RPG Maker Unite

  • Der Erfolg (oder nicht) von RM Unite wird am Ende davon abhängen, wer das sagen haben wird: Programmierer oder Marketing-Idioten.

    Das komplett verhunzte Video ist ein Parade-Beispiel für (oder besser von) einem Marketing-Idioten, der ein Video für Werbung verlangt hat bevor die Engine dafür bereit war.


    Die Ideen hinter Unite sind gut und schlüssig, aber weil sehr viel neues versucht wird braucht man mehr Zeit um das zu Programmieren.

    Wenn sich das Marketing mit einem Release 2022 durchsetzt, dann wird das höchstwahrscheinlich den Bach heruntergehen - alle Details aus dem Video sprechen für einen frühen Alpha-Status der noch ein paar Monate mehr an Arbeit erfordert.

  • Also nach dem ich den Trailer sah, gebe ich Andar deutlich recht. Und wenn ich mir ansehe, wie die neuen Charaktere aussehen, frage ich mich was mit dem Grafiker los war. ;(


    XP: Normale Proportionen für Wesenheiten

    VX/AXAce: Chibi-Proportionen

    MV/MZ: Chibi-Proportionen

    Unite: Ballonköpfe


    Ich will gar nicht wissen wie die Charaktere nach Unite aussehen. Wir könnten mal Picasso-Charactere ausprobieren. :/

  • Wow also der Trailer ist so schlecht... das kann ich kaum in Worte fassen. Als Dev müssen wir um jeden Download kämpfen, da die Szene kaum wächst und daher kaum Beachtung findet und deshalb umso mehr Mühe in einen guten Trailer stecken.


    Der Trailer sagt mir jetzt mal *gar nix*. Die erste Spielszene sieht dazu noch aus, als ob sie ruckelt. Durch die schnellen Wechsel verstehe ich einzelne Screens nicht. Was hat es mit den Linien auf sich, wo irgendwelche Boxen verbunden werden? "Various functions to assist young developers" aha - danke. Und was macht der Typ von Yu-Gi-Oh bei den Busts? :D


    Sorry aber man kann ein solches Produkt auch von Anfang an auf die Müllhalde schicken. Wieso keine 10 sekündige Szene eines Speedmappings, wo direkt danach der Charakter rumläuft? Zeigen, wie einfach das Tool ist, was halt die (einzige) Stärke des Makers ist.


    Frage mich, was da für Helden dran sitzen und dafür sicher auch noch ne Menge Geld kriegen. Finde das jedenfalls sehr schade.

  • Und was macht der Typ von Yu-Gi-Oh bei den Busts?

    Na eben. :D

    Viele Grüße

    Bax


    Mein aktuelles RPG-Maker-Projekt: Saligia - In the woods


    Game_Alchemists_Sig_2022.png"This is ten percent luck, twenty percent skill

    Fifteen percent concentrated power of will

    Five percent pleasure, fifty percent pain

    And a hundred percent reason to remember the name."

    (Fort Minor)




    Meine Briefmarken:

  • Na eben, dass fällt mir jetzt erst auf. Der Character scheint von einem zum anderen Feld zu springen bzw. übelst zu rucken. =O


    Ich hoffe der bleibt noch eine Weile in Produktion, aber wenn ich so bei den letzten Makern schaue. Die Ankündigung war immer ca. einen Monat vor dem Release. Sprich, er wird 100%ig zum Weihnachtsgeschäft heraus gebracht werden. ?(

  • Meinem Empfinden nach ist der RPG Maker Unite das spannendste Projekt seit vielen, vielen Makerjahren und ich hoffe, trotz bestehender Fragezeichen, auf einen Erfolg. Eine Einschätzung, ob das Vorhaben gelingt, kann ich jedoch nicht geben.


