Review zu Skyborn

  • Skyborn

    Ich wählte Skyborn, nicht nur weil es bereits in meiner Steam Bibliothek war, sondern auch weil ich es immer schon probieren wollte, und es mit „To the moon“ zu einem Genre Zugpferd wurde. Also installierte ich das Spiel von Dancing Dragon Games aus dem Jahre 2012.


    Keine Ahnung aber der Name bringt mich sofort zu dem Film Tropic Thunder.






    Von Krieg und Schraubenschlüsseln


    Wir beginnen mit unserer Heldin Claret, die in dem von ihrem Bruder geführten Unternehmen ihr täglich Brot als Mechanikerin für Luftschiffe verdient. Durch diese Arbeit werden sie auch nicht allzu sehr bedrängt von ihren geflügelten Invasoren, den Skyborn, die schon länger in der Stadt herrschen. Fliegende Schiffe, Schusswaffen, Roboter. Alles Errungenschaften der Menschheit. Trotz alldem hatten sie keine Chance bei der Verteidigung der Stadt Granminster. Es ist die alte Geschichte, der Krieg zwischen Gut und Böse, Magie gegen Maschine. Nur dass die Magie dieses mal auf der Bösen Seite steht. Menschen wurden zu Bürgern zweiter Klasse und in die unteren Viertel der Stadt verbannt. Ganz schlimm traf es die „Halblinge“, eine Mischung aus Skyborn und Mensch. Sie werden verschleppt und oft nicht wiedergesehen. Von all dem bekommt Claret vorerst nichts mit. Erst als ihr Angestellter Corwin von Skyborn in ihrem Unternehmen bedroht und verprügelt wird, wird unserer Heldin klar, dass nicht alles so läuft wie es laufen sollte. Als daraufhin noch bekannt wird, dass ihr Bruder das Unternehmen an den Adels Schnösel Sullivan verkauft hat, und die Mechanikerin diesen heiraten soll, beschließt sie zu fliehen, mit dem Luftschiff, dass gerade zur Reparatur andockt. Dem Schiff von Sullivan. Dass sich dieser aber zu der Zeit auch auf dem Gefährt befindet, konnte Claret kaum ahnen. Auch nicht, dass in dem Schnösel mehr steckt als unsere Heldin dachte.


    Ein bunter Mix, die Welt zu retten

    An spielbaren Charakteren haben wir folgende Gestalten:



    • Claret, Mechanikerin und Meisterinder Handfeuerwaffen und Flammenwerfer.
    • Sullivan, adeliger Schnösel, Krieger und ein Kerl mit einem großen Geheimnis
    • Corwin, „Halbling“ der in einer seltenen Form der Magie begabt ist, der Heilung
    • Chaska, Monster oder Mutant, mit Kratzattacken und Schurken artigen Skills
    • Alda, Skyborn Legende, die sich von ihren Artgenossen entfernte um die Vergangenheit zu studieren


    Wie man einen Skyborn zerlegt


    Das Gameplay ist Genre typisch. Und damit meine ich das „RPG Maker“ Genre, weswegen wir ja alle hier sind. Einige Einzelheiten wären aber noch zu erwähnen. Es gibt keine Zufallsbegegnungen. Alle Gegner befinden sich gut sichtbar auf der Karte. Diese laufen einem auch nicht aggressiv nach, sondern können die meiste Zeit einfach übergangen werden. Wenn es dann zu einem Gefecht kommt, lässt sich ein front view Kampfsystem vorfinden. Was es jedoch strategisch anspruchsvoll macht, ist die Bedrohungs Anzeige. Wie in diversen MMO´S wird jeweils der Charakter angegriffen, der aktuell die höchste Bedrohung aufweist. Im Normalfall lassen wir die auf unserem Tank Sullivan mit „Taunt“. Dieses Feature macht selbst das angestaubte Kampfsystem interessant. Ansonsten Leveln wir uns hoch, durch Kämpfe sowie durch spezielle „Erkundungspunkte“. Erkundet man sorgfältig lässt sich so eine Menge Erfahrungspunkte sammeln.


    Warte, wir haben doch eine Mechanikerin?


    Das ist richtig! Und sie vollbringt wahre Wunder mit ihrem Schraubenschlüssel. Es gibt im Spiel insgesamt 4 verschiedene Materialen mit denen wir Waffen und Rüstungen herstellen können. Das Ganze ist ziemlich simpel, Claret kann auch aus Eisenerz einen Stoffumhang fertigen. Klingt komisch ist aber so. Jedenfalls erzeugt jedes Material unterschiedliche Ausrüstung. Vom einfachen Stoffumhang hin zum Obsidian Kürass. Hat man mehr Material zur Verfügung gibt es dann noch zwei weitere Qualitäts stufen. Also zB. Obsidian Kürass + 2. Hinzu kommen die verschiedene Steine die wir in unsere Ausrüstung integrieren um so noch bessere Werte zu bekommen.


    Ich wär so gern…

    Das gute ist, Corwin muss nicht ewig in der Rolle des Heilers stecken. Wir bekommen zweimal Gegenstände mit denen wir unsere Charaktere „upgraden“ können. Dabei müssen wir uns einfach für einen von zwei Wegen entscheiden. So können wir unseren Lieblings Halbling zum Schwarzmagier machen, oder seine natürlichen Heil Talente weiter ausbauen. Zusätzlich gibt es eine ultimative Fähigkeit, die es in sich hat.


    Was steckt drin, in so nem Mech?

