Über das Erstellen von eigenem Soundtrack - Welche Tools nutzt ihr?

  • Vor einiger Zeit habe ich mal einen Thread erstellt, wo ich nach den Grafikprogrammen gefragt habe, die in unserer Community genutzt werden.


    Nun ja, ein Spiel besteht natürlich nicht nur aus Grafiken, um einen runden Eindruck zu erschaffen, braucht ein Spiel viel viel mehr.


    Zum Beispiel einen guten Soundtrack und hübsche Soundeffekte. Nun kann man im Internet nach diversen freien Musikstücken suchen -

    oder man erstellt sie selbst.


    Einige von euch sind ja fleißig dabei, eigene Musik zu erstellen: Welche Tools nutzt ihr dafür? Was ist euer absolut liebstes Musikprogramm,

    wo erstellt ihr eure Sounds?


    Erzählt doch ein bisschen und lasst eine Empfehlung da für Leute, die sich jetzt erst neu damit beschäftigen wollen :D


    Wer will, kann sich an diesem Steckbrief orientieren:


    Name des Programms:

    Geeignet für: (MIDI, Orchestrale Musik, Sounds, etc...)

    Vorteile:

    Nachteile/Einschränkungen:

    Preis:(optional)

    Link: (optional)

  • Für sexy Sounds nehmen wir den Klassiker Audacity.
    Die Vorteile sind der Preis (0,- € plus Mehrwertsteuer, also insgesamt 0,- € ;) ) und die Einfachheit der Bedienung.
    Audacity macht natürlich keine Sounds selber, sondern ist eher ein Bearbeitungs- und Exportiertool. Das macht es aber ganz hervorragend.

  • Da hätte ich so einige Programme, aber ich lasse am besten die weg, bei denen man nach einem Kauf verarmt ^^


    Falls man mit einem DAW (Digital Audio Workstation, also ein Dings, in dem man Instrumente bestimmte Sachen spielen lassen kann, Effekte drauflegen kann und das ganze als Musikdatei exportieren kann) Musik machen möchte, wie man es meistens macht, wenn man nicht grad ein Orchester oder Ensemble zur Verfügung hat, das man aufnehmen kann, würde ich LMMS empfehlen:

    Name des Programms: LMMS

    Geeignet für: Erstellung vom Musik

    Vorteile: Umsonst

    Nachteile/Einschränkungen: Keine Mikrofonaufnahmefunktion; Allgemein nicht so viele Funktionen wie kostende DAWs

    Preis: 0€

    Link: https://lmms.io/


    Zur Aufnahme von Sounds oder eurer live gespielter Musik, wenn euer DAW das nicht schon unterstützt oder ihr keine Lust habt, dafür euer DAW hochzufahren, würde ich wie Dezue auch Audacity empfehlen!

    Name des Programms: Audacity

    Geeignet für: Soundaufnahme

    Vorteile: Umsonst, Viele Effekte

    Nachteile/Einschränkungen: Optisch nicht so ansprechend und nicht anschauliche Darstellung der Effektauswirkung (bei kostenden gibt es zum Beispiel einen Vergleich zwischen unkompressierter und kompressierter Spur oder wie die Frequenzen sich durch das Stück hinweg ändern, wenn man EQ draufmachen will)

    Preis: 0€

    Link: http://www.audacity.de/


    Falls man nicht viel Geld für anspruchsvolle VSTs (Virtuelle Instrumente) ausgeben will, welche schon mal zwischen 200€ und 1000€ und kosten können, kann man auch kostenlose Soundfonts benutzen. Von denen gibt es nämlich eine jede Menge! Soundfonts sind einfach Dateien, die aufgenommene Sounds von Instrumenten beinhalten. Diese schmeißt man in sein DAW und hat schon eine Flöte/Gitarre/Violine/alles mögliche zur Verfügung. Es gibt aber auch kostenlose VSTs, diese sind nur nicht so zahlreich wie Sounfonts!

    Name des Programms (eigentlich Dateityp): Soundfont

    Geeignet für: Instrumente

    Vorteile: Die meisten sind umsonst und es gibt von so gut wie jedem Instrument welche

    Nachteile/Einschränkungen: Die Qualität schwankt stark. Manchmal muss man auch zwischen vielen verschiedenen Soundfonts des selben Instruments durchprobieren, bis man ein gutes hat.

    Preis: 0€ (meistens)

    Link: http://www.soundfonts.gonet.biz/search.php, http://www.hammersound.net/


    Und zu guter letzte ein Programm, zum erstellen von Noten: Musescore! Das ist vor allem nützlich, falls ihr später vorhabt, echte Instrumentalisten eure Stücke spielen zu lassen. Oder falls ihr vorhabt, die Stücke auch später wieder herauskramen zu können, da man sehr schnell vergisst, wie man ein Stück gespielt hat und so nicht ewig rumprobieren muss. Man kann damit auch MIDIs machen, aber ich würde dafür eher ein DAW empfehlen, da es in Musescore sonst schnell unübersichtlich werden kann wenn man mal Echos oder Sustain einbauen will.

