Kann die RPG Maker Szene in Deutschland wieder aufleben?

  • @Cosmo

    Es ist ja nicht nur diese Community, auch international werden illegale Ressourcen soweit ich weiß nicht geduldet. Die Personen, die die Ressourcenpolitik belächeln (es ist vermutlich immer dieselbe Handvoll), verhalten sich mMn ziemlich albern.

    International bin ich nicht so auf dem Stand, aber ja vermute es ist ähnlich wie bei uns.



    Allgemein gesagt, die damalige Zeit habe ich eher als Außenstehender mitbekommen. Hatte auch Ressourcen von überall, alles gemischt bestimmt auch rips dabei usw es war ne spaßige Zeit damals, doch auch wie ich selbst musste und wurde die Szene einfach reifer. Ich verteufel das von früher nicht, den ohne diese Zeit gäbe es das Forum bestimmt heute nicht. Trotzdem muss man auch sagen man muss sich weiterentwickeln

    Wenn du mich unterstützen willst, kaufe mir gern einen

    kofi2.png

  • Von welchen Summen sprechen wir hier? Die meisten sind froh, wenn sie die Anmeldungsgebühren von Steam wieder einspielen. Die vermeintliche dicke Kuh ist bei Maker-Spielen, bis auf absolute Ausnahmen, eher ein mageres Kälbchen. Solche unerwarteten Erfolge lassen sich kaum bewusst reproduzieren. Falls hier irgendwer Maker-Millionär werden sollte, gratuliere ich ihm zum Erfolg, spendiere ihm einen dicken grünen Daumen und schaue, ob ich von ihm was lernen kann. :saint:

    Wie gesagt geht nicht nur um Spiele und auch nicht darum das jemand jetzt unbedingt damit reich wird.

    Wobei es bestimmt ein paar gibt die durchaus von ihren Spielen leben können, die produzieren aber mehr als eins.

    Die wenigsten werden dir 10 Euro für dein Spiel geben, mit glück vielleicht 5.

    Ist ähnlich wie mit Büchern, da wirst du auch nicht unbedingt von einem Leben können es sei denn du schreibst nen Bestseller.

    Muss man halt einiges raushauen damit es sich wirklich lohnt.


    Hotzenplotz & Cosmo

    Es gibt ja noch ein paar Makerforen die Rips erlauben. Aber Rips waren nicht das was die Maker Spiele der damaligen Zeit gut gemacht haben, ich kann mich ehrlich gesagt an kein gutes Erinnern das offensichtliche Rips aufwies.

    Allgemein sehe ich es aber positiv das Rips nicht mehr geduldet werden, schade zwar, aber es ist besser so als wenn diese sich in freies Material schleichen und andere dann dafür Probleme kriegen.

  • Die wenigsten werden dir 10 Euro für dein Spiel geben, mit glück vielleicht 5.

    Sagt wer? Kannst du auf entsprechende Erfahrungswerte zurückblicken?


    Wie gesagt geht nicht nur um Spiele und auch nicht darum das jemand jetzt unbedingt damit reich wird.

    Worum geht es dir denn dann? Was genau stört dich?

    Viele Grüße

    Bax


    Mein aktuelles RPG-Maker-Projekt: Saligia - In the woods


    Game_Alchemists_Sig_2022.png"This is ten percent luck, twenty percent skill

    Fifteen percent concentrated power of will

    Five percent pleasure, fifty percent pain

    And a hundred percent reason to remember the name."

    (Fort Minor)




    Meine Briefmarken:

  • Baxeda

    Nur damit kein Missverständnis aufkommt, ich habe nicht dein Projekt gemeint. Das "dein" war allgemein bezogen.


    Sagt wer? Kannst du auf entsprechende Erfahrungswerte zurückblicken?

    Du hast selbst geschrieben das die meisten Probleme haben die 100 Euro Gebühr bei Steam wieder reinzubekommen.

    Wenn man 10 Euro für ein Spiel verlangt wäre das aber ein leichtes, wenn es denn jemand kauft.


    Worum geht es dir denn dann? Was genau stört dich?

    Nichts, es ist wie es ist, ich habe mich damit schon lange abgefunden.

    Ich habe lediglich die Kommerzialisierung des Makers als eines der Probleme auf Menk's Thema genannt.

    Diese Ansicht kann man nun teilen oder nicht. Mehr ist da nicht.