    Warum halte ich den Unite für wichtig? Die letzten Jahre zeigen, so würde ich es einschätzen, verschiedene Strömungen bei den Nutzern des RPG Makers. Vielleicht kann man grob zwei Gruppen definieren: Die erste Gruppe entwickelt Spiele, die sich eng an den Grundgedanken des Makers schmiegen und Retro-RPGs auf Basis von Tilesets & Co. entwickeln, wobei hauptsächlich die Grundfunktionen des Makers clever genutzt und gerne auch bestehende Ressourcen (die jeweiligen RTPs) verwendet werden. Daneben gibt es aber eine zweite Gruppe, die sich nach vielen Jahren RPG Maker und zunehmendem Zeitabstand zur Hochzeit von SNES & Co. vom Funktionsumfang des Makers "eingeengt" fühlt. Letztgenannte Gruppe greift deshalb auf eine Vielzahl von Plug-Ins zurück, um das Maker-Repertoire zu erweitern, so dass beispielsweise vorgefertigte Bild-Hintergründe, frei platzierbare Grafiken statt Tilesets, mehr Animationsschritte und rasterfreies Bewegen möglich sind. Das sind zumindest einige der beliebtesten Plug-Ins.


    Ich glaube, dass für die erste Gruppe die Fortschritte der Makergenerationen wirklich marginal sind bzw. sich so anfühlen und kann deshalb das Desinteresse verstehen. Es stehen vom 2000er bis zum MZ schon mehrere taugliche, einsteigerfreundliche Programme zur Verfügung, mit denen man Spiele entwickeln kann und ein neuer Maker ist wirklich nicht nötig. Vor allem nicht, wenn er durch die Unity-Integration diesmal mehr Einarbeitungszeit benötigt. Für Gruppe 2, die "Plug-In-Gruppe", könnte der Unite jedoch ein echter Game Changer sein. Die vorhandenen Maker inkl. des MZ sind auf Erweiterungen und Abweichungen von den Standardfunktionen einfach nicht ausgelegt. Es kommt zu massiven Performanceeinbrüchen, durch Plug-Ins aus verschiedenen Quellen gibt es Inkompatibilitäten und Bugs und das Zusammensuchen der Funktionen aus beliebigen Quellen ist eine demotivierende Fummelei. Deswegen ist für diese Gruppe der RPG Maker immer seltener das Produkt der Wahl, um ambitionierte Spiele zu entwickeln. Das sieht man auch daran, dass sehr oft Projekte im Maker begonnen und später mit anderer Engine fortgeführt werden (bspw. Peninja, Hylics), da man einfach auf (Performance-)Grenzen gestoßen ist.


    Falls der Unite dank Unity diese Schwächen ausmerzt und trotzdem seine Einsteigerfreundlichkeit bewahrt, sehe ich enormes Potenzial für eine "Blütezeit". Es hängt aber davon ab, wie sauber das Tool programmiert wird und ob es erweiterungsfreundlich ist, um andere Plug-Ins einbauen zu können. Falls es ein "geschlossenes System" im Unity-Gewand wird, welches rumzickt oder in der Performance einbricht, sobald man sonstige Unityfunktionen mit dem Maker kombinieren will, wird es scheitern. Gelingt jedoch der Spagat, wird der Unite toll.

  • Das aktuelle Problem mit dem Unite ist meiner Meinung nach, dass das verantwortliche Team hinter dem Projekt sich völlig verschätzt hat. Das Ganze wurde vermutlich viel zu früh angekündigt, es gab ein paar nette Ideen, ein paar vorgerenderte Hintergründe und eine Hand voll Artworks. Jedenfalls ist es das, was uns gezeigt wurde. Ich fand den realistisch anmutenden Artstyle und das Versprechen neben Unity als Grundbasis für den RPG-Maker endlich einmal Full HD Auflösung anzubieten sehr ansprechend, selbst die etwas gewöhnungsbedürftigen Charsets.

    Als dann aber klar wurde, dass diese schlichtweg 3D Modelle sind, die für die Präsentation des Unite erstellt und
    abfotografiert wurden, ist meine Vorfreude ziemlich in den Keller gerutscht. Die vorherigen Makermodelle lieferten einen
    hauseigenen Charakter-Creator mit, aber die Macher des Unite verweisen schlichtweg auf ein externes Programm.
    (Korrigiert mich, falls ich da etwas falsch verstanden habe.) Das kam bei mir ziemlich unprofessionell an.
    Statt zu zeigen, dass die Entwicklung spürbar voran geht, dass Schwächen älterer Makermodelle angegangen werden
    und die sich einen klaren Zeitplan gesetzt haben, wird still und heimlich der Erscheinungstermin des Programms auf
    unbestimmte Zeit verschoben, man pustet einen schlecht geschnittenen Trailer ins Netz, der in keiner Weise aussagekräftig
    ist, zeigt beispielsweise nichts von Ressourcen, die dieses neue Modell von Haus aus anbietet und konzentriert sich bei
    der Promotion stattdessen auf die Portierung der Spiele auf Mobilgeräte oder irgendwelche Gewinnspiele.

