Hier kommt mein erstes Review: Samhain
Story
Zunächst mal ein großes Lob, wie die Geschichte erzählt wurde. Das Begräbnis, das Samhain-Fest, all das versprüht enormen Charme und eine Intensität, wie man sie vom Maker nur selten sieht. Großartig! Auch waren die Dialoge fantastisch geschrieben und haben mir viel Spaß gemacht. Manchmal gab es kleine Ausreißer. Sätze wie "Papa, du bist der Beste", fand ich persönlich etwas merkwürdig angesichts des epischen Settings und der sonstigen Dialoge, Jugendsprache hin oder her. Dennoch: Es ist immer ein gutes Zeichen, wenn ich nicht genervt weiterklicken möchte und hier haben sie wundervoll zum Ganzen beigetragen. Dass etwas Böses in der anderen Welt warten würde, wurde natürlich schnell klar. Die Rachsucht/Korruption des Vaters kam mir persönlich dann etwas zu plötzlich, da hätte ich mir einen weicheren Übergang gewünscht, gleiches gilt für das Ende, was ein bisschen abrupt rüberkam. Gleichwohl hinterlässt es ein kleinen Schauer, wenn man weiß, dass dieser Fluch das nächste Jahr wiederkehren würde. Am Ende würd ich persönlich noch feilen, die Umsetzung hingegen ist ganz großes Kino.
Gameplay
Ich mochte das entspannte Knobeln und die abwechslungsreichen Rätsel. Hirnschmalz, Geschicklichkeit, Reflexe, Logik. Alles wurde abgefragt. War kurzweilig und hat Spaß gemacht. Das mit dem Timer war etwas gewöhnungsbedürftig, hat dem Ganzen aber auch eine Art Dringlichkeit gegeben, die wiederum dem Storytelling nutze. Insofern passte hier alles.
Mapping
Man könnte jetzt unken, dass das Mapping etwas leer wäre. Trotzdem hat es mich nie gestört, weil trotz dieser vermeintlichen Leere zu jeder Zeit eine große Detailverliebtheit herrschte. Wettereffekte, das Wehen des Windes, die kleinen Details wie die Pflanzen etc. Da die Karten immer einer inneren Logik folgten, verspührten sie viel Charme und haben mir dann im Endeffekt doch gefallen. Ab dem Jenseits fand ich das Mapping dann richtig klasse und gut. Nein, insgesamt fand ich das Mapping angemessen und es war der guten Atmosphäre zuträglich.
Atmosphäre
Sehr tolle Atmosphäre. Diese wundervolle Musik fängt vor allem zu Anfang und im Dorf die Atmosphäre so geschickt ein. Auch das Gruseln später wird richtig gut rübergebracht. Man hatte direkt Lust nach Irland zu reisen. Hin und wieder wäre vielleicht etwas Abwechslungs am Anfang besser gewesen, aber angesichts der tollen Atmosphäre ist das Meckern auf hohem Niveau.
Fazit
Ich fand Samhain richtig gut. Das Gameplay war abwechslungsreich und intuitiv, die Atmosphäre war erstaunlich gut und die Dialoge waren von kleinen Aussreissern abgesehen richtig gut geschrieben. Die Umsetzung der Story war fantastisch und auch wenn mir persönlich das Ende einen kleinen Dämpfer verpasst hat (ich fand viele Entwicklungen einfach zu plötzlich), war der Ausflug in dieses mystische Dorf etwas ganz Besonderes. Es versprühte eine gewisse Magie und das spricht viel für die Liebe der Entwickler zu ihrem Projekt.
Das nächste Review: Eldritch Cat
Gameplay
Grundsätzlich wird das Spiel toll eingeführt und liebevoll erklärt, trotzdem bleibt zunächst blanke Verwirrung. Hat man das überstanden, geht es aber los. Das Grundprinzip ist genial und aktiviert einen motivierenden Mechanismus: Gegner besiegen, davon mehr Türme kaufen, noch mehr Gegner besiegen etc. Vor allem die unterschiedlichen Türme sind interessant. Das macht Spaß zu entdecken und startet einen motivierenden Kreislauf, der einen doch irgendwo an der Stange hält.
