Von großen und kleinen Freuden... oder

  • Ich bin gerade ausversehen auf absenden gekommen beim Thread erstellen -.-


    Also nochmal von vorne...


    Von großen und kleinen Freuden... oder, warum ich keine Euphorie für die Makerszene mehr habe.


    Ich bin nun schon verdammt lange in der Makerszene aktiv, stolze 22 Jahre hab ich nun schon mit dem Maker auf den imaginären Buckel. Ich habe wohl so ziemlich alle auf und ab's in der Szene mit verfolgen dürfen. Als es noch die vier großen Boards gab, Atelier, Quartier, Kamikaze und rpg2k. Als die Spiele noch in der Screenfun vertreten waren und vorallem als noch ein gesunder Konkurrenzkampf zwischen den Erstellern entfachte.


    Ja, ich habe gute Leute kommen und gehen sehen, viele tolle Projekte mit betreuen dürfen, tolle Diskussionen mitverfolgt und eine innovative Idee jagte die nächste... Joa, ich war wirklich unheimlich aktiv. IM Quartier war ich sehr lange zeit Moderator und gleichzeitig besaßen wir zu unseren Projekt ein Hosted Board im Kamikaze Board.

    Die traurige Realität heutzutage sieht so aus; Ich habe locker 12-15 Std. in der Woche zeit am Maker zu basteln, ich nutze nichtmal 2 stunden. Es gibt nicht ein Projekt national und international was auch nur ansatzweiße mein Interesse wecken würde (ich möchte damit natürlich niemanden persönlich angreifen) und die aktivität ist quasi bei mir auf ein minimum gefallen.

    Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da wurde täglich bsp. in den verschiedensten Screenthreads 20 Screens gezeigt, ein geiles Projekt nach den anderen wurde vorgestellt, die Threads wurden im Minutentakt mit Antworten zugekleistert, Diskussionen hatten stellenweiße Buchlängen, bla bla bla...

    Heutzutage darf man all diese Beispiele nehmen und ins Gegenteil umwandeln.

    Jetzt frage ich mich woher kommt es? Das Interesse ist ja nach wie vor da, sonst wäre ich nicht hier und würde diesen Post verfassen. Dieses kindliche naive wenn man ein Event erstellt hat per PP und im Spiel dann eben der Charakter sein Ding durchzieht und man sich dann wie ein kleines Kind freut ist... mh, verschwunden. Die Begeisterung für das wesentliche ist nicht mehr gegeben.


    Meine Frage an euch, hier dürfen sich die alten Hasen unter euch angesprochen fühlen:


    Wie empfindet ihr die Makerszene?

    Wie fasst ihr das ganze auf im Vergleich zur damaligen Zeit?

    Ist eine positive oder doch eher eine negative Veränderung eingetreten?

    Wie fühlt ihr euch dabei, besitzt ihr noch diesen starken Tatendrang und wollt eine spezielle, einzigartige Welt erschaffen und sie mit anderen gleichgesinnten teilen?


    Ich meine hey, der olle Cube kann ja auch absoluten scheiß quatschen und ihr seid gänzlich anderer Meinung.


    Please, your turn.

  • Also ich hatte ja damals mit den Ace angefangen und war voll dabei, das ist beim MV genau so. Ich hätte jeden Tag auch mehr als genug Zeit um da einiges zu machen.

    Ich würde auch sagen der MV ist viel besser als der Ace, liegt vielleicht auch nur daran das es anders aus sieht oder mehr zum rum Spielen gibst^^.


    Ja bei mir ist es eigentlich so, ich habe so viele Ideen, ich bin da ein Typ Mensch der ungerne um Hilfe bittet. Dann Verliere ich eben schnell die Lust und fange irgendwas neues an oder mache mal für paar Monate Pause.

    Klar sagen immer ein paar, das Sie gerne Helfen, aber wie gesagt ich denke mir dann so, " Mensch der geht mir langsam auf den Sack mit sein Gefrage".


    Ich denke mal auch das eben ganz am Anfang wo es neu raus kam, alle eben Begeistert waren, so wie es eben ist bei neuen Zeug und das wegen so viel Geschrieben und gemacht wurde und heute, na ja wie soll ich sagen, ist es doch schon irgendwie wieder alt und man tut da nicht mehr so viel schreiben und fragen.

  • Moinsen, bin selber zumindest seit nun ca 12 Jahren dabei und kann aus meiner Sicht sagen, dass es wohl viele Faktoren gibt, welche auch meine Aktivität stark reduziert haben.


    Die Zeit, in welcher ich die einschlägigen SNES-Spiele für mich entdeckte, liegt schon ein ganzes Stück zurück und somit ist es fast nur noch die Nostalgie, welche mich an diese Spiele erinnert.

    Natürlich interessiere ich mich nach wie vor für Gamedesign und auch PixelArt, jedoch ist mit all den Jahren am Maker allmählich die Leidenschaft, der Nervenkitzel all der "Freiheiten" und des "Neuen" erloschen. Aus dem anfänglichen Wunsch nach einem eigenen JRPG wurden nach und nach vielseitigere Vorstellungen, welche von Simulationen über RTS reichten.

    Allgemein habe ich das Gefühl, dass mich zeitweise schon mehr die Art des Funktionierens eines Spieles mehr interessierte, als die Spielerfahrung selbst. Quasi wie eine Art Spoiler: "Ach, das Spiel wurde sicherlich mit den und den Mitteln umgesetzt". Irgendwie entzaubert das für mich persönlich doch so einige Spiele.


    Vielleicht kann auch einer der Gründe der sein, dass je besser man den Maker kennenlernte und seine Fähigkeiten verbesserte, automatisch auch die eigenen Ansprüche anstiegen. Man wollte etwas ganz besonderes und innovatives schaffen - gerade da man schon einige "Stereotyp-Formeln" stark verinnerlicht hat und "anders" sein möchte.


