RPG Maker - The Movie

  • Moin meine lieben Maker:innen,


    vor einigen Tagen,

    hatte ich eine Idee, die mich seither nicht mehr so recht loslässt.

    Vorweg sei gleich gesagt, dass ich (vorerst) nicht plane, etwas derartiges Umzusetzen, da ich aktuell mit einem Projekt beschäftigt bin.

    Dennoch aber möchte ich diese Idee mal hier teilen und hören, was ihr dazu denkt und sagt und ob und überhaupt ...


    Die Idee wäre, statt ein Spiel, einen Film mit dem Maker zu erstellen.

    Oder anders: Ein Let's Play ohne Player.

    Nur eben auf das reine zuschauen ausgelegt.

    Sicher, es ist definitiv nicht die 1Million-Dollar Idee. Aber das soll es auch garnicht sein.

    Vielmehr habe ich da den künstlerischen Aspekt im Sinn.


    Wie gesagt, dahinter steckt kein Plan. Es ist was es ist: Nur ein eine einfache Idee die ich hatte.


    Was ist euer Gedanke dazu?

    Wäre sowas als Projekt interessant?

    Liese sich so etwas spannend gestalten/umsetzen?

    Hatte jemand von euch mal eine ähnliche Idee?


    Haut raus ...

  • Ich glaube ähnliches gab es. Vampires Deat, damals. War eine Parodie einiger damaliger Spiele. Man konnte glaube nicht selbst agieren, ich irre mich, man durfte mal 1-2 Schritte selbständig machen danach ging wieder alles automatisch weiter. Fands damals aber recht unterhaltsam

    Wenn du mich unterstützen willst, kaufe mir gern einen

    kofi2.png

  • Grüß dich!


    Der Titel lautet "Vampires Deaf", und das Spiel war eine Hommage/Parodie an die vorherrschenden RPG Maker Titel von damals, wie z. B. natürlich Vampires Dawn, Dreamland, Unterwegs in Düsterburg, und sicher viele mehr, an die ich mich inzwischen nicht mehr erinnere. Das war es auch, was den Reiz zu dieser Art von Spiel ausgemacht hat. Mir hat es damals gefallen, auch wenn das viele Jahre her ist, und ich den vorherrschenden Humor heute nicht mehr wirklich beurteilen kann. Damals hats mir gefallen jedenfalls. (Edit: Nach kurzer Betrachtung kann ich sagen: Der Humor gefällt mir Heute noch ;D)


    Hier kannst du beide Teile downloaden!

    (Und Achtung an alle, hier wird, wie ich gerade mitbekommen habe, viel Copylright gebrochen - alleine die Titelmusik wird sicher vielen bekannt vorkommen ^^')


    Wie gesagt, ich denke dass der Reiz dazu davon kam, dass hier damals aktuelle RM Spiele parodiert wurden. Ich persönlich wäre wohl dem Ganzen etwas abgeneigt, da ein substantielles Gameplay für mich irgendwo dazugehört, aber ich lass mich gerne eines Besseren belehren.

    Prinzipiell müsste die Story dazu wirklich überragend sein, sonst würde ich mir keine Stunde von so einem RM "Film" in der heutigen Zeit geben. Wie gesagt - eine tolle Geschichte, oder zumindest eine skurrile Idee mit adäquater Geschichte, ständen dem nicht im Weg, wenn es mit abwechslungsreicher Ästhetik sowie gutem Sounddesign in Verbindung steht. Man sieht, dass sogenannte "Walking Simulators" heute viel Lob erhalten, aber auch nur wegen den oben genannten Punkten, sprich Geschichte, Atmosphäre und Idee. Das wäre zwar nicht das, was du ansprichst, aber sehr nahe an der Idee.


    Viele liebe Grüße,

    Legion

    j2Dw1M

    "Was keine Heilerin mag flicken, kein Usurpator will nehmen,

    kein Gott kann besteigen, ist zu verwüstet um zu lieben."

