Guten Morgen zusammen! Zeit für Projektorganisation.
Sajiki
Ich finde es bemerkenswert, wenn Du alles nur im Kopf behalten kannst. Leider klappt das bei mir nicht... Viele Ideen ändere ich mit der Zeit, weil dieses oder jenes Detail nicht passt. Und diese Entwicklung kann ich mir nicht für alles merken. Da vergesse ich dann manchmal den aktuellen Stand oder warum ich mich für eine Variante entschieden hatte (bzw. aus welchen Gründen die vorherige Ausgestaltung nicht passte). Deswegen brauche ich eine Organisationsstruktur.
Es ist ein bisschen so, als sei ich mein eigenes Team. Und damit Teil A meines Gehirns weiß, warum Teil B das und das beschlossen hat, muss das festgehalten werden. Und wenn dann Teil C mit einer ganz neuen Idee kommt, muss sie mit A und B besprochen werden. Die Entscheidung wird niedergeschrieben, damit C nicht 2 Monate später mit der gleichen Sache wieder ankommt und die Diskussion von vorne losgeht.
Klingt das verrückt? Vielleicht bin ich das.
Rinober
Auch bei Dir finde ich es beeindruckend, dass Du Dir alles merkst. Vielleicht ist mein Kopf einfach zu voll mit den verschiedensten Projekten - ich hätte da noch mehrere Romanideen, mehr oder weniger weit entwickelt (die meisten davon sind aber auch größtenteils verschriftlicht), als aktive Rollenspielerin und Spielleiterin halt meine Storyline mit Charakteren, Aufgaben und Hintergründen dafür, dann liebe ich World Building und habe daher aktuell 2 verschiedene Welten (bei einem inklusive Planetensystem und dem dazugehörigen Mathe) in der Mache und dann noch der Alltag dazu, der terminlich auch ziemlich voll ist. Dazu kommen noch viele weitere Schnipsel von Ideen, die noch nicht in richtigen Projekten verwurstet wurden.
Und das alles geht dann herrlich durcheinander, da vor allem in meinem Chaoten-Kopf keine klaren Grenzen bestehen. Immer, wenn ich von "Schubladen im Kopf" als Analogie für Merkstrukturen höre oder etwas in der Art, dann muss ich etwas kichern. Ich hab da eher ein Gedankenwollknäuel oder eine Gedankensuppe, in der alle Ideen und Entscheidungen frei schwimmen und thematisch nicht eingegrenzt sind. Das heißt: Ich komme leicht vom 100sten zum 1000sten, verliere mich in meinen vielen Projekten und das Ganze läuft wenig konstruktiv ab (auch wenn es Spaß macht).
Wenn ich also voran kommen will mit irgendwas und das auch noch auf eine effizientere Art und Weise, dann muss ich da Ordnung reinbringen. Und das klappt am besten, wenn ich die Ideen thematisch sortiere und den Stand der Dinge erfasse. Natürlich klappt das nur, wenn ich mit der Art und Weise, wie ich das tue, nicht unzufrieden bin. Und diesen Punkt habe ich noch nicht erreicht.
So. Lange Rede, kurzer Sinn: Eure bevorzugte Vorgehensweise, alles möglichst im Kopf zu behalten und nur das Nötigste aufzuschreiben, funktioniert für mich nicht. Leider. Daher spricht mich das Gamedesign Document, Dialogbuch und zur Projektorganisation dann dieses Kanban Board mehr an. Jetzt muss ich halt mal entscheiden, wie ich das konkret umsetzen kann. Denn wie gesagt: Alles einfach hintereinander runterschreiben ist mir einfach zu unübersichtlich.
Ich überlege daher, ob ich nicht wieder ein Scrivener-Projekt aufziehe oder mal mit dem MS OneNote arbeite... Oder ne Wiki mache? Also quasi den Gamedesign Document-Aufbau in eines dieser Systeme übertrage...
Und jaaaaa, ich weiß, dass ich ziemlich viel Hirnschmalz allein in die Frage stecke, wie ich die Organisation konkret angehen soll. Das ist, damit ich später nicht unzufrieden damit bin, was mir erfahrungsgemäß extrem auf die Motivation schlägt. Wenn das alles ein bisschen irre für euch klingt, habt ihr da vermutlich recht. Manchmal steht man sich ja bekanntlich auch gern selbst im Weg und selbst wenn ich berücksichtige, dass mein eigentliches Problem nur ich bin, muss ich diese Hürde irgendwie nehmen.
Cheerio!