    Ein weiterer Faktor ist wohl, dass man anders als zu Schulzeiten nun wesentlich weniger Freizeit, dafür umso mehr Verpflichtungen und Privatleben/Lebensplanung hat. Da müssen halt leider Prioritäten gesetzt werden. Deswegen habe ich auch das Gefühl, dass die allgemeine Zielgruppe der Maker eher jüngere Menschen sind, welche sich vollends in das Hobby stürzen können. Von den "alten Hasen" bleiben meist nur wenige aktiv. Sie pflegen eher noch Kontakte aus früheren Zeiten oder geben Hilfestellungen. Zumindest begründet sich dieses höchst subjektive Empfinden in den Abbrüchen verschiedener Projekte und dem stets kleinen aktiven Kern, der ein Forum erfahrungsgemäß über längere Zeit begleitet, während andere Persönlichkeiten kommen und gehen, im Idealfall aber selbst zur Kernuserschaft werden.

    Wenn man dann auch noch viele Interessen hat, wird es umso schwieriger, einen Spagat hinzulegen.


    Naja - für Manche ist der Maker ein Sprungbrett zu anderen Engines, für andere eine schöne Erfahrung des Selbstverwirklichen mit dem ersten eigenem Spiel und für andere eben eine Passion. :)

  • Auch wenn ich nicht zu den alten Maker-Hasen gehöre, sondern eher zu den Newbies, möchte ich etwas zu Deinen Fragen sagen.

    Ich kenne zwar die Maker-Szene noch nicht besonders lange, aber ich denke, die Veränderung hat nicht damit zu tun, dass die Szene sich mehr oder weniger stark verändert hat, sondern eher mit dem Umfeld.

    Zum einen dieser Hype um VR, sowas lässt sich mit den Makern, so modern sie auch sein mögen, nun einmal nicht realisieren. Dafür sind sie nun einmal nicht ausgelegt.

    Als Zweites die immer stärker zunehmende Welle an FPS-Games aller Schattierungen, vom klassischen WW-Spiel bis hin zum Zombie- oder Alienabschlachten. Auch das kann nun mal ein Maker nicht leisten.

    Als Drittes, selbst die schmalbrüstigsten, dümmsten Klickgames müssen doch heute wenigstens ein schickes (und vor allem, wenn ich das Wort schon höre, zeitgemäßes) 3D-Layout haben, auch das kann ein Maker nur sehr begrenzt anbieten.

    Ach ja, was ich beinahe vergessen habe, die MMOs, vorzugsweise, wo man sich gegenseitig die Köpfe einschlagen kann, weil im Spiel darf man das ja, in Realität ja leider nicht, aber die wird es wohl immer geben, solange es Menschen gibt, wir sind nun mal so.

    Nun und was schließt man daraus, ist doch klar, der Maker ist ein nicht mehr zeitgemäßes, mit extrem veralteter Graphik behaftetes Schrottprogramm, da gibt's doch weitaus besseres, wie CGI, und mir fallen sonst keine weiteren noch so bekloppten Abkürzungen ein, mit denen viele Kids heute nur so um sich schmeißen, ohne überhaupt die geringste Ahnung zu haben, was es bedeutet, an Zeit-, Arbeits- und Ideenaufwand, auch nur ein kleines Spiel mit diesem total veralteten ;) Stück Software, bei dem man noch kein Programmierer mit möglichst 20 Jahren einschlägiger Berufserfahrung sein muss, um das, was man sich vorstellt, auch umsetzen zu können.

    Aber das ist alles eine Zeiterscheinung, das Thema VR, wenn genügend eingewiesen werden müssen, weil sie sich außerhalb der Brille nicht mehr zurechtfinden, die FPS, weil irgendwann auch der Dümmste lernen sollte, dass Gewalt keine Lösung ist (wobei ein Maker das ja von Hause aus auch bietet), und auch die immer wieder so viel bejubelte 3D-Graphik, spätestens dann, wenn man für das nächste noch Hardware-hungrigere Game morgen keine neue Hardware mehr kaufen kann, weil schon alles ausgereizt ist.

    Spätestens an diesem Punkt stehen die Maker nach wie vor mit ihrer, immer noch, älteren Graphik, mit den vielen, bis dahin wahrscheinlich noch weitaus vielfältigeren, Eingriffsmöglichkeiten und einem immer noch stabil laufenden Core an der Seite von uns Entwicklern und wir können die gleichen schönen, und gleichzeitig auch einfachen Spiele wie früher bauen.

    Dies ist jetzt m. E. ein etwas zu lang geratenes Plädoyer für den Maker geworden, allerdings sind das Gedanken, die mich schon seit längerer Zeit bei der Beobachtung der gesamten Spielszene beschäftigen und ich denke damit nicht ganz allein zu stehen.


    Da während ich das Ding hier geschrieben habe, ein weiterer Beitrag reingekommen ist, noch ein kurze Bemerkung dazu.

    ChimaereJade : sicher sind die Maker ein Sprungbrett zu anderen Engines, aber so wie ich die Sache schon nach kurzer Zeit sehe, kann man wohl sagen, bei allen wunderschönen Engines, mit denen man teilweise wirklich schöne Sachen machen kann, einmal Maker, immer Maker.


    Freundliche Grüße

    Commander_Bert
    Meine Maker
    i_RMMV verwendet, (i_RMVXAce,i_RMXPvorhanden)
  • Ich habe ja schon öfter gesagt die Goldene Zeit des Makers war der 2k/2k3.

    Persönlich habe ich diese Zeit leider verpasst da ich damals auch kein Internet hatte, deswegen bin ich erst zum Quartier gestoßen wo diese Zeit schon lange vorbei war und die Community dort schon keine wirkliche Maker Community mehr war.

    Ich denke ein Negativpunkt ist auch das der Maker jetzt auch im Westen kommerziell nutzbar ist, das sollte einen aber nicht wirklich überraschen das sich sowas schädlich auswirkt.

    Es sind aber wohl auch viele andere kleine Veränderungen Schuld die im laufe der Jahre stattgefunden haben, wie sich die Maker Community weiterentwickelt muss die Zukunft zeigen.