  • Ich kann mich den anderen so ziemlich anschließen - ein komplettes Aufleben ist eher unwahrscheinlich...

    Aus meiner Sicht hat es einen besonderen Grund:

    Die meisten Maker Spiele sind meistens mit der Thematik "Held rettet Welt" oder "Fun-Game", für so ein Setting in Kombination mit der Grafik herrscht kaum Interesse.

    Die an diesen Spielen Interesse haben sind wiederum meist selbst in der Community aktiv und bilden somit einen in sich geschlossenen Kreis...


    Fun Fact:

    Vor etwa einem 3/4 Jahr ist mir was interessantes aufgefallen: Durch Corona entstanden in der Pen & Paper Community viele Solo-Storys für viele verschiedene Regelwerke.

    Die größte Kritik bei diesen Solo-Storys ist immer in den Foren: "Man bescheißt sich selber", "Die Immasion fehlt" oder "Alleine ist es Langweilig". In dieser Community

    gibt es jedoch auch viele die Gruppen-Storys schreiben und es herrscht hierbei ein großes Nieschenregen...

    Daher bin ich auf die Idee gekommen - Warum nicht eine Vorlage erstellen damit die Pen & Paper Community die Nachteile einer Solo-Story mit dem RPG-Maker ausgleichen kann?

    Jetzt ist es so, dass ich seit ca. 1/2 Jahr an einer Pen&Paper Engine aus dem RPG-Maker MV stammend erstelle....

    Wobei ich wiederum sagen muss, dass das erste 1/4 Jahr Versuche waren dies zu erstellen und mit diesen Erfahrungen mich in eine Konzeptphase ein 1/4 drängte...
    Ich arbeite jetzt seit ca. 1 Monat aktiv wieder im Konzept und habe mittlerweile die größten Probleme geregelt: Attribute-System, Würfelproben, Charaktererstellung, Erweiterbarkeit

    mithilfe DLCs (das damit immer mehr Storys hinzugefügt werden können). Aktuell arbeite ich an dem Kampfsystem :-) (Nach dem kommt nur noch das Ausrüstungssystem und

    dann können die Storys eingefügt werden)
    Falls wer Interesse an diesem Konzept hat hier eine Pre-Alpha die ich vor ner Weile online Stellte: https://firemaster640.itch.io/project-yggdrasil

  • Wir reden hier von Maker-Spielen. Es gab mal eine Zeit, da wurde man gesteinigt, wenn man für sein Maker-Spiel bei Steam auch nur 5 € verlangte. Ich weis nicht, was man da mit jemanden gemacht hätte, der 10 € verlangt hätte. :D:P


    Dann muss man auch dran denken, von den 10 € musst du noch Steuern bezahlen und Steam will da auch ein Stück vom Kuchen abhaben. So kannst du sagen, von 10 € verdient bleiben dir knapp 5 €.

  • Grundsätzlich "trauere" ich auch ein wenig der Zeit nach, die ich selbst als "goldene Zeit" des Makers in Deutschland erlebt habe - auch, wenn das aus neutraler Beobachterperspektive heraus vermutlich nicht mal der Fall war. Ein wenig muss man als langjähriger Makerling hier wohl die Nostalgiebrille absetzen, um wirklich sachlich über die Entwicklung der RPG Maker Szene urteilen zu können, und den "Forenblick" ablegen. Ich glaube sogar, die Makerszene ist lebendiger denn je, nur eben nicht mehr als "die" öffentlich sichtbare Community von damals, welche auf 1-3 großen Foren zusammenkam, sondern zerstreut - einzeln für sich, über social media, Discord und andere Kanäle. Die eigene Wahrnehmung der Größe der Makerszene auf das sichtbare Forentreiben zu begrenzen, funktioniert aus meiner Sicht nicht mehr. Damals zu VD und UiD Zeiten war das sicherlich ein gewichtiges Indiz, aber Foren waren auch einfach eine sehr praktische und beliebte Plattform für den Austausch miteinander. Das hat sich bis heute natürlich nicht verändert, aber es kamen eben neue Plattformen.


