminen, wovon man natürlich alles überdosieren kann (man kann z.B. auch zuviel Wasser trinken).
Herstellern mehr auf die Finger zu hauen, löst halt das grundlegende Problem nicht, dass unser gesellschaftlicher Alltag recht wenig auf unsere Gesundheit ausgerichtet ist. Die Verantwortung dafür auf jeden einzelnen zu schieben, weil man sich ja nur "richtig ernähren" müsse, bleibt am Ende leider ein klassistisches Märchen.
Hotzenplotz schrieb:
Verzichtet ihr denn auf zuckerhaltige Lebensmittel abseits von denen mit natürlichem Zuckergehalt und verzichtet ihr auch auf Fertiggerichte bzw. Convenience Food?
Nur bedingt, aus oben genannten Gründen.
MfG Der Schilderich
Team FervorCraft