    Man muss aber sagen das die Deutsche Community die letzten Jahre schon fast tot wirkte, seit ich in diesem Forum bin habe ich aber Hoffnung das es wieder etwas bergauf geht, wo ich sehe wie viele Menschen sich hier in letzter Zeit registriert haben und auch online waren.

    Ich kann das meiste jedenfalls nachvollziehen was du schreibst und muss sagen das ich selber momentan auch eher selten in die Foren gucke oder am makern bin.

  • Es gibt mindestens zwei große Gründe, warum Makerspiele heutzutage nicht mehr so angesagt sind: Zum einen gab einen Generationswechsel, damals sind die meisten mit dem SNES großgeworden, die jüngeren Generationen aber mit der Playstation, dem N64 usw., und zum anderen gibt es heutzutage viel mehr Konkurrenz durch andere Indie-Spiele. Außerdem schwindet wohl auch das Interesse an JRPGs, die Makerspiele sind zwar nicht immer JRPGs, sie werden aber vermutlich von Außenstehenden so wahrgenommen. Und apropos Wahrnehmung, man liest ja öfters, dass Spieler, die nicht aus der Szene kommen, wegen der vielen durchwachsenen und immer gleich aussehenden Spiele von Steam schon eine Aversion gegen Makerspiele entwickelt haben sollen.


    Das ist alles nicht so toll, denn jeder Entwickler möchte natürlich, dass das Spiel gespielt wird. Es kommt immer häufiger vor, dass Vorstellungen wenig bis gar kein Feedback bekommen, was dann wiederum dazu führt, dass der Entwickler das Interesse verliert, entweder ganz oder zumindest am Forum, in dem es kaum Feedback gab. Leider kann keiner wissen, ob es kein Feedback gibt, weil niemanden das Spiel interessiert, oder weil niemand mehr Lust hat, Feedback zu geben (und das Spiel trotzdem gespielt wird).


    Ehrlicherweise muss ich aber sagen, dass ich persönlich vergleichbare moderne Spiele auch meilenweit besser finde als Makerspiele, sowohl narrativ (denn "Schauspielkunst" und Inszenierung sind für eine Filmhandlung natürlich sehr wichtig) als auch spielerisch (die Systeme der Maker sind eigentlich hoffnungslos veraltet). Trotzdem spiele ich die Makerspiele noch, denn nur, weil ich andere Spiele sehr viel besser finde, heißt das ja nicht, dass ich die anderen Spiele schlecht finde.

  • Ich bin in der Zeit des XPs erst wirklich in die Szene eingestiegen, da ich vorher kein Internet hatte und mit dem 2k nur so für mich herum gebastelt hatte.

    Ich bemerke auch einige Veränderungen und dass insgesamt doch etwas die Luft raus ist.


    Der deutlicheste Punkt: Es kommen keine neuen jungen Entwickler in der Szene nach. Der wirklich überwiegende Teil der Maker-Nutzer ist deutlich ü20 und hatte früher schon mal einen Maker und kommt nun nach langer Abstinenz und meist dank verlockender Sales zurück in die Szene. Wie Jade schon schrieb, aus Nostalgie, die Generation die mit SNES & Co groß wurde.


    Die Kinder von Heute zocken noch immer, aber kaum noch am PC. Die PCs werden von Smartphones verdrängt.

    Und der Maker kommt dem nicht hinterher. Die MV-Ports sind grausam und nicht mehr kinderleicht.

    Auch kannst du nicht auf dem Handy die Spiele erstellen. Damit ist der Maker für viele uninteressant.

    Auch die Konsolen-Maker waren schon immer zu beschränkt und nicht massentauglich.


    Ich hab noch mehr Punkte, aber am Handy tippen hat gerade zu lange gedauert. XD Ich setzte heute Abend noch mal nach...

  • Allgemein habe ich das Gefühl, dass mich zeitweise schon mehr die Art des Funktionierens eines Spieles mehr interessierte, als die Spielerfahrung selbst. Quasi wie eine Art Spoiler: "Ach, das Spiel wurde sicherlich mit den und den Mitteln umgesetzt". Irgendwie entzaubert das für mich persönlich doch so einige Spiele.

    Schön geschrieben. Rückblickend betrachet muss ich feststellen, ich denke genauso. Prinzipiell sind Menschen die in irgendeiner Form mit Spieleentwicklung zu tun hatten wohl benachteiligt gegenüber "unwissenden" hinsichtlich des Erlebnisses Computerspiel. Das bringt mich ja gerade etwas zum schmunzeln.


    Naja - für manche ist der Maker ein Sprungbrett zu anderen Engines, für andere eine schöne Erfahrung des Selbstverwirklichen mit dem ersten eigenem Spiel und für andere eben eine Passion.

    Das, gekoppelt mit dem:

    sicher sind die Maker ein Sprungbrett zu anderen Engines, aber so wie ich die Sache schon nach kurzer Zeit sehe, kann man wohl sagen, bei allen wunderschönen Engines, mit denen man teilweise wirklich schöne Sachen machen kann, einmal Maker, immer Maker.

    Kann ich so komplett unterschreiben. Ich habe auch den Sprung zur professionellen Spielentwicklung gewagt und war für einen größeren Spielehersteller als Konzeptzeichner tätig... Sagen wir es so, die Erfahrung würde ich nicht nochmal machen wollen. Auf Kommando kreativ sein mit den dort gebotenen Vorgaben war mühsig. Und ja, einmal Maker immer Maker.


    Btw. Bert, ich lese da jetzt raus um es auf den Punkt zu bringen; Du gehst davon aus das sich irgendwann die meisten auf den nostalgischen Bonus berufen und zurück zu den Wurzeln kehren um die alten Erinnerungen aufleben zu lassen, natürlich unter der Prämisse gesättigt zu sein vom übertriebenen Grafikwahn, richtig?

    Ich denke ein Negativpunkt ist auch das der Maker jetzt auch im Westen kommerziell nutzbar ist, das sollte einen aber nicht wirklich überraschen das sich sowas schädlich auswirkt.