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 Mal editiert, zuletzt von Legion ()

  • Hier noch ein paar Links zu diversen Maker-Projekten und ihren Entwicklern, falls dich neben der Vampires-Deaf-Reihe von !Zero! noch weitere Beispiele zu Maker-Filmen interessieren könnten:

    :s_*: Minka & Tapsi - Ultimate Snow Struggle von G-Brothers (In Anlehnung zu seinem Hauptprojekt entstanden)

    :s_*: Dämonenstunde von Kingzi (eine Mischung aus Humor und Mystery)

    :s_*: Die Hamptons-Reihe von derula und Kendrior (damals in den frühen 2000ern entstanden; die ersten vier Teilen wurden später auch von mehreren Leuten synchronisiert (darunter auch von der Videokünstlerin Coldmirror))

    :s_*: Loop von ~Jack~ (ein weitaus ernsteres Beispiel, das in einem postapokalyptischen Sci-Fi-Setting spielt)

  • Calastellio Ich bin ja schonmal überrascht, dass es tatsächlich mehrere derartige "Filme" gibt. Danke für deine Liste. Ich werde mich da definitiv mal durchklicken!


    Legion

    Du hast absolut recht.

    Ich denke auch, dass es sehr schwer ist, das fehlende oder eher stark reduzierte "Schauspiel" der Charaktere zu kompensieren. Da müssen die Story, Pixelart, Animationen etc schon einiges mehr vermitteln, als in einem herkömmlichen Spiel.


    Cosmo

    Was die Synchro angeht, bin ich mir nicht so sicher.

    Für mich persönlich passt Pixel-Look und Sprachausgabe einfach nicht richtig zusammen.

    Ich würde zwar zustimmen, dass Textboxen in einem Film nicht das wahre sind, aber verbale Dialoge würden mich doch eher abschrecken.

    Eine Idee wäre, ein einzelner Erzähler.

    Das könnte ich mich schon Vorstellen.

    Aber Synchro für die Charaktere ... das klingt irgendwie immer falsch, finde ich.

  • So in der Art habe ich es mit den Filmen in meinem Spiel vor, mit Pictures die Filme "aufnehmen" und mit Screen Capturing dann drehen, um sie danach ins eigentliche Spiel einzubauen 😅

    So kann man im Spiel Filme schauen - nur halt nicht ne Stunde, sondern so 1-5 Minuten herum 😁

    Dafür hab ich ein eigenes Projekt gestartet, das ich RandomLife Filmstudio genannt habe .

  • Kaum etwas ist so gut dazu geeignet, einen Spieler bei der Stange zu halten, wie regelmäßige Videosequenzen. Allerdings ist der Zeitaufwand, um diese mit dem Maker in guter Qualität zu erstellen, nicht zu unterschätzen. Für ein 30-sekündiges Video in Saligia ging mal eben ein komplettes Wochenende drauf, weil auch das Schreiben des Drehbuchs, das Erstellen neuer Sprites sowie Characters für die Animationen dazugehört. Wenn es gut werden soll, kommt man um eigens angefertigte Artworks nicht herum und wenn man nicht den Geldbeutel belasten will, kostet vor allem das in der Summe sehr viel Zeit.


    Ja, ein RPG-Maker-Film findet sicher sein Publikum. Aber bevor man an einen Blockbuster denkt, sollte man mit einem Kurzfilm beginnen, um den Aufwand realistisch einschätzen und einen Workflow entwickeln zu können.

    Viele Grüße

    Bax


    Mein aktuelles RPG-Maker-Projekt: Saligia - In the woods


    Game_Alchemists_Sig_2022.png"This is ten percent luck, twenty percent skill

    Fifteen percent concentrated power of will

    Five percent pleasure, fifty percent pain

    And a hundred percent reason to remember the name."