    Für die Entwickler unter uns: Lasst euch nicht einschüchtern von Skyborn. Das Mapping ist okay – solide. An manche Stellen bekam ich Augenzucken. Einige Tiles waren falsch von der Begehbarkeit her gesetzt. Dass ein Dungeon den anderen jagt, macht das Ganze nicht besser. Ansonsten waren einige Animation erfrischend. Es waren wenige, aber diese haben mir wieder einmal gezeigt wie wichtig sie sind.



    Wie war eigentlich der Erfolg von Skyborn?


    Tja für uns Entwickler bestimmt interessant. Und ich denke da zB. an Mighty Mufflon . Was hat Dancing Dragon Games eigentlich daran verdient? Das ist immer schwer zu sagen. Ich habe aber einige Überlegungen angestellt.


    Laut dieser Grafik von steamspy.com, besitzen ungefähr 400.000 Leute Skyborn. Wenn wir jetzt einfach großzügig 200.000 wegrechnen - weil Bundle, weil gratis, weil Sale - sind wir noch immer bei 200.000 Verkäufen. Bei 14,99$, macht das abzüglich der Steam Steuer von 30% einen Gewinn von 10,50$. Das sind 2100000. Ja genau. 2 Millionen $. Selbst bei einem steuerlichen Abzug wie in meinem kleinen Land von rund 50%, bleibt da noch ein Milliönchen. Ja das Wort gibt es.


    Ich kann natürlich nicht sagen ob meine Vermutungen stimmen, oder die Daten von steamspy. Glauben würde ich es aber sofort. Wir dürfen nur nicht vergessen das Spiel wurde 2012 heraus gebracht. Auch wenn auf dieser Grafik was anderes steht.



    Fazit


    Kommen wir nun zum Ende. Ich hatte eine gute Unterhaltung mit Skyborn, obwohl es mit ca. 7 - 13 Stunden relativ kurz für ein RPG ist. Die Story bietet einige Wendungen und weiß durchaus zu überzeugen. Leider bleibt in der kurzen Zeit wenig Raum für die Charakterentwicklung, also Story technisch. Persönlich mag ich dieses front view Kampfsystem absolut nicht, auch wenn das Bedrohungs Feature durchaus Plus Punkte sammelt.

    Was ich nicht verstehen kann, ist dieses Gehetze durch die Dungeons. Es folgt einer dem nächsten. Es folgt eher dem Schema; Stadt – Dungeon – Dungeon – Dungeon – Stadt.

    Die Artworks der Charaktere sind richtig gut. Dabei gibt es auch mehrere Ausdrücke. Die Musik war auch überdurchschnittlich gut, obwohl mir nichts davon im Kopf geblieben ist.


    Pros:

    • Tolle Story
    • Gute Musik
    • Dichte Atmosphäre vor allem in den Slums
    • Bedrohungs Feature
    • Gute Artworks
    • Crafting witzig wenn auch einfach


    Cons:

    • front view Kampfsystem
    • kurz ( 7 - 13 Stunden )
    • Charakterentwicklung und Dynamik aufgrund der Kürze zu wenig
    • Wenig Freiheiten ( World Map oÄ )
    • Dungeon Gehetze


    Um eine Bewertung vorzunehmen, gebe ich Skyborn, 6 von 10 magischen Punkten.



  • Hey hoo...

    vielen Dank für den guten Bericht.


    Interessant, was du da rausbekommen hast. Gerade Verkaufszahlen und Einnahmen.


    Dass klingt ja schonmal verlockend. ;)

    Bis einem dann wieder einfällt, dass du mieten, Gehälter Ressource und Lizenzen von bezahlt werden müssen, ist ne dass wahrscheinlich für mehrere Jahre...:/


    Trotzdem ist es schon zu sehen, dass auch maker-spiele erfolgreich sein können.

    Dass mag zwar schon funf Jahre her sein, aber interessant ist es noch immer.


    Gruß,

    Coffee

  • Klasse Review, dass viele Einblicke gibt, ohne zu viel zu spoilern. :thumbup:

    Oben drauf mit interessanten Daten, die uns als Spieleentwickler und nicht nur als Spieler interessieren.


    Ich habe Skyborn selbst noch nicht gespielt und bisher recht gemischtes von gehört. Es ist cool nun mal einen tieferen Einblick zu bekommen, als das was die Spielebeschreibung her gibt.


    Freu mich schon auf weitere Reviews!<3

  • Das Spiel hat mich schon immer angelächelt, doch ganz dazu durchringen, es zu kaufen, konnte ich noch nicht. Vielleicht überlege ich es mir nach dem ausführlichen Review nochmal. Gute Arbeit! :thumbup:

    Soweit ich das beurteilen kann, wurde Skyborn jedenfalls ganz gut promoted. Es stand sogar ab und zu im Saturn-Regal zum Verkauf, da hätte ich schon beinahe zugeschlagen =O So ein Makerspiel in physischer Form zu besitzen, hätte irgendwie was xD

  • Ja, auch ich wurde von Skyborn ab und an mal verfolgt, als ich im Saturn oder Mediamarkt rumgewatschelt bin. Aber spätestens seid diesem echt sehr guten Review weiß man als Zocker, worauf man sich mit Skyborn einlassen kann.


    Sehr ausführlich, das Wichtigste auf den Punkt - so muss ein Review sein. Vielen Dank. Freu mich aufs nächste Review :)


    P.S. Lasst uns doch eine RPG Maker Zeitschrift gründen ;)