    Kannst du das näher erläutern? Warum sollte ein Produkt was im Westen angeboten wird zu einer stagnation führen wie in der Makerszene geschehen?

    seit ich in diesem Forum bin habe ich aber Hoffnung das es wieder etwas bergauf geht,

    Mh, ja. Die Jungs und Mädels hier machen einen tollen Job. Motivierte Leute die noch mit Enthusiasmus werkeln. Thumps up.


    Hotzenplotz

    Die Übersättigung der Makergrafik die du angesprochen hast empfinde ich ebenfalls als einer der größten Schwächen der Community. Die wenigsten sind wirklich dazu in der Lage gutes Material zu erstellen. Sofern den neues Material erstellt wird ähnelt es wiedermal dem RTP... Die Sättigung ist vorprogrammiert.

    Ich hab noch mehr Punkte, aber am Handy tippen hat gerade zu lange gedauert. XD Ich setzte heute Abend noch mal nach...

    Gut, ich geh dann mal hinterher drauf ein.


    In der Summe betrachtet muss man aber feststellen sind die meisten Anworten bisher quasi identisch. Ich behaupte mal dreist uns hält alle der nostalgische Faktor und vllt. findet man auch eine Lösung für das Problem, es wäre wünschenswert.

  • Ich selbst bastele auch seit dem RPG Maker von Don Miguel, der damals auf CDs herumgegangen ist.


    Zusätzlich dazu, dass man mit 2D JRPG SNES Spielen aufgewachsen ist und dann im Alter von... was weiss ich? 13? Die Möglichkeit hatte ein eigenes Spiel zu erstellen, welches damals durchaus besser aussehen konnte als zeitgemäßes 3d war schon was ganz besonderes und begründet auch diese "einmal Maker, immer Maker" Sache für mich mit.


    In meinem konkreten Fall muss ich aber sagen, dass ich, obwohl ich die Möglichkeit hatte, nie großartig den Anschluss in einer Community gesucht habe. Ich habe für mich selbst herum gebastelt... Ab und zu habe ich natürlich nach Ressourcen und Hilfen geschaut und wurde auch fündig (ob in der deutschen oder einer anderen Szene), oder habe mich irgendwo registriert und dann fast nie irgendwas geschrieben.


    Ich weiss nicht genau warum dass hier anders ist. Vielleicht hab ich mich einfach verändert. Vielleicht war ich auch überrascht, dass einige der Leute deren Ressourcen ich so angehimmelt habe sich hier zuhauf tummeln und sehr nett sind und einem mit Rat und Tat zur Seite stehen. Es hat sich jedenfalls gut hier angefühlt, wohingegen ich häufig (wenn ich mich mal woanders angemeldet habe, um aufdringlicherweise mein Spiel zu präsentieren xD) innerhalb der ersten 5 Posts zu Boden geflamed wurde und es einen so starren Aufbau gab wie genau man sein Spiel präsentieren muss etc.


    Dennoch schwanke auch ich natürlich zwischen "Yay! Ich hab eine sooo geile Idee und das kann ich alles damit und damit umsetzen!" und "Boah... irgendwie zu anstrengend!". Das hat ganz einfach damit zu tun, dass ich weniger Lust habe, wenn ich von der Arbeit komme, als zu Schulzeiten. ABER das ist nicht alles! Man selbst hat wie beschrieben viel höhere Ansprüche an sich selbst. Woher auch immer die kommen. Ich zum Beispiel hab noch Leute mit einbezogen in Projekte, weil ich manchmal große Probleme habe Lore- und Storylücken zu schließen oder generell mit ner Story anzukommen. Dabei ist dann aber auch oft die Sache, dass die Leute auch ständig was zu meckern haben ;). Also man macht halt ne Map für z.B. ein Dorf... Dann mit anderen zusammen "muss" man plötzlich rechtfertigen warum da so viele Häuser stehen, oder so wenige oder oder oder. Oder der Hauptcharakter gefällt nicht, oder sollte man nicht alles zeichnen? Oh das sieht gut aus, aber das geht noch besser etc... Oder man selbst ist mit etwas unzufrieden aber die andere Partei sagt: Geil!


    Ich sehe keine böse Absicht darin, aber es wird halt auch immer weniger das eigene Spiel und somit immer weniger Herumgebastel und somit immer weniger Hobby anstatt zweitem Job und DAS ist bei mir der Knackpunkt. Wenn ich viel zocke oder herumgammele, dann hab ich schon fast ein schlechtes Gewissen , dass ich nichts für das Spiel mache, wenn ich viel herum probiere, werfe ich hinterher eh das meiste über den Haufen... Weil WENN ich das schon mache soll es ja auch gut sein...


    Aber für wen soll es gut sein? Mache ich dieses Hobby überhaupt noch für mich? Will ich irgendwann mal fertig werden, um einfach damit Geld auf Steam einzusammeln? Ist überhaupt jemand gewillt mir Geld zu geben für ein Spiel das genauso ist wie alle anderen JRPGs? Oder will jemand mir Geld geben weil das Spiel so anders ist? Sollte ich überhaupt daran denken, wenn ich doch eh nur schleppend voran komme und der größte Kritiker ich selbst bin?


    EDIT: Auch wenn ich verstehe, dass der Maker einfach gehalten werden soll, bin ich dennoch der Meinung, dass auch die neueren Versionen der Engine als solcher nicht das mitgebracht haben, was sie hätten mitbringen können. Bspw. einfach eine Option in der Database->System "Feinde ON MAP bewegen sich nur wenn der Held sich bewegt" oder so. Oder einfach, dass es sowas wie ein Flagging für Events gäbe ohne Plugins und Tags. (Das ist ein Feind, Das ist ein NPC, Das ist ein anderes Objekt). Oder dass Events andere Events auslösen können. Der verschossene Pfeil löst einen Schalter aus, dann wird wieder etwas ausgelöst, etc. Klar kann man dank der Plugins vieles davon erreichen aber... Warum entwickelt sich die Software als solche nicht weiter? Warum werden Dinge bei einer Version raus genommen, dann zwei Versionen später wieder eingefügt etc? Irgendwie kommt man sich da selbst wie ein treudoofer Anhänger eines Makers vor, wenn man dann immer noch damit arbeitet xD

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  • Btw. Bert, ich lese da jetzt raus um es auf den Punkt zu bringen; Du gehst davon aus das sich irgendwann die meisten auf den nostalgischen Bonus berufen und zurück zu den Wurzeln kehren um die alten Erinnerungen aufleben zu lassen, natürlich unter der Prämisse gesättigt zu sein vom übertriebenen Grafikwahn, richtig?