    (Fort Minor)




    Meine Briefmarken:

  • Kaum etwas ist so gut dazu geeignet, einen Spieler bei der Stange zu halten, wie regelmäßige Videosequenzen. Allerdings ist der Zeitaufwand, um diese mit dem Maker in guter Qualität zu erstellen, nicht zu unterschätzen. Für ein 30-sekündiges Video in Saligia ging mal eben ein komplettes Wochenende drauf, weil auch das Schreiben des Drehbuchs, das Erstellen neuer Sprites sowie Characters für die Animationen dazugehört. Wenn es gut werden soll, kommt man um eigens angefertigte Artworks nicht herum und wenn man nicht den Geldbeutel belasten will, kostet vor allem das in der Summe sehr viel Zeit.


    Ja, ein RPG-Maker-Film findet sicher sein Publikum. Aber bevor man an einen Blockbuster denkt, sollte man mit einem Kurzfilm beginnen, um den Aufwand realistisch einschätzen und einen Workflow entwickeln zu können.

    Dem kann ich nur zustimmen. Der Arbeitsaufwand ist enorm.


    Tipp: nehmt nicht ganze Filme auf, sondern Szenen, so ist der Arbeitsaufwand zwar höher, aber man kann die dann wiederverwenden (logischerweise nur bei Szenen ohne oder nur mit gleichen Charakteren möglich)

  • Mir waren da auch die Parallelen zu Kinetic Novels aufgefallen. Ich sehe also keinen Grund warum das prinzipiell nicht funktionieren sollte. Wenn man das auf Maker-Basis einrichten will, sollte der Fokus allerdings besser nicht bloß auf den Charakteren liegen, sondern auch auf Landschaften und gut choreografierten Massenszenen. Das sehe ich als eine der Stärken des Makers gegenüber VN-Engines.

  • Ich finde, das Problem bei solch einem Konzept ist schlicht und ergreifend der RPG-Maker.
    Es gab in den letzten Jahren ja durchaus recht erfolgreiche Vertreter von Spielen, die wie interaktive Filme aufgebaut sind.
    Diese fühlen sich dann allerdings auch wie Filme an und sehen dementsprechend auch cineastisch aus.
    Und das ist mit einem RPG-Maker schlichtweg gar nicht umzusetzen. Ja, man kann zwar selbstablaufende Sequenzen
    aneinander hängen, aber alles, was einen Film ausmacht fehlt von der hauseigenen Technik des Makers aus.
    Es gibt also für die Abwechslung in der Regel keine gesprochenen Dialoge, keine Kamerawechsel, keine dynamische
    Bewegung. Klar kann man Synchronisation einbauen oder auf die Pixel ranzoomen, Maps doppelt gestalten und dann
    umdrehen, so wie ich das auch schon gemacht habe, aber es fühlt sich eben immer wie ein Pixelvideospiel und nicht
    wie ein Filmerlebnis an. Und in dem Fall muss schon eine wahnsinnig bahnbrechende Idee dahinter stehen, damit das
    wirklich interessant anzuschauen ist, finde ich. Außerdem wissen die Entwickler von Titeln wie "Until Dawn", dass der
    Reiz dieser Art von Spiel darin liegt, dass man ihn eben per Interaktion nach eigenen Entscheidungen verändern kann.
    Wenn dieser Ansatz eines "interaktiven" Videospielfilms dann auch noch fehlt, braucht solch ein Projekt einige wirklich
    gute Ideen, die den Aspekt der fehlenden Videospielmechaniken kompensieren und rechtfertigen, dass man eine
    Geschichte auf diese Weise erzählt.

