Dem möchte ich zwei Fragen entgegenhalten:
- Woran lässt sich festmachen, ob eine Entscheidung gegen den Willen der federführenden Designer getroffen wurde? Die Designer können die Entscheidung ja auch aus Überzeugung getroffen haben.
- Sind Hobbyentwickler frei von Zwängen?
Die großen Unternehmen wollen Geld verdienen und müssen darauf achten, was sich gut verkaufen lässt. Das schließt aber nicht aus, dass die Entwickler diese erfolgreichen Spielinhalte selbst gut finden. Ein Spiel besteht aus so vielen unterschiedlichen Komponenten, dass es eigentlich immer Raum für Kreativität und eine eigene Note gibt. Ich halte nichts von der Einstellung, dass kommerzielle Spiele seelenlose Fließbandprodukte sind. Auch die Hobbyspiele reproduzieren oft nur das, was deren Entwickler aus erfolgreichen Massenmarkt- oder Indiespielen kennen.
In unserer Szene haben Entwickler und Spieler schon immer Einfluss auf den Entwicklungsprozess genommen. Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass selbst bei uns Entwickler ihre Spiele schon mal gegen die eigene Überzeugung verändert haben. Auch wir wollen unsere Spieler ja erreichen.
ZitatUnd solange unsere Spiele nicht kommerziell sind, haben wir uns ja, außer unseren eigenen Vorstellungen, auch niemandem zu beugen, was Dinge wie Releasedatum, Genre, und anderen Faktoren der Entwicklung angeht. Wir sind nur uns selbst gegenüber Rechenschaft schuldig.
Das schließt aber nicht zwangsläufig aus, dass wir uns für Spielinhalte entscheiden können, die für uns persönlich nicht "die erste Wahl" sind. Ein konkretes Beispiel: Ich bin kein großer Freund von humanoiden realen Tieren (mit einigen Ausnahmen), aber es stört mich nicht, solche Figuren in meine Spiele einzubauen. Man kann das eine bevorzugen, aber das andere trotzdem interessant finden.