    Cube Sorry, wenn ich am schreiben bin an einem solchen Post und mich meine Gedanken dazu überfluten, komm ich manchmal ins schwafeln, aber genau das ist es auf den Punkt gebracht, was ich damit meinte.

    Bei mir ist es gar nicht so sehr die Nostalgie: Makerspiele sind die "kleinen" Spiele für zwischendurch.

    Das, finde ich, ist auch das schöne an diesen Spielen. Was den meisten davon allerdings fehlt, ist der heutzutage so viel beschworene und beworbene Suchtfaktor. Aber das kann natürlich auch an der jeweiligen Spielidee liegen.


    Ich weiss nicht genau warum dass hier anders ist. Vielleicht hab ich mich einfach verändert. Vielleicht war ich auch überrascht, dass einige der Leute deren Ressourcen ich so angehimmelt habe sich hier zuhauf tummeln und sehr nett sind und einem mit Rat und Tat zur Seite stehen. Es hat sich jedenfalls gut hier angefühlt, wohingegen ich häufig (wenn ich mich mal woanders angemeldet habe, um aufdringlicherweise mein Spiel zu präsentieren xD) innerhalb der ersten 5 Posts zu Boden geflamed wurde und es einen so starren Aufbau gab wie genau man sein Spiel präsentieren muss etc.

    Das liegt vermutlich an diesem Forum, das mit dem "zu Boden geflamed" hab ich auch schon auf verschiedenen Foren gesehen, speziell von Forum-Veteranen gegenüber Neulingen. So etwas gibt es hier nicht :thumbup:, hier wird ein freundlicher Umgangston gepflegt, und damit fühlt man sich hier wohl. Hier kann jeder so sein, wie er ist. und wie Du richtig sagst, hier stehen einem die anderen mit Rat und Tat zur Seite, denn selbst der Erfahrenste kann mal vor einem Problem stehen, dass er selbst nicht lösen kann.


    Wenn ich die bisherigen Post so sehe, sind viele nicht nur mit der Entwicklung der Maker-Gemeinde, sondern auch mit der Entwicklung der Maker selbst unzufrieden, dazu ist mir eine verrückte Idee gekommen, gehört vielleicht nicht in dieses Thema, aber ich sag es trotzdem hier: Warum bauen wir nicht unseren eigenen Maker, den kann man dann so gestalten, dass er auch für Neulinge einfach zu bedienen ist, und auch die Anforderungen der "Veteranen" abdeckt. Und jeder kann seine Ideen, was ein Maker können sollte, mit einbringen.

    Wie gesagt, eine spontane verrückte Idee.


    Freundliche Grüße

    Commander_Bert
    Meine Maker
    i_RMMV verwendet, (i_RMVXAce,i_RMXPvorhanden)
  • Wenn ich die bisherigen Post so sehe, sind viele nicht nur mit der Entwicklung der Maker-Gemeinde, sondern auch mit der Entwicklung der Maker selbst unzufrieden, dazu ist mir eine verrückte Idee gekommen, gehört vielleicht nicht in dieses Thema, aber ich sag es trotzdem hier: Warum bauen wir nicht unseren eigenen Maker, den kann man dann so gestalten, dass er auch für Neulinge einfach zu bedienen ist, und auch die Anforderungen der "Veteranen" abdeckt. Und jeder kann seine Ideen, was ein Maker können sollte, mit einbringen.

    Wie gesagt, eine spontane verrückte Idee.

    Naja ich weiss nicht ob es das ist was die Leute tun wollen. :) Man ist ja eher am anderen Ende als Maker-Benutzer. Interessant wäre es sicher schon, aber ich kann mir gut vorstellen, dass sowas in die Hose geht. Aber du sagtest ja, dass es nur eine spontane Idee war. Man könnte ja ein Thema starten. Einfach eine Diskussion: " was müsste euer Traummaker machen können". Da kommt bestimmt ordentlich was bei rum.

  • Kannst du das näher erläutern? Warum sollte ein Produkt was im Westen angeboten wird zu einer stagnation führen wie in der Makerszene geschehen?

    Nun überall wo Geld im Spiel ist geht es oft bergab.

    Ich denke die Möglichkeit in verschieden bereichen jetzt abcashen zu können, hat die Community gespalten.

    Es gab eine Zeit da gab es auf RPGWeb viele Shopthreads und das war teilweise echt Krank.

    Früher ging es den meisten ja auch eher darum Spiele und Inhalte für die Community zu machen und das worauf man Lust hat, heutzutage überlegen sich die meisten wie sie das schnell rausrotzen und verkaufen können, was man an vielen schlechten Spielen und DLC auch sieht, die in den letzten Jahren rauskamen.

    Ich habe schonmal was geschrieben was zu diesem Thema passt, weiß jetzt nicht mehr ob das hier war oder in einem anderen Forum, jedenfalls bin ich das Thema auch langsam Leid, Geld verdirbt halt alles, habe ich schon oft genug erlebt.

  • Klar freut man sich immer wenn jemand das eigene Spiel testet. Mit dem RPG Marker arbeite ich aber größtenteils nur für mich. Ich kann mich einfach unglaublich gut entspannen, Variablen Grafiken und Schalter in die richtige Reihenfolge zu bringen so dass etwas Spielbares entsteht ist schöner als jedes Rätsel Heft. Ich hab auch ein Projekt das noch nie jemand gesehen hat und nie jemand sehen wird, ich arbeite immer daran wenn ich mal Dampf abblasen muss. Es macht mir oft auch mehr Freude als ein Spiel zu zocken. Nebenher noch ein Film und eine Serie und der Abend wird gut :)


    Also bei mir ist sogar mehr Motivation drin als früher, nur habe ich einfach weniger Zeit mehr dafür als damals.