    Womit ich gerne einen weiteren Gedanken einbringen möchte, um nicht nur schon Geschriebenes zu wiederholen:

    Foren sind langsam, so modern und toll sie gestaltet sein mögen. Die Zeiten ändern sich rasch, insbesondere im Digitalen. Man schaue sich da mal die in den letzten Jahren "boomenden" Formate an, die aus meiner Sicht immer "hektischer" werden; ich denke da derzeit z.B. an TikTok oder auch Apps wie Blinkist (Sachbücher werden in wenigen Minuten für den Hörer zusammengefasst). In der aktuellen Zeit werden wir nahezu dazu erzogen, ungeduldig zu sein und uns an immer schnellere und kürzere Formate zu gewöhnen. Uns schnell fortzubewegen wenn uns Langeweile oder ein Ausbleiben von Entertainment oder Nutzen droht - dem Einen oder Anderen sagt dahingehend Dopamin sicher etwas. Alleine das Durchlesen von Forenthreads scheint da im Vergleich zu anderen Formaten heute einfach in punkto Geduld mehr abzuverlangen. Auch daher sollte meiner Ansicht nach die Aktivität oder das Wachstum in einem Forum nicht als ein Indiz für die Aktivität der Szene überbewertet werden.

    In der Community sehe ich das ganz ähnlich. In einem Forum muss man sich zunächst einmal anmelden, ein wenig orientieren um nicht falsch abzubiegen, und ggf. die Suchfunktion nutzen, um nicht doppelt und dreifach Themen anzusprechen, usw. Es erscheint nur logisch, an dieser Stelle Zeit zu sparen. Die eigene Frage eben mal in Discord zu stellen, ist für viele einfach effizienter und manchmal sicher auch angebrachter. Nicht jeder kleine Beitrag muss gleich öffentlich und langfristig sichtbar sein.

  • Aber das ist ja keine positive Entwicklung. Ich wünschte mehr Menschen würden sich dagegen sperren. Nicht zuletzt weil Ruhe und Gemütlichkeit für die Gesundheit sicher besser sind als Hektik. Es gibt soweit ich weiß auch schon Studien zum Thema, die negative Folgen vermuten lassen.


    Wie dem auch sei, keines der modernen Formate kann ein Forum ersetzen, dessen Stärken gerade die langen und ausführlichen Diskussionen und deren Persistenz sind.

  • Nur damit kein Missverständnis aufkommt, ich habe nicht dein Projekt gemeint. Das "dein" war allgemein bezogen.

    Keine Sorge, ich bin nicht aus Zuckerwatte und habe mich nicht angegriffen gefühlt. Ich finde die Diskussion im Gegenteil ganz interessant, sonst würde ich mich nicht beteiligen. Ich hätte mir jedoch ein paar konkretere Aussagen gewünscht, warum du meinst, dass die Kommerzialisierung für die Szene ein Problem darstellen könnte. So abstrakt fällt es mir schwer, deinen Gedankengang nachzuvollziehen.


    Was ich mir noch vorstellen kann, ist, dass er Anstieg des durchschnittlichen Niveaus Neulinge einschüchtern könnte. Sprich, der Grad der Professionalisierung. Meinst du das vielleicht?

    Aber das ist ja keine positive Entwicklung.

    Foren sind wertvolle virtuelle Archive, Wissensspeicher, Nachschlagewerke, Orte des Lernens und der Begegnung. Aus dem Discord-Chat hatte ich mich nach dem Reinschnuppern gleich wieder verabschiedet aufgrund des massiven Anteils an Smalltalk und GIF-Animationen.

    Viele Grüße

    Bax


    Mein aktuelles RPG-Maker-Projekt: Saligia - In the woods


    Game_Alchemists_Sig_2022.png"This is ten percent luck, twenty percent skill

    Fifteen percent concentrated power of will

    Five percent pleasure, fifty percent pain

    And a hundred percent reason to remember the name."

    (Fort Minor)




    Meine Briefmarken:

  • Grundsätzlich "trauere" ich auch ein wenig der Zeit nach, die ich selbst als "goldene Zeit" des Makers in Deutschland erlebt habe - auch, wenn das aus neutraler Beobachterperspektive heraus vermutlich nicht mal der Fall war. Ein wenig muss man als langjähriger Makerling hier wohl die Nostalgiebrille absetzen, um wirklich sachlich über die Entwicklung der RPG Maker Szene urteilen zu können, und den "Forenblick" ablegen. Ich glaube sogar, die Makerszene ist lebendiger denn je, nur eben nicht mehr als "die" öffentlich sichtbare Community von damals, welche auf 1-3 großen Foren zusammenkam, sondern zerstreut - einzeln für sich, über social media, Discord und andere Kanäle. Die eigene Wahrnehmung der Größe der Makerszene auf das sichtbare Forentreiben zu begrenzen, funktioniert aus meiner Sicht nicht mehr. Damals zu VD und UiD Zeiten war das sicherlich ein gewichtiges Indiz, aber Foren waren auch einfach eine sehr praktische und beliebte Plattform für den Austausch miteinander. Das hat sich bis heute natürlich nicht verändert, aber es kamen eben neue Plattformen.


