Hallo Zusammen.
Vor einigen Jahren, es sind mindestens 10 , geisterte in meinem Kopf eine Geschichte rum, die sich, wie ich fand, auch super für ein Makerspiel eignen würde.
Damals noch ein wenig naiver und mit der Makerszene nicht so vertraut (bin ich noch immer nicht, aber zumindest weiß ich nun wie krass sie ticken kann) postete ich einen groben Entwurf (Prolog) in einem anderen Makerforum und war sehr überrascht, wie groß die Resonanz war.
Es schien, als würde sich jeder mit Hohn und Spott über meine einfältige Geschichte überbieten wollen.
Nun, ich war nicht unbedingt auf sowas vorbereitet und mied von da an Makerforen, später war ich mehr der Stille Leser und das hat sich bis heute auch nicht geändert. Durch Arbeit und Studium habe ich auch nicht wirklich viel Zeit für dieses Hobby.
Um zum Punkt zu kommen: Trotz aller negativer und seelenzerreißender Kritik geisterte diese Idee vor kurzem wieder in meinem Kopf rum. Also brachte ich einen groben Anfang erneut zu Papier und möchte tatsächlich noch einmal gerne Meinungen dazu hören. Ich weiß, ziemlich masochistisch von mir.
Keine Angst, seid so kritisch und niederschmetternd wie ihr möchtet, nur seid bitte ehrlich mit eurer Meinung.
Ich ertrage derlei Kritik inzwischen unfassbar gut.
Nun zur Geschichte:
Soul Creature
Die Macht der Seelenringe
Prolog
Der Zauberer, Aleister Dedi, fand heraus, dass die Seele eines Wesens, nach dessen Ableben noch für kurze Zeit an Ort und Stelle verbleibt, bevor sie zerstreut wird und verschwindet.
Dieses Wissen nützte ihm zunächst nicht viel, da er weder einen Nutzen darin sah noch eine Möglichkeit die Seele zu binden.
Doch er forschte weiter und es gelang ihm, Seelen in Gefäße zu binden und sogar in andere Wesen zu transferieren.
Die Seelen in Gefäße zu binden verhinderte zwar ihre Zerstreuung, brachten aber keinen weiteren Nutzen.
Andere Versuche, die Seele einer Kreatur in eine andere oder gar in einen Menschen zu transferieren führten zu grausamen Ergebnissen, da jede Seele einen Körper für sich allein zu beanspruchen gedenkt.
So wurden die Seelen, welche der Zauberer in andere Kreaturen transferierte, zumeist von jener der lebenden Kreatur in einem inneren Kampf zerstört, da Körper und Seele dieser im Einklang standen.
Einige der transferierten Seelen, solche von besonders starken Kreaturen, wiederrum zerstörten die vorhandene Seele des neuen Wirts und beanspruchten den Körper für sich.
Aufgrund der fehlenden Harmonie zwischen Wirt und Seele verstarb der besetzte Wirt jedoch zumeist schon nach wenigen Wochen.
Die Versuche an Menschen waren noch viel katastrophaler, da keine der Seelen der Versuchsobjekte auch nur annähernd stark genug war, die Seele einer Kreatur zu bezwingen.
Alle menschlichen Versuche endeten mit der Vernichtung der menschlichen Seele. Was übrig blieb war lediglich eine grausige Kreatur in Menschengestalt, die zumeist bereits nach wenigen Stunden qualvoll verstarb.
Nicht bereit, seine Entdeckung als unnütz abzutun, wandte sich Aleister Dedi an den fähigsten Schmied des Landes, Kothar, einen der wenigen, der zudem die Kunst des Verzauberns beherrschte. Eine Kunst, mithilfe welcher er geschmiedeten Waffen und Rüstungen, mittels magischer Runen und einfacher Zaubersprüche, außergewöhnliche Eigenschaften hinzufügen konnte.
Mit seinem enormen Talent gelang es Kothar beispielsweise ein Schwert zu erschaffen, welches mit jedem Schwung eine brennende Schneide des Feuers hinterließ. Auch einen Speer, welcher bei seinem Wurf einen verherrenden Wirbelsturm auslöste, gehörte zu den Objekten, welche er bereits in der Lage war zu fertigen.
Eingeweiht in die Pläne des Zauberers versuchten die beiden nun, anstatt Runen und einfache Zauber, die gebundenen Seelen der Kreaturen in eben jene Waffen zu transferieren.
Es benötigte etliche Versuche, doch schließlich gelang es ihnen.
Mithilfe jener Waffen war es ihnen möglich eine Seelenkreatur zu binden und zu kontrollieren.
Ein Schwert, dem die Seele eines Löwen innewohnt, traf beispielsweise mit einer Wucht, die jede gewöhnliche Rüstung ohne Probleme in tausende Teile zerbersten ließ, und das ohne, dass der Träger dazu besonders kräftig sein musste.
Jedoch hatte auch dieses Experiment seine Schwächen. Wurde die Waffe beschädigt oder gar zerstört, entwich die in ihm gefangene Seele und zerstreute sich binnen kürzester Zeit.