  • Warum bauen wir nicht unseren eigenen Maker, den kann man dann so gestalten, dass er auch für Neulinge einfach zu bedienen ist, und auch die Anforderungen der "Veteranen" abdeckt. Und jeder kann seine Ideen, was ein Maker können sollte, mit einbringen.


    Wie gesagt, eine spontane verrückte Idee.

    Mal ganz ehrlich, der Maker ist wirklich schon sehr primitiv und überaus einfach in der Handhabung. Eine Engine zu entwickeln die ähnlich einfach oder für Neulinge einfach zu bedienen ist halte ich für verschenkte Mühe.

    Unity stellt da beispielweise schon einiges mehr an Grundwissen voraus.

    Ich kann dir da auch den Zahn ziehen das es zu einem passendes Ergebnis führen würde von der Community eine Game-Engine entwickeln zu lassen. Option a wäre ein riesen Chaos oder Option b das Ding wird niemals fertig gestellt.


    Lornsteyn

    Sehe ich nicht so. Ich bin der Meinung Geld = Konkurrenz = Belebende Eigenschaften

    Das Problem ist nur das es kein Paradebeispiel für diese Entwicklung innerhalb der Community gibt. Damals als Vampires Dawn raus kam, kamen zig Klone hinterher. Würde heute ein Makergame kommen was ein guten Umsatz scheffelt und eine ähnliche Bekanntheit aufweißen kann wie VD, würde die Community definitiv wieder ein stärkeren Wachstum verzeichnen können. Ich habe da noch relativ geringe Hoffnungen im Unterwegs in Düsterburg Remake. Es wäre sogar garnicht so utopisch zu behaupten das die Community mit etwas reiferen Personen gefüllt werden könnte, gerade weil damit Geld verdient werden kann.

  • Cube Wie ich ja schon sagte, ist mir die Idee spontan gekommen. Aber ich will noch ein paar kleine Erläuterungen bringen, warum ich das jetzt, mit etwas Abstand, eigentlich für nicht gar so eine schlechte Idee halte.

    1. In diesem Forum sind viele verschiedene Talente versammelt, wir haben hier echt gute Künstler, auch Musiker, aber eben auch Programmierer, zu denen Du, da Du Unity erwähnst, vermutlich auch gehörst.

    2. Wir habe viele Challenges, an denen sich viele Leute beteiligen. Auf diese Weise könnte man einige Dinge zusammenbekommen.

    3. und das ist eigentlich für mich der wichtigste Punkt, dass die Maker alle in älteren Programmiersprachen geschrieben sind, MV in JS und VS in Ruby, da ich die anderen nicht mehr kenne, weiß ich nicht in welcher Sprache die geschrieben sind. Aber um mit den sogenannten großen Engines mithalten zu können, ist einfach mal eine Erneuerung erforderlich. Denn wenn ich das richtig verstanden habe, kommen ja nicht wirklich neue Maker auf den Markt, jedenfalls wohl keine, die irgend wen vom Hocker reißen.

    Ich kann dir da auch den Zahn ziehen das es zu einem passendes Ergebnis führen würde von der Community eine Game-Engine entwickeln zu lassen. Option a wäre ein riesen Chaos oder Option b das Ding wird niemals fertig gestellt.

    nun noch kurz eine Antwort dazu:

    Ok, Du hast reichlich Erfahrung mit Communities, aber die Option a könnte man im Vorfeld abfangen, indem einer den Hut auf hat und das ganze organisiert. Option b ist eigentlich selbstverständlich, da man ja einen solchen Maker auch flexibel halten muss, um ihn zukünftigen Anforderungen anpassen zu können. Wichtig wäre ja, dass er zum Release die Minimalausstattung hat, um damit arbeiten zu können.

    Außerdem denke ich, dass dieses Forum auch noch klein genug ist, um so etwas zu realisieren.


    Freundliche Grüße

    Commander_Bert
    Meine Maker
    i_RMMV verwendet, (i_RMVXAce,i_RMXPvorhanden)
  • Würde heute ein Makergame kommen was ein guten Umsatz scheffelt und eine ähnliche Bekanntheit aufweißen kann wie VD, würde die Community definitiv wieder ein stärkeren Wachstum verzeichnen können.

    Das gab es bereits: To the Moon - Es ist international sogar noch weitaus bekannter und hat einen riesen Umsatz gemacht, bzw macht es sogar immer noch.

    Ich weiß nicht, wie es in der 2k/3-Zeit war, aber seit dem XP hat sich in dem Bereich in den letzten Jahren wirklich viel getan.

    Es gibt einige kommerzielle Titel, die das ganze angekurbelt haben und der Zuwachs kam, allerdings zu einem Preis. Steam wurde von qualitätslosen Anfänger-Titeln wörtlich geflutet und das hat einen Teil des Publikums so frustriert, dass der Maker nun einen Image-Schaden zu erleiden hat, der ordentlich nach hallt.

    Es gibt aber auch im Vergleich zu den letzten 10 Jahren viele kommerzielle Projekte, die durchaus vielversprechend sind. Davon sind auch einige hier im Forum zu finden. Nur dauert deren Entwicklung wesentlich länger.


    Früher ging es den meisten ja auch eher darum Spiele und Inhalte für die Community zu machen und das worauf man Lust hat, heutzutage überlegen sich die meisten wie sie das schnell rausrotzen und verkaufen können, was man an vielen schlechten Spielen und DLC auch sieht, die in den letzten Jahren rauskamen.

    Kann ich so nicht bestätigen. Nach VD kam eine riesen Welle an Leuten, die auch so wie VD Fame und Geld erhofften. Und das wird heute goldene Ära genannt.

    Ich habe selten erlebt, dass da irgendwo Communitygeist hinter steckte und man das nur so gemacht hat, um die Leute zu erfreuen. Meistens wollen die Ersteller ihre Vision umsetzen. Und das "worauf man Lust hat" hat sich nicht verändert. Mir ist noch kein einziger Makerer begegnet, der sein Projekt nicht gemacht hat, weil er da keinen Bock drauf hätte, sondern gezielt Umsatz machen wollte. Habe ich zumindest noch nie erlebt!