  • Wir haben die Videosequenzen für "Den einzig wahren Auserwählten" ohne Plugins erstellt und für sie viel Lob geerntet. Es gab sogar Leute, die das Spiel nur wegen der Videosequenzen spielten. Selbst jene, die dieses polarisierende Game nicht mochten, fanden nichts an den Videosequenzen auszusetzen. Animationen abseits von Bewegungsrouten, Effekten und Kamerafahrten werden von uns über "Characters" erstellt. Jedoch sind diese Filmchen maximal wenige Minuten lang. Mir persönlich gefallen dergestalt klassisch animierte Maker-Videos mit laufenden und hüpfenden Pixelmännchen besser als die steifen Animationen des Novel Makers, bei dem mich die unheimliche Zwischenwelt des Uncanny Valley angähnt, aber das ist natürlich Geschmackssache. Ob der Unterhaltungswert von Videosequenzen mit den Möglichkeiten des Makers auch bei einem längeren Video erhalten bliebe, müsste sich zeigen. Es müsste eben einfach mal jemand ausprobieren. :) Vielleicht würden schon mal fünf Minuten am Stück ausreichen, um abzuschätzen, ob das funktionieren kann.

    Viele Grüße

    Bax


    Mein aktuelles RPG-Maker-Projekt: Saligia - In the woods


    Game_Alchemists_Sig_2022.png"This is ten percent luck, twenty percent skill

    Fifteen percent concentrated power of will

    Five percent pleasure, fifty percent pain

    And a hundred percent reason to remember the name."

    (Fort Minor)




    Meine Briefmarken:

  • Schöne Sache! Danke fürs Rauskramen, Tw0Face . :)


    Der Trailer wurde wahrscheinlich mithilfe von Adobe After Effects erstellt, aber das erste Video entspricht im Wesentlichen dem, was ich meinte: eine Umsetzung mit den klassischen Mitteln des Makers, aber mit viel eigener Arbeit in Sachen Grafik und einem sorgfältig erstellten Drehbuch. Ich werde mir das bei Gelegenheit mal komplett reinziehen, um zu schauen, was da noch so gemacht wurde.

    Viele Grüße

    Bax


    Mein aktuelles RPG-Maker-Projekt: Saligia - In the woods


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    (Fort Minor)




    Meine Briefmarken:

  • Ich habe sowas selbst schon erstellt. Damals im alter von ca 14-15 Jahren mit dem 2k für meine Brieffreundin. Ein selbst ablaufendes Abenteuer bei dem man nur Textboxen wegklicken musste.


    Ich finde das Prinzip nur auf die Story zu setzen nicht schlecht. VNs tun ja oft auch nichts anderes. Bisschen Zoom in den Busts, bisschen bewegen, andere Hintergründe. Viel tut sich da ja meistens nicht. Da hat der Maker die Nase deutlich vorn was Abwechslung im der Inszenierung angeht. Naja, sollange man mit kleinen Pixelfiguren etwas anfangen kann..


    Man sieht im Maker ja nicht nur die Busts (wenn es welche gibt) sondern auch auf der Map die Position der Figuren zueinander. Das eröffnet einem doch wirklich spannende Ansätze der Geschichtenerzählung.

  • Ich merke schon, das ganze wäre garnicht so unvorstellbar und doof, wie ich erst dachte.


    Natürlich würde da ne menge Arbeit anfallen, denn ich persönlich würde grundsätzlich ausschließlich eigene Grafiken verwenden. Und das ist ne menge an Arbeit, das weiss ich zugut. Denn auch in meinem aktuellen Spiel erstelle ich alles selbst. Der Aufwand für wenige Sekunden einer Animation sind schon immense. Bei einem Film in Spielfilm-Länge wäre das eine Lebensaufgabe. Zumindest bei einem Ein-Mann-Projekt.


    Wie anfangs gesagt, ich plane nichts dahingehend, da mir das erstellen eines Spiels, bei dem der Spieler interaktiv teilnimmt, viel mehr Spass bereitet.

    Es war lediglich die Idee, von der ich nicht ahnte, dass sie (abgesehen von Cutscenes in Spielen) ernsthaft umgesetzt wurde.

    Aber ich finde es dennoch spannend und werde mich bei Zeit euren ganzen Empfehlungen/Beispielen etc widmen und schauen, wie das ganze umgesetzt wurde.