Da auch Beiträge, die vielleicht oder auch nicht Träume sein können musste ich an eine Geschichte noch aus längst vergangenen Schulzeiten denken, die ich geschrieben hate, statt in Geschichte aufzupassen^^
Nach ein paar Stunden suchen, abtippen und verbessern:
Erst dachte ich, es wäre die Kopfschmerzen. Gegen Nachmittag wurden sie so schlimm das ich kaum die Tabletten nehmen konnte bevor ich ins Bett fiel und mir die Decke über den Kopf zog statt die Rollläden runter zu lassen.
Doch nun war ich wach und was mir durch den Körper pulsierte war kein Schmerz, sondern pure Macht.
Vorsichtig richtete ich mich auf. Ich hatte niemanden gehört. Weder meine Nachbarn noch die Katze. Nicht meine Katze. Sie war mir vor ein paar Wochen zugelaufen und hatte das Haus einfach nicht mehr verlassen. Sie war sehr zutraulich, aber auch eigensinnig. Sie hatte sich entschieden zu bleiben und so hatte ich angefangen sie zu versorgen, bis sich jemand melden würde, um sie abzuholen.
Sie war das einzige, das sich hier bewegen könnte, aber wenn sie magisch wäre, hätte mir das auffallen müssen.
Ich stand auf und legte mich auf den Boden. Ich spürte leichte Vibrationen, die auf keinen Fall von Schritten herrühren könnten, zu gleichmäßig.
Vorsichtig stand ich wieder auf und öffnete die Tür. Ich bewegte mich an der Wand entlang und wich den quietschenden Bodenplatten aus.
Ganz eindeutig, etwas sehr Mächtiges befand sich hier, umso näher ich der Küche kam, desto stärker wurde das Pulsieren, ich konnte es sogar sehen, die Luft flimmerte.
Ich träumte. Auf jeden Fall. Ich hielt mich bedeckt und lugte um die Ecke in die Küche.
Auf dem Tisch saß ein Mädchen. Ihre langen Haare wippten im Takt ihrer nackten, schwingenden Beine. Sie war so hell wie das Mondlicht in dem sie badete, nur ihre Harre wirkten wie die Finsternis selbst.
„Ich bin so aufgeregt!“, wisperte sie, melodisch als würde sie singen und doch wirkte es monoton.
Ich hatte Angst sie hätte mich entdeckt, aber sie sprach mit der Katze. Diese lag auf ihrem Schoß und dort blieb sie trotz des Wippens und ließ sich streicheln, den Körper entspannt, die Augen halbgeschlossen.
„Ich hatte diese Welt schon abgeschrieben, völlig aufgegeben. Und das war ok. Ich war bereit sie los zu lassen. Und jetzt sieh mich an!“
Die Katze drehte sich auf ihrem Schoss zu einer Kugel, öffnete die Augen und die Haut des Mädchens warf falten. Nein nicht ihre Haut, sie trug ein Kleid! Es war dünn, hell und nahezu durchsichtig.
„Ich bin so gespannt!“, dabei blieb ihre Stimme so seltsam monoton.
Sie packte die Katze unter den Achseln und hob sie soweit ihre kurzen dünnen Arme reichten in die Luft.
Dabei schwangen ihre Haare und gaben für eine Sekunde ihren Rücken preis, der mit feinen schwarzen Mustern übersäht und erst ab der Taille von ihrem dünnen Kleid bedeckt wurde. Sie hat viel zu wenig an!, dachte ich, ihr muss unfassbar kalt sein!
Die Katze schnurrte. Das Geräusch war in der Stille allumfassen.
Das Mädchen lachte, überraschen hoch und klar, wie winzige Glöckchen. Sie setzte die Katze wieder auf ihren Schoß.
„Eine neue Zeit bricht an. Doch sie beginnt nicht bei null. Sie machen nicht unbewusst die gleichen Fehler. Sie starten neu, doch nicht blind. Berufen sich auf ihr Erbe und erschaffen doch etwas Neues!
Ich schmecke die Veränderung in jedem Atom, ich sehe im Weltenstrom, höre sie in jedem Herz, alles wirklich alles strebt aufwärts!“
Sie schwang ihre Arme in die Luft und die Beine nach vorne, wie ein Kind, das gleich von der Schaukel springt, und kicherte dabei. Die Katze schüttelte sich.
„Was es wohl werden wird? Ob sie es schaffen? Ich kann es kaum erwarten! Unbetroffene Entscheidungen, Veränderung. Endlich verstehe ich, warum sie so stolz darauf war, ihre Göttin zu sein. Es ist so wunderbar, so euphorisierend in all der Ungewissheit zu stehen. Bei allem Leben, ich will es sehen!“
Und plötzlich war sie verschwunden.
Ich blinzelte. Dich Küche lag dunkel vor mir. Kein Mond, nur das Licht der Straßenlaternen schien herein. Die Katze saß vor mir auf dem Tisch, ihr Schwanz zuckte.
„Miau“, sagt sie.
„Hey.“, sagte ich und ging zu ihr hin. Ließ sie an meiner Hand schnuppern. Streichelte sie. Sie war warm, ich hatte Gänsehaut. Ich berührte den Tisch, wo das Mädchen gesessen hatte. Er war kalt. Türen und Fenster waren verschlossen. Die Katze sah mich an und wartete, ich hob sie hoch und nahm sie mit ins Bett.
Das pulsierende Gefühl war weg. Alles war normal.
Ich versuchte zu schlafen. Das war alles doch nur ein Traum gewesen. Oder eine Halluzination wegen der ganzen Migränemittel.
Meine Katze schnurrte.
Ich würde sie doch nicht mehr hergeben.