    Ich habe auch noch keinen Makerer gesehen, der sich so verhält, wie du es beschreibst und einfach schnell irgendwas raus rotzt für Geld.

    Die meisten schlechten Spiele im kommerziellen Bereich sind von Erstellern, die es einfach nur nicht besser wissen und die sich zu wenig mit dem Markt beschäftigen. Fast jeden, den ich gefragt habe, der mit einem Spiel kommerziell gehen wollte, wo mich die Quali gewurmt hat, hatte weder die Vorstellung, damit viel Geld einzusacken (die hoffen auf vielleicht 10 Leute, die bereit sind zu zahlen, damit sie mit dem Geld dann weiter arbeiten können), noch einen Plan davon, was ein gutes Spiel ausmacht. Die meisten dieser Neulinge glauben allen ernstes, dass hinter Titeln wie To the Moon ganze professionelle kleine Firmen stecken und sie niemals solche Qualität erreichen könnten.


    Mich ärgert es sehr, dass sich dieses sinnlose und haltlose Gerücht breit getreten hat, dass die Leute hinter dem großen, schnellen Geld her wären und es den Spielern aus der Tasche ziehen wollen. Das ist einfach nicht wahr! Die Spiele verdienen doch nicht mal genug. Steckt nicht genug Mühe im Spiel, kauft sich das keiner. Wenn du dir ansiehst, wie und wann Leute bereit sind, für Spiele Geld auszugeben, sind all diese schnell und schlecht gemachten Spiele chancenlos. Und wie viel kriegen die dann schon zusammen? Genug um sich auf dem Bett in Geldscheinen zu wälzen und sich von dem schnell gemachten Zaster eine goldene Nase zu kaufen, während hart arbeitende ernste Ersteller am Hungertuch nagen? So wird das immer hingestellt...

    Ich glaube, das ist einer der Gründe, warum es mit der Szene bergab geht. Die Menschen sind teilweise nicht mehr einfach nur unfreundlich und kritisch - es scheinbar gesellschaftlich ok, dass man andere persönlich runter macht und ihnen schlimme moralische Unterstellungen machen kann. Profitgier ist so eine Unterstellung! Manche stellen sich an, als sei jeder Makerer mit einem Preisschlid an seinem Spiel EA höchstpersönlich.


    Generell sehe ich im Umgang miteinander ein gewisses Problem. Die Szene scheint mir super... frustriert und festgefahren. Eigentlich nicht nur die Szene. Das ist ein weltweites Phänomen. Entweder hast du da Leute, die auf der Palme sitzen, wenn du mehr als 3 Fehler in ihrem Spiel findest. Oder wirst so geflamet und persönlich angegriffen, dass dir alles an dem Hobby vergeht. Politische Korrektheit, der Irrglaube "Meinungsfreiheit" wäre verbal um sich schlagen, ohne Konsequenzen, mangelnde Kritikfähigkeit und eine explosiv angespannte Menschheit, geben keinen guten Cocktail ab.

    Mittlerweile ist es so, dass du dein Spiel nicht mehr der kleinen Community den 100 anderen deutschen Computernerds zeigst, die das alles zu schätzen wissen, wie das vor 15 Jahren noch der Fall gewesen sein mag. Machst du ein Spiel und es ist nicht soooo super, riskierst du, dass du entweder auf YouTube oder Twitch zur Freude tausender, teilweise internationaler Zuschauer verrissen und veralbert wirst, oder dass man dir persönliche Mängel unterstellt, wie keine Mühe gegeben, bist geldgeil, zu blöde, usw.


    Mir fehlt die Begegnung auf Augenhöhe und ich versuche sie hier in dieser Community durchzusetzen.


    Als ich meine ersten Schritte in einer Community vor über 10 Jahren getan habe und mein erstes Projekt vorgestellt habe, waren die Leute nicht begeistert. Ich hab so viel falsch gemacht. Aber es war Rabu, einer der alten Hasen, der mich ernst genommen hat. Er hat mein Spiel genau angeschaut und mir so viele Tipps gegeben, wo es hapert und was besser geht und wie ich weiter komme. Das hatte mich geflasht. Ich war voller Elan dran, das alles anzupassen und mehr. Ich traf noch weitere alte Hasen in den Communitys, die mir den Umgang mit Photoshop beibrachten, die Grundlagen des Pixelns, verschiedenstes über Spielemechaniken, und und und. Ich war wissbegierig und mir bewusst, dass ich Fehler mache und dass das ok ist und man die einfach ausbessern kann. Ich empfand es nicht als Angriff gegen meine Person, wenn mir in jeder einzelnen Textbox super viele Fehler angestrichen wurden, mein Intro nicht gut ankam, weil zu verschwurbelt und aufgepumpt und zu viele "..." drin. Ich war nicht entnervt davon, dass auf der und der und der Map noch 26 kleinste Mappingfehler sind, sondern dankbar, dass man mir zeigt, was ich übersehen habe. Ich fand das nie kleinlich, oder gemein, oder Haare spaltend.

    Heute versuche ich die Projekte anderer auf diese Weise ernst zu nehmen und laufe immer wieder gegen die Wand, dass das kaltherzig, destruktiv und Motivation zerstörend sei. Die Leute fühlen sich so schnell angepisst und nehmen das ganze so schnell persönlich. Als würde man ihnen vorwerfen, dass jeder Fehler im Spiel ein Fehler in ihrer Persönlichkeit wäre.

    Gleichzeitig hast du dann die Leute, einfach wirklich abfällig und persönlichkeitsangreifend werden und so viele gebrannte Kinder, die einfach keine Kritik mehr haben wollen, aus Selbstschutz vor eben solchen Vorfällen.

    Ich würde gerne wieder zu dem Punkt kommen, dass es weder schlimm ist, einen Fehler zu machen, noch, diesen Fehler zu erwähnen.