    Name des Programms: Musescore

    Geeignet für: Erstellen von Noten

    Vorteile: Umonst; Community, falls es Fragen gibt, ist vorhanden; Wird immer mit neuen Features geupdated

    Nachteile/Einschränkungen: Nicht so vollständig und Leistungsstark wie Sibelius oder Finale, aber es wird immerhin immer erweitert, was zumindest die Vollständigkeit etwas ausgleicht

    Preis: 0€

    Link: https://musescore.org/de


    Ich hab auch mal einen Guide für Videospielkomponisten veröffentlicht, die gerade erst anfangen oder anfangen wollen, wo ich auch über Hardware und Techniken zum Verbessern aufliste: So you want to be a Video Game Composer

    Er ist leider auf englisch, aber die meisten sollten sich da zurecht finden können ^^

  • Ich benutze FlStudio, es ist global ziemlich beliebt für Musikproduktion. : )

    Geeignet für: (Musik und Sounds jeder Art)

    Vorteile: (wie ich finde) ist es sehr leicht, viele Instrumente und Sounds/Samples dem Programm hinzuzufügen, welche sehr einfach zu bedienen sind!  

    Nachteile/Einschränkungen: Eine gewisse Einarbeitungszeit ist nötig, aber an sich ist das Programm sehr simpel.

    Preis: 79€+ (je nach Lizenz) - es gibt auch eine Demo, aber ich glaube damit kann man nur rumspielen und nichts abspeichern.


    Leider bin ich sehr faul und beschäftige mich definitiv zu wenig damit, aber es macht Spaß und man bekommt einfache BGM und Melodien sehr schnell hin :saint:

  • Audacity ist natürlich unschlagbar in Preis, Bedienung und Anwendung, wenn man mal bestehende Sounds bearbeiten will oder neue Sounds aufnehmen möchte. Ich hingegen benutz schon seit Jahren Magix Music Maker, um mir meine eigenen Sounds zurechtzubasteln oder gar selbst komplett neu zu komponieren. In der Anwendung und Qualität find ich es sehr gut, bloß der Preis könnte den einen oder anderen abschrecken. Pro Version bekommt man bestehende Samples für passende Genre mitgeliefert. Man kann aber immer noch aufrüsten, indem man sich neue Samples kauft. Das ist der einzige Nachteil im Hinblick auf den Preis :/


    Doch unabhängig davon kann man in Verbindung mit einem guten Mikro auch selbst tolle Musik/Sounds kreieren. Die Optionen von Magix sind vielfältig und qualitativ hochwertig. Alles in allem hab ich den Kauf damals nicht bereut und kann es nur jedem weiterempfehlen, der professionelle Sounds oder Musik erschaffen und/oder aufnehmen will :)

  • Stitch welche Version von MM benutzt du?


    Magix ist ja so ein Verein für sich, die meisten User nutzen eine ältere Version, weil die neuen einfach... naja, buggy sind... Hab die neuste vor ein paar Tagen mal ausprobiert, aber sie ist ohne Vorwarnung 2x abgeschmiert, alles was ich zusammengeklickt hab, war natürlich weg. Ich hatte auch schon mal ne ältere Version getestet (ist aber schon länger her) und meine, dass die viel besser lief und auch umfangreicher war?


    Also... es gibt auch ne kostenfreie Version vom MM, hab ich auch installiert, aber irgendwie nie ausprobiert ^^ Wäre vielleicht auch eine Option.



    Ich selbst finde Adobe Audition sehr angenehm zum Aufnehmen und bearbeiten, muss man aber auch erstmal haben und ist wohl keine wirkliche Option für die meisten. :/

  • Nura Fuchs Ich benutze die 2013er Version. Mit der hatte ich bis jetzt noch nie Probleme gehabt - kein Gezicke, keine Abstürze.

    Zu den neueren Versionen kann ich leider nicht viel sagen, die kenn ich nicht. Aber echt blöd, dass die durch die Jahre scheinbar "schlechter" geworden sind. Sorry dafür.


    Ansonsten haltet euch an Audacity. Damit kann man nicht viel verkehrt machen ^^

  • Tolles Thema, leider erst jetzt gesehen. Ich möchte trotzdem einmal etwas näher ins Detail gehen, kann aber vorweg sagen das meine Gerätschaften und Software die ich nutze grundsätzlich nur zum Kauf angeboten werden.


    Software:


    Propellerhead's Reason

    Nicht meine erste Wahl wenn es darum geht eigene Stücke zu komponieren, aber mit genau diesen Tool bin ich in die Musik eingestiegen. Ich bin der Meinung das Reason nichts für Laien ist, die Software ist zu komplex um einfach mal so drauflos zu klimpern. Es brauch tatsächlich einiges an Eingewöhnungszeit bis man die Basics beherrscht. So geschehen kann man aber mit fug und recht behaupten eines der wohl mächtigsten Musik Werkzeuge der Welt zu besitzen. Das schöne an Reason ist, das es ein imaginäres Rack erzeugt wo alle ausgewählen Synthies, PreAmp's und co. gelistet werden. Um Klänge zu verändern, bzw. neu zu erschaffen geht Propellerhead eben so weit das man alle Anschlüsse selber neu anordnen kann zwischen den Geräten in der Software.