Präsentation
Ich fand das Spiel war liebevoll präsentiert, vor allem das tolle Tutorial. Aber auch sonst sieht das Spiel gut aus: Das Gesehene ist dem Spielprinzip angemessen, außerdem sind die Monster etc. toll animiert. Auch das Schachfeldprinzip hat für Übersicht gesorgt, sobald das Spielprinzip verstanden wurde. Ich persönlich fand es gut präsentiert. Akustisch fand ich es auch passend untermalt.
Story
Fällt natürlich aufgrund des Spielprinzips aus.
Fazit
Normalerweise sind so Tower-Defensive Spiele nicht so meins, trotzdem fand ich das Gezeigte beeindruckt umgesetzt. Es ist unglaublich, was da am Bildschirm abgeht. Der Anfang war Verwirrung und Überforderung pur, das muss ich leider gestehen. Danach entsteht immerhin ein motivierender Kreislauf. Ich fand das Projekt schon sehr beeindruckend, auch wenn es eher nicht mein Genre ist. Trotzdem: Anerkennung für das Geleistete. Klasse!
Das letzte Review für heute: Die Insel Meles Meles
Gameplay
Das gewöhnliche Kampfsystem mag Geschmackssache sein, aber es fehlte einfach an eigener Identität. Eher in Teilen überzeugen können die vielen kleine eingestreute Rätsel. Diese können immerhin die das Gesamte etwas auflockern. Manche Rätsel sind hingegen wenig intuitiv, trotzdem fand ich diesen Part relativ unterhaltsam. Leider ist man viel zu oft verwirrt und weiß nicht weiter. Insgesamt eher mäßig interessant, auch wenn einige Teile durchaus spaßig sind. Aber als großes Ganzes wirkt es leider beliebig und macht kaum Spaß.
Story
Der Humor hat bei mir nicht gezündet. Leider waren die Dialoge auch nicht gut geschrieben und sprühten über vor Fehler. Seltene Fehler sind okay, aber hier musste ich suchen, um mal keine Fehler zu finden. Nie war ich wirklich angesprochen oder wurde ich abgeholt. Im Gegenteil: Ich fand das Gezeigte kindisch und nicht wirklich attraktiv.
Präsentation
Ich persönlich fand das Mapping sah irgendwie nicht wirklich hochwertig aus. Irgendwie wirkte alles schon mal gesehen und es fehlt das Besondere, was dem Spiel die Identität verlieh. Daneben sind die Maps teilweise erschreckend leer und detailarm. Viele Maps wirken stellenweise einfach seelenlos. Die Optik hat mir leider nicht zugesagt.
Atmosphäre
Die Musik fand ich leider auch nicht wirklich passend. Irgendwie wirkte es auf wie dem Jahrmarkt und es kam zu keiner Zeit wirklich Stimmung auf. Es wirkte eher wie ein Sammelsurium aus unterschiedlichen Elementen und konnte nie wirklich wie ein Ganzes wirken. Das schlechte Mapping und diese Jahrmarktmusik plus die eher unattraktiven Dialoge wirkten manchmal wie ein Fiebertraum.
Fazit
Leider ist die Insel Meles Meles das erste Spiel, dem ich eine eher negative Bewertung geben muss. Zwar sind einige Rätsel durchaus unterhaltsam, insgesamt wirkt das Spiel aber nie wie ein Großes Ganzes, sondern wie ein Sammelsurium von unterschiedlichen Bestandteilen. Optisch sieht das Ganze erschreckend detailarm aus und auch die Akustik wirkt beliebig, was keine Atmosphäre aufkommen lässt. Die schlecht geschriebene Story und die albernen Dialoge setzen dem Ganzen dann aber entgültig die Krone auf. Es wirkt wie ein Fiebertraum, dem man schnell entrinnen will. Schade, leider konnte mich das Spiel gar nicht abholen.