    So wie wenn dir dein bester Kumpel sagt "Alter, das sieht kacke aus." und du nicht sauer bist, weil du weißt, dass das nicht böse gemeint ist und es einfach ausbesserst - warum ist "Das könnte man verbessern." eines Fremden im Netz gleich eine Abwertung deiner Person und ungerecht? Warum muss in jedem Satz in einem Forum ein Smiley sein, sonst ist man unhöflich? Warum muss man alles so gespielt übermäßig höflich und freundlich und am besten mit tausend Lösungen garniert posten, damit man nicht als Bedrohung war genommen wird? Das finde ich super schade.


    Commander_Bert  

    Es gibt bereits seit Jahren verschiedenste Alternativen zum Maker. Der Selling-Point des Makers ist allerdings neben der kinderleichten Bedingung > die spottbilligen Ressourcen.

    Und bevor du jetzt damit kommst: das können die Künstler hier doch auch - nein, das ist nicht mal eben so einfach gemacht. Es ist super schwer ein ganzes RTP auf die Beine zu stellen und es ist extrem schwer - gerade bei den hochauflösenden, gezeichneten Grafiken des MV - den gleichen Stil hinzubekommen. Das ist als Gruppenprojekt damit nicht einfacher.

    Die Maker-Reihe bietet dazu aberdutzende DLCs - die du alle NUR exklusiv in der Maker-Reihe nutzen darfst. Schau dir mal die Höhe der Lizenzen an, wenn du die in anderen Projekten nutzen willst.

    Die schiere Masse an Plugins, Scripts, Ressourcen, Anleitungen und allem, was du international einfach downloaden kannst, ist enorm und macht den Erfolg der Maker mit aus.

  • Commander_Bert

    Mach doch einfach mal ein Thread auf, so wie weiter oben bereits beschrieben, vllt. bekommst du die breite Masse ja dazu an einer neuer Engine zu basteln. Ich sehe da jetzt keine große Diskussionsgrundlage und sage mal lass es die Community entscheiden, sofern du einen thread erstellen willst.

    Das gab es bereits: To the Moon...

    Ich kenne to the moon. Ich habe mich nicht detailiert genug ausgedrückt. Ich meinte eigentlich ein deutsches Beispiel müsste mal her.

    Es ist super schwer ein ganzes RTP auf die Beine zu stellen und es ist extrem schwer - gerade bei den hochauflösenden, gezeichneten Grafiken des MV - den gleichen Stil hinzubekommen.

    Nicht das ich jetzt Feuer und Flamme wäre ein neues RTP zu basteln, aber warum im "gleichen" Stil ein RTP erstellen? Ich finde das RTP so in seiner jetztigen Form einfach schrecklich langweilig, unheimlich ermündet und handwerklich gerade so ok bis solide, mehr aber auch nicht. Natürlich kommt erschwerend mit hinzu das gefühlt jedes Spiel mit dem RTP erstellt wurde und es nur eine handvoll Leute hinbekommen ihre eigenen Visionen künstlerisch umzusetzten, aber sollte der unwarscheinliche Fall eintreten ein neues RTP zu gestalten, bitte nicht in diesen verbrauchten Stil des jetztigen RTP.


    Mit deinen restlichen Post gehe ich aber konform.

  • Ich bin da ganz PandaMarus Meinung. Die meisten Entwickler werden ihre Spiele nicht lieblos hinklatschen, denn damit würden sie sich nur ins eigene Fleisch schneiden. Wer spielt schon gerne lieblose Spiele und kaufen tut sie erst recht niemand. Ich finde es daher falsch, ein Spiel gleich lieblos zu nennen, nur weil es einen sehr generischen Eindruck macht oder weil nur die Standardgrafiken benutzt werden (oder es einem im weitesten Sinne nicht gefällt). Und noch unberechtigter ist der Vorwurf, dass die Entwickler nur auf das "große" Geld aus sind (das kann man mit Makerspielen in der Regel sowieso nicht machen). Es ist ganz normal, dass sich Entwickler an dem orientieren, was andere vorgemacht haben und natürlich auch an dem, was erfolgreich ist. Das war in der "goldenen Ära" nicht anders - auch hier geb ich PandaMaru recht, so golden war die Ära nun wirklich nicht.


    PandaMaru

    Zitat

    So wie wenn dir dein bester Kumpel sagt "Alter, das sieht kacke aus." und du nicht sauer bist, weil du weißt, dass das nicht böse gemeint ist und es einfach ausbesserst - warum ist "Das könnte man verbessern." eines Fremden im Netz gleich eine Abwertung deiner Person und ungerecht? Warum muss in jedem Satz in einem Forum ein Smiley sein, sonst ist man unhöflich? Warum muss man alles so gespielt übermäßig höflich und freundlich und am besten mit tausend Lösungen garniert posten, damit man nicht als Bedrohung war genommen wird? Das finde ich super schade.

    Aber so empfindlich sind doch nur die wenigsten Entwickler. Du hast recht, dass es nicht nötig ist, hinter jeden Satz ein Smiley zu setzen und auch ein "meiner Meinung nach" ist nicht nötig, weil sowieso alles immer nur eine Meinung ist. Trotzdem gibt es natürlich Unterschiede in der Formulierung der Kritik. Ich denke, dass es möglich ist, zu sagen, was einem nicht gefallen hat, und gleichzeitig freundlich zu klingen bzw. so, dass der Entwickler das Gefühl hat, dass er und der Kritiker sich auf Augenhöhe befinden. Mich stört Kritik hauptsächlich dann, wenn sie polemisch ist, gegen die Person argumentiert (also z. B. so was wie Lieblosigkeit unterstellt) oder wenn der Kritiker versucht, die Ansichten des Entwicklers (die als Reaktion auf die Kritik kamen) zu widerlegen.


    Cube

    Das größte Hindernis ist wohl der Aufwand: Je größer die Grafiken, desto mehr fallen die ganzen Details ins Gewicht. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie aufwändig es z. B. ist, große Sprites so zu animieren, dass die Bewegung natürlich aussieht. Deswegen bevorzuge ich auch immer noch die 2K-Auflösung (als Entwickler).