Kothar erkannte das Problem und schlug vor, Objekte zu schmieden, die zwar durchaus auch zerstört werden können, jedoch meist selbst den Tod eines Trägers und viele weiter Generationen überdauerten – Ringe.
Es gab viele magische Ringe auf der Welt, einige so alt, dass ihr Ursprung und teils auch ihre Kräfte, längst in Vergessenheit geraten waren. Sie überdauerten Generationen und Kriege, ja selbst das Leben von Zauberern, sofern sie nicht mutwillig zerstört würden.
Überzeugt von dieser Erkenntnis machten sich die beiden wieder an ihr Werk. Es wurden Ringe geschmiedet, Zauber gesprochen und Seelen gebunden und letztendlich gelang den beiden ihr außergewöhnliches Experiment, sie erschufen den ersten der heute als „Seelenringe“ bekannten Ring.
Doch ihr Erfolg sollte noch viel erfolgreicher sein, als sie es sich zu diesem Zeitpunkt noch hätten vorstellen können.
Nicht nur, dass der Träger eines solchen Ringes sich die Stärken und Fähigkeiten der im Ring gebundenen Kreatur zunutze machen konnte, ohne dabei seine eigene Seele einbüßen zu müssen, nein, es war ihm sogar möglich das Seelenabbild jenes Wesens heraufzubeschwören und zu kontrollieren und so Seite an Seite mit ihm zu kämpfen.
Überwältigt von ihrem eigenen Erfolg schufen die beiden nach und nach mehr jener Ringe und verkauften diese teuer an Lords und Könige, Adelsmänner, Zauberer und anderen privilegierten Menschen, eben jene, die sich einen solchen Seelenring leisten konnten.
Ein Fehler, welcher Rückblickend betrachtet die Konsequenz dessen war. Denn nun fühlte sich jeder, der einen solchen Ring sein Eigen nannte, berufen über die weniger glücklichen zu herrschen und sein Einflussgebiet entsprechend auszuweiten.
Der „Seelenkrieg“, wie er genannt wurde, führte dazu, dass die Schöpfer der Ringe, von vermeintlich friedenstrachtenden Menschen, dazu aufgefordert wurden, noch mächtigere Ringe zu fertigen, um eben jenen Krieg zu beenden.
Dazu wandten sich die beiden an den fähigsten Bestienjäger der Welt, Lorion.
Mit Hilfe Lorions gelang es ihnen weitere, noch bedeutend mächtigere Ringe zu fertigen und vertrauten sie jenen Menschen an, denen sie zutrauten, die Ordnung in der Welt wieder herzustellen.
Doch die Natur des Menschen machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. So edelmütig das Motiv eines Mannes ohne Macht auch sein mochte, so schockierender wirkte sein Handeln, wenn ein solcher von der Macht gekostet hatte.
So blieb den dreien nichts anderes übrig, als das jeder von ihnen selbst einen ihrer mächtigsten Ringe verwendete, um der Welt ihren verdienten Frieden zu geben.
Nach ihrem erfolgreichen Handeln teilten die drei ihr zukünftiges Herrschaftsgebiet der bekannten Welt unter sich auf.
Aleister Dedi herrschte fortan über das Land Artenia, welches das fortschrittlichste und am meisten besiedelte der drei Länder war.
Lorion, der Jäger, regierte von nun an über Endora, ein raues, jedoch grünes und großflächig bewaldetes Land.
Kothar, der Schmied, übernahm indes die Regentschaft über Merodas, einem zu großen Teilen von Wüste geprägtes Land, welches jedoch reich an Bodenschätzen war.
Nun könnte man meinen, dass diese Geschichte letztendlich noch zu einem guten Ende gefunden hat. Dem wäre vielleicht so gewesen, wenn nicht einige Jahre später ein riesiger blühender Kontinent, nicht unweit nördlich Artenias entdeckt worden wäre.
Kothar, seit geraumer Zeit unzufrieden mit seiner Wahl, beanspruchte gegenüber den anderen beiden das neue Land als das seinige. Dies gefiel den anderen nicht und so kam es, wie es kommen musste. Binnen weniger Jahre entbrannte ein zweiter Seelenkrieg, nun jedoch zwischen denen, die den ersten beendeten.
Nur mithilfe der Zauberergilde Artenias, welche an die Aufzeichnungen Aleister Dedis gelangten, gelang es den Menschen, mittels eines weiteren geschaffenen Seelenringes, diesen Krieg zu beenden und die amtierenden Herrscher zu bezwingen.
Die Gilde der Zauberer bestimmte daraufhin die neuen Herrscher der vier Lande.
Sie war sich bewusst, dass es verstreut in der Welt noch viele hunderte Seelenringe gab, doch ließen sie jeden Wissen, das sie über den einen Seelenring verfügten, welcher in der Lage war, die drei bis dahin mächtigsten Ringe zu besiegen.
So kehrte wieder Ruhe ein in die Welt, ein Frieden, welcher fast drei Jahrhunderte andauern sollte. Doch Menschen vergessen schnell…
Vielen Dank für die aufgewendete Zeit.
Beste Grüße
Mike