    Womit ich gerne einen weiteren Gedanken einbringen möchte, um nicht nur schon Geschriebenes zu wiederholen:

    Foren sind langsam, so modern und toll sie gestaltet sein mögen. Die Zeiten ändern sich rasch, insbesondere im Digitalen. Man schaue sich da mal die in den letzten Jahren "boomenden" Formate an, die aus meiner Sicht immer "hektischer" werden; ich denke da derzeit z.B. an TikTok oder auch Apps wie Blinkist (Sachbücher werden in wenigen Minuten für den Hörer zusammengefasst). In der aktuellen Zeit werden wir nahezu dazu erzogen, ungeduldig zu sein und uns an immer schnellere und kürzere Formate zu gewöhnen. Uns schnell fortzubewegen wenn uns Langeweile oder ein Ausbleiben von Entertainment oder Nutzen droht - dem Einen oder Anderen sagt dahingehend Dopamin sicher etwas. Alleine das Durchlesen von Forenthreads scheint da im Vergleich zu anderen Formaten heute einfach in punkto Geduld mehr abzuverlangen. Auch daher sollte meiner Ansicht nach die Aktivität oder das Wachstum in einem Forum nicht als ein Indiz für die Aktivität der Szene überbewertet werden.

    In der Community sehe ich das ganz ähnlich. In einem Forum muss man sich zunächst einmal anmelden, ein wenig orientieren um nicht falsch abzubiegen, und ggf. die Suchfunktion nutzen, um nicht doppelt und dreifach Themen anzusprechen, usw. Es erscheint nur logisch, an dieser Stelle Zeit zu sparen. Die eigene Frage eben mal in Discord zu stellen, ist für viele einfach effizienter und manchmal sicher auch angebrachter. Nicht jeder kleine Beitrag muss gleich öffentlich und langfristig sichtbar sein.

    Kurz gesagt, es ist hektischer geworden und die Leute teilweise schon recht sprunghaft. Ich kann diesem "Trend" gar nichts abgewinnen. Sich in Ruhe hinsetzen, Cappu daneben und die neuesten Beiträge lesen ist für mich eine kleine Oase in der hektischen Zeit. Hier bin ich jetzt und an dieser Stelle und lese den Beitrag. Ich sollte mir die Zeit nehmen, denn jemand anders hat sich schließlich auch die Zeit genommen diesen Beitrag zu schreiben.


    Dieses schnelle kurze, ein Wisch und Weg, dem kann ich nichts abgewinnen. Foren finde ich, obwohl ich schon zich mal gehört habe, dass sie zum alten Eisen gehören extrem wichtig. Ich bin auch in einigen anderen Communitys aktiv. Viele sind vom Forum auf Discord gewechseln. Kurz und knapp, ich finde es grauenvoll. Selbst bei vielen Kanälen gehen viele Nachrichten unter und gerade bei einem Hobby wie Makern, ist so etwas ein Unding. Feedback geht einfach unter in Kanälen wo sich teilweise dutzende Leute parallel unterhalten.


    Das scheint auch Discord gemerkt zu haben. Seit einer Weile gibt es nun auch eine Forenerweiterung bei Discord, eben weil vieles in der Menge untergeht.


    Foren sind ideal um sich auszutauschen, deswegen denke ich auch das Foren nicht tot zu bekommen sind. Auserdem schmeicheln Foren meinen Drank zur Ordnung und Perfektion, jeder hat seine Ecke für sich in dem zum Beispiel nur über sein Projekt geredet wird und es an dieser Stelle auch gewürdigt wird. :S

  • Ich hätte mir jedoch ein paar konkretere Aussagen gewünscht, warum du meinst, dass die Kommerzialisierung für die Szene ein Problem darstellen könnte. So abstrakt fällt es mir schwer, deinen Gedankengang nachzuvollziehen.

    Die Leute haben ihre Spiele, Grafiken und Plugins etc damals eher für sich und die Community entwickelt.