    Ich muss trotzdem ganz klar sagen das mir Reason als solches mit seiner Sound Bibliothek nur semigut gefällt. Die Sounds sind definitiv sehr mechanisch. Es sollte klar sein das dieses Tool für den Gebrauch im Elektro, Techno und House Sektor erfunden wurde. Nichtsdestotrotz bieten einige Module einfach tolle Möglichkeiten um seinen Sound zu erweitern.


    Ich müsste lügen, ich weiß den genauen Preis nicht mehr, dieser müsste aber irgendwo bei 350 Euro liegen in der Basis Version... leider fehlen dann aber essentielle Dinge die wichtig sind für arbeiten im Vocaling Bereich.


    Cubase

    Ich behaupte ganz polarisierend in Verbindung mit Izotope das diese Software das mächtigste auf den frei erhältlichen Musik Markt ist. Reason läuft bei mir als Subsoftware in Cubase nebenbei mit, will ich Klänge erzeugen aus Reason heraus, filter ich diese mit Cubase und master sie letztendlich mit Izotope. Die Bibliothek ist selbst in der Grundversion einfach der Hit für Anfänger um ein erstes Verständnis zu entwickeln. Das Programm ist super übersichtlich aufgebaut und Möglichkeiten zum expermentieren quasi grenzenlos. Bereits erwähnt habe ich das ich mehrere Tools in Cubase implementiert habe, der Workflow wird so drastisch vereinfacht... Ich kann nun schlecht abschätzen wie es bei anderer Software ist, Cubase bietet diese Möglichkeit jedoch sehr einfach und unkompliziert an.


    Cubase ist auserdem mein Hauptprogramm für das aufnehmen von Vocals, ich muss dazu sagen das ich keine Ahnung habe wie es mit Aufnahmen von Instrumenten aussieht. Da bei diesen Aufnahmen unsere Bändchenmikrofone zum Einsatz kommen, bin ich raus, kein Interesse. Wenn es aber um das reine Vocaling geht und dessen abmischen ist auch hier Cubase mein All time Fav. da selbst in der Grundversion saugeile Module angeboten werden. Ich nenne mal als Beispiel Quadrafuzz v2, dieser PreAmp erzeugt einen so tollen kernigen Sound der selbst an alte Great River Röhren ran kommt (damit haben z.b die Rolling Stones aufgenommen). Sei es drum, ich könnte ewig weiter fachsimpeln über Cubase und dessen Möglichkeiten. Fakt ist, dieses Programm ist meine Nummer 1


    Die Kosten dürften in der Basisversion auf etwas mehr als 500 Euro kommen, nach oben natürlich keine Grenze.


    Izotope

    Nur um es zu erwähnen. Tolle Masteringsuite. Selbst ein Volldepp dürfte damit passable Klänge erzeugen, vllt. mach ich irgendwann mal ein Musik Software Thread auf und gehe dann näher auf dieses Tool ein. Ach ja, für eine Masteringsuite mit diesen Möglichkeiten würde man wohl im Hardware Bereich um 3000-5000 Euro zahlen, Izotope gibt in der Grundversion das Paket für 200 Euro raus. So bescheuert es klingt, aber dieses Tool ist faktisch wirklich sau billig.


    Alles was kostenlose Software betrifft werde ich wie bereits erwähnt irgendwann mal vllt. ein Thread dazu auf machen und die Möglichkeiten näher im Detail erläutern. Quasi ein ''kommerzielle Produkte vs kostenlose Alternativen''.


    Hardware


    Ich lasse PreAmps, Mixer, Filter, Keyboards und co. weg. Zum einen würde es den Rahmen sprengen und zum anderen vermute ich das die wenigstens hier mit der Materie weitreichend vertraut sind. Wer aber faktisch tollen Sound selber aufnehmen will, also für sein Maker Projekt eigene Sounds haben will, die rede ist nicht von Musik, der kann relativ kostengünstig absolutes Profi Equip. für etwa 200 Euro bekommen anhand des Blue Bluebird Mikrofons. Wir haben hier bei uns einige Neumann U87 Mikros rumfliegen (Der Kenner weiß was diese Schweinedinger kosten), trotzdem nutze ich für meine Aufnahmen das Blue. Grund; Das Blue hat eine einmalige Charakteristik die von der Niere an aufnnimmt, ja mir ist bewusst das dass alle Großmembraner tun. Es ist wie als wäre bereits irgendein Filter auf der Stimme, man stelle sich das bitte nicht zu krass vor, ich rede hier von hörbaren Nuancen, nicht mehr.