    Ich finde da war auch noch viel mehr Spaß und Kreativität im Spiel.


    Ich werfe es niemanden vor das er mit seinem Spiel/Talent Geld verdienen will, aber ich finde es war damals einfach angenehmer und ich muss ja wohl nicht mögen in welche Richtung sich das alles seitdem entwickelt hat.

    Geld macht alles schlechter und oft leider auch weniger kreativ.


    Was ich mir noch vorstellen kann, ist, dass er Anstieg des durchschnittlichen Niveaus Neulinge einschüchtern könnte. Sprich, der Grad der Professionalisierung. Meinst du das vielleicht?

    Ja, ich finde das dies durchaus der Fall ist.


    Foren sind wertvolle virtuelle Archive, Wissensspeicher, Nachschlagewerke, Orte des Lernens und der Begegnung. Aus dem Discord-Chat hatte ich mich nach dem Reinschnuppern gleich wieder verabschiedet aufgrund des massiven Anteils an Smalltalk und GIF-Animationen.

    Wahre Worte.

    Discord ist einfach nur ein besserer Chat, gucke ich auch ehrlich gesagt selten rein.

    Foren sind angenehm entspannt zu lesen, mit einem Tee oder Kaffee und da können die Beiträge auch mal länger sein.

    Wenn man Hilfe braucht geht man doch eher in ein Forum, dort kann man meist sogar schnell fündig werden wenn jemand das gleiche Problem hatte.

    Es muss auch nicht immer alles schnell sein.

    Die Menschheit allgemein sollte lieber mal anfangen sich zu entschleunigen.

  • Einige der berühmtesten Kunstwerke sollen Auftragsarbeiten gewesen sein. Ich denke nicht, dass kommerzielle Interessen dem Spaß und der Kreativität im Wege stehen.


    Ich verstehe deinen Standpunkt nicht, denn ich sehe keinen Unterschied zwischen z. B. Grafiken, die jemand für sein eigenes Spiel macht oder die er kostenlos anbietet oder die er verkauft. Die Qualität der Grafiken ist zum einen sowieso eine Geschmacksfrage und zum anderen hängt sie von den Fähigkeiten des Künstlers ab, nicht von ihrem Zweck. Die Grafiken aus kommerziellen Spielen, die damals immer so gerne gerippt wurden, sind auch alle Auftragsarbeiten und wer will deren Qualität und Kreativität infrage stellen?

  • Hey Lornsteyn,


    mir geht es ja gar nicht darum, dich zu überzeugen. Ich möchte deinen Standpunkt nicht ändern, sondern verstehen. Vielleicht magst du ein - gern auch fiktives - Beispiel nennen?


    Ich erkenne ähnlich wie mein Vorschreiber keinen Widerspruch zwischen kommerziellen Ambitionen und Kreativität. Viele Leute, die mit kommerziellen Absichten entwickeln, leisten außerdem zusätzlich ehrenamtliche Communityarbeit, sei es durch Ämter in einem Forum oder das Bereitstellen von kostenlosen Turorials und Ressourcen.


    Foren sind angenehm entspannt zu lesen, mit einem Tee oder Kaffee und da können die Beiträge auch mal länger sein.

    Wenn man Hilfe braucht geht man doch eher in ein Forum, dort kann man meist sogar schnell fündig werden wenn jemand das gleiche Problem hatte.

    Es muss auch nicht immer alles schnell sein.

    Die Menschheit allgemein sollte lieber mal anfangen sich zu entschleunigen.

    Hier sind wir ganz auf einer Linie. :thumbup:

    Viele Grüße

    Bax


    Mein aktuelles RPG-Maker-Projekt: Saligia - In the woods


    Game_Alchemists_Sig_2022.png"This is ten percent luck, twenty percent skill

    Fifteen percent concentrated power of will

    Five percent pleasure, fifty percent pain

    And a hundred percent reason to remember the name."

    (Fort Minor)




    Meine Briefmarken:

  • Also ich wollte nochmal kurz etwas einwerfen, da ich bisher zu dem Thema noch keinen Kommentar abgegeben habe.
    Die Maker Szene in Deutschland? Ich habe da wirklich keine Ahnung. Ich kenne nur dieses Forum und eventuell ein paar links zu anderen Plattformen, jedoch auch nur von Mitgliedern dieses Forums.

    Deshalb kann ich mir da auch kein Urteil oder Meinung erlauben. Ich bin zum Makern und er "Szene" eigentlich nur über das Sonderangebot vom RMMV gelangt. Ich muss aber sagen, um so besser ich im Eventen werde um so mehr merke ich, was der Maker alles nicht kann. Vermutlich geht es vielen so und sie wechseln irgendwann zu anderen Engines.

    Ein anderer Gedanke der mir so durch den Kopf ging, ist, dass wir doch im Durchschnitt recht "mittelalt" sind (35-40). Und wir sind noch mit SNES und GB aufgewachsen, während Jüngere Leute nicht sofort einen Bezug zu dieser speziellen Art von JRPG haben. Ich glaube es ist dann wohl schwerer sich dafür zu begeistern. Gottseidank werden auch heute noch gute 2D Pixel Spiele entwickelt oder JRPGs mit rundenbasiertem Kampfsystem, aber in Kombination der Beiden eben viel weniger als früher. Ob diese Faktoren aber einen Einfluss auf den Fortbestand der Maker Szene haben, kann ich leider nicht beurteilen.


    Ich weiß nur, dass es Leute gibt, die heutzutage wieder Schallplatten zu kaufen und sammeln. Scheinbar werden viele Sachen vor allem im Indi-Bereich tatsächlich noch heute in Vinyl gepresst. Das ist jetzt auch eine sehr spezielle Hobbynische mit sehr wenig Angehörigen, aber sie stirbt auch nicht aus. Ich denke die Frage sollte eher lauten:


    "Erlebt die Maker Szene mal wieder einen Hype oder bleibt sie so wie sie jetzt ist?"

  • Einige der berühmtesten Kunstwerke sollen Auftragsarbeiten gewesen sein. Ich denke nicht, dass kommerzielle Interessen dem Spaß und der Kreativität im Wege stehen.


    Ich verstehe deinen Standpunkt nicht, denn ich sehe keinen Unterschied zwischen z. B. Grafiken, die jemand für sein eigenes Spiel macht oder die er kostenlos anbietet oder die er verkauft. Die Qualität der Grafiken ist zum einen sowieso eine Geschmacksfrage und zum anderen hängt sie von den Fähigkeiten des Künstlers ab, nicht von ihrem Zweck. Die Grafiken aus kommerziellen Spielen, die damals immer so gerne gerippt wurden, sind auch alle Auftragsarbeiten und wer will deren Qualität und Kreativität infrage stellen?

    Damals haben die sich auch mehr mühe gegeben. Die Mentalität war doch ganz anders. Man kann nicht mal diese Firmen mit dem was sie heute sind vergleichen.


    Ich habe letztens eine Diskussion mal gelesen wo es darum ging, das ein AAA Entwickler irgendwas nicht ins Spiel eingebaut hatte was aber alle vorherigen Teile besaßen.

    Die Antwort darauf von jemand anderem war: "Kostet halt unnötig Geld und Arbeit."

    Es wird nur das nötigste heutzutage gemacht.


    Oder ich versuche mal ein drastisches überspitztes Beispiel, nehmen wir Grandia für PS1.

    Die Charaktere haben viele sehr verschiedene Facesets für ihre Emotionen und die Kämpfe/Sprites sind gut animiert, war sicher viel Arbeit.

    Würde das Spiel heute rauskommen, hätte jeder Charakter nur ein Faceset und die Kämpfe wären vermutlich Frontview.

    Wie gesagt überspitztes Beispiel, aber ich hoffe du verstehst was ich meine.


    Und so sieht es halt wirklich heute in der Spielebranche aus und ich denke auch die Makercommunity ist davon nicht verschont worden.


    Ja, es hängt auch von den Fähigkeiten des Künstlers ab und auch bei den trashigen RTP VX Ace Spielen die damals Steam fluteten waren bestimmt viele überzeugt das sie ihr bestes gegeben haben.

    Es gibt Leute die noch viel Herzblut da rein stecken, sieht man ja auch hier im Forum. Auch in der Spielebranche werden solche zu finden sein.

    Aber diese Menschen sind im großen und ganzem wenige.


    Baxeda

    Ich bin mit Worten nicht so gewandt wie ich es gerne wäre, vielleicht versteht ihr deshalb nicht was ich meine oder ihr seht es nicht, weil es für euch nicht so problematisch ist.

    Falls der Beitrag nicht reicht, weiß ich nicht wie ich das noch besser erklären könnte.

    Vielleicht bin aber auch einfach zu sehr von der Spielebranche enttäuscht und mittlerweile ziemlich verbittert.

  • Bei den neueren kommerziellen Spielen mit Pixelgrafik, die ich kenne, haben sich die Entwickler nicht weniger Mühe gegeben als die der Klassiker. Oftmals sind die Spiele deutlich aufwändiger als nicht-kommerzielle Spiele (aus naheliegenden Gründen), als Beispiel fallen mir zwei Spiele von ehemaligen Mitgliedern der Maker-Community ein: CrossCode und Tower 57.


    Und das trifft genauso auf AAA-Entwickler zu. Optimieren muss man immer, egal ob Indie oder Nicht-Indie. Das hat nichts mit Herzblut zu tun. Ich werfe auch so manche Idee wieder über Bord, weil mir Zeit und Lust fehlen. Das ist ganz normal.


    Würde Grandia heutzutage herauskommen, wären die Figuren Polygonmodelle mit aufwändiger Gestik und Mimik. Es wäre also genau andersherum, der Aufwand wäre viel größer. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass die Entwickler nicht weniger Herzblut in das Spiel stecken würden als früher. Die lieblosen Spiele, das sind die Ausnahmen.


    Mag sein, dass es auf Steam viele eher durchschnittliche Makerspiele gibt, aber das war auch schon immer so. Die große Mehrheit der Spiele muss zwangsläufig durchschnittlich sein.

  • Vielleicht bin aber auch einfach zu sehr von der Spielebranche enttäuscht und mittlerweile ziemlich verbittert.

    Naja, verstehe ich schon, aber es ist nun mal eben eine Branche. Die Studios müssen Geld verdienen um ihre Mitarbeiter zu bezahlen.


    Für die Mitarbeiter wiederum ist es ein Job, nicht mehr und nicht weniger. Jeder, dem seine Arbeit Spass macht, steckt Herzblut da rein ob Spieleentwickler oder industrielle Entwickler.


    Ich denke es gibt so eine eher romantische Vorstellung von kommerzieller Spieleentwicklung, die hat aber noch nie wirklich gestimmt. Es gibt zwar einige Beispiele von Spielen die von einer Person geschrieben wurden ( Space Invader z.B.) aber auch zur Zeit der ersten Konsolen gab es Studios die den ganz normalen Marktmechanismen folgen mussten und die Bezahlung der Softwareentwickler war damals wie heute eher bescheiden, wenn man es mit der industriellen Entwicklung vergleicht und ist vor allem weit weniger spannend als man generell glaubt.


    Aber hier liegt die grosse Chance von Engines wie dem RPG Maker. Man kann noch alleine oder in kleinen Teams schöne Spiele entwickeln ohne tiefgreifendes Wissen über die Hardware oder die Entwicklungsumgebung zu haben. Es kostet nicht viel Geld und man kann die Spiele viel einfacher als früher veröffentlichen.


    Der RPG Maker kann ein leichter Einstieg in die Materie sein, oder er ist und bleibt ein Tool für ein schönes Hobby.

  • Hotzenplotz , Peggel


    Ich glaube wirklich wir reden einander vorbei.

    Natürlich gibt es ausnahmen habe ich doch gesagt. Auch mein überspitztes Grandia Beispiel sollte nur verdeutlichen wie ich das alles wahrnehme.

    Es bezog sich ja auch nicht nur auf Pixelspiele.


    Und ja ab und an kommen super Pixelspiele raus die mir auch wieder etwas Hoffnung geben.

    Sollen ja demnächst auch verstärkt welche auf der Switch rauskommen, da bin ich schon gespannt.


    Ich denke aber wir haben uns jetzt schon ganz schön vom eigentlichen Thema entfernt. Also belassen wir es jetzt einfach mal dabei.^^

  • Interessanterweise hat der "Zwang" zur Legalität in Sachen Ressourcen dazu geführt, dass die Qualität meines Spiels viel höher und einheitlicher wurde. Nur manchmal muss ich echt lange suchen, um etwas zu finden, was ich nicht selber herstellen kann. Grundsätzich gibt es aber auch viel mehr käufliche Ressourcen. Zugegeben, früher konnte man freier arbeiten, dafür ist man heute fokussierter und reflektierter. Geht mir zumindest so.