    Ich glaube übrigens nicht, dass das Video im Trailer "ruckelt", die 3D Modelle der Figuren wurden nur nicht gut auf die
    2D Perspektive des Makers übertragen. Und in der hohen Auflösung fällt das eben mehr auf als im kleinen Fenster.
    Zudem scheinen sie selbst nicht einmal das für ihre Präsentation zu nutzen, was einmal angekündigt wurde - dass
    man für Charakter 6 statt 3 Bilder bei Laufanimationen nutzen kann zum Beispiel.

    Wie schon gesagt, ich glaube das Team hat sich mit diesem Projekt ziemlich verschätzt und ist das Ganze nicht
    sonderlich professionell angegangen. Und das finde ich extrem schade, denn als der Unite angekündigt wurde, habe ich
    mich ziemlich gefreut und mich gefragt, ob ich nicht doch noch einmal ein neues Spiel mit dem Teil stemmen will.
    Aktuell stehe ich dem aber mehr als skeptisch gegenüber und warte mal ab, wie man nun noch versucht die Userschaft
    für dieses neue Tool zu gewinnen.

  • Japp, das ist mein Fehler, sorry. Da ich in Sachen Animationen eine absolute Null bin, hab ich das bisher vermieden. Ich war mir sicher, dass man einen Editor in einem Update angekündigt hatte. Leider war das wohl nicht so und das ist dann mein Fehler. :( Ich entschuldige mich vielmals, falls ich falsche Hoffnungen geweckt habe.

  • ist wegen des kürzlich geaddeten Animationseditor

    Animationseditor?


    Ihr sprecht von derm alten animationsprinzip (MV und älter), das zusätzlich zu dem Partikeleditor in einem der letzten Updates ergänzt wurde.

    der alte editor wird für einzelne animationen aktiviert, wenn Ihr einen Rechts-klick auf die Animations-ID in der Liste links macht und den entsprechenden Punkt dort auswählt.

  • Auf Steam ist das Erscheinungsdatum von 2022 gelöscht und durch ein "Bald Verfügbar" ersetzt worden.


    Es sieht so aus als hätte man dem Marketing-Idioten der den Trailer verbrockt hat tatsächlich klarmachen können, dass man mehr Zeit für die Programmierung braucht.

    Denn ich glaube nicht das man diese Änderung so gemacht hätte, wenn man noch an eine Veröffentlichung dieses Jahr geglaubt hätte.

  • Hier mal mein Senf dazu, aus der Sicht von jemandem, der ein absoluter Maker-Neuling ist, aber schon ein bisschen mit anderen Engines zu tun hatte.

    Was es bisher an Infos gibt ist natürlich sehr wenig und so kann man aus meiner Sicht noch sehr schwer abschätzen ob das Ding jetzt der Knaller wird oder eher nicht.

    Für Gruppe 2, die "Plug-In-Gruppe", könnte der Unite jedoch ein echter Game Changer sein

    Deine Gedanken hierzu finde ich ganz interessant. Soweit ich das beurteilen kann, ist der RPG Maker eine sehr spezialisierte Engine, was den Vorteil hat, dass man damit sehr schnell und effektiv Projekte umsetzen kann, die im Spezialgebiet des Makers liegen, sobald man aber zu sehr von dem Abweicht, wofür er gemacht ist, wird es eher komplizierter als mit generalistischeren Tools wie Unity oder Godot. Das liegt, meiner Meinung nach, in der Natur der Sache und ist auch bei anderen Dingen zu beobachten. Beispielsweise der Webentwicklung (Wordpress vs selber Bauen z.B.).
    Da kommt es dann sehr auf die Anwender an und was diese wollen, ob die Einschränkungen, bzw. Freiheit eher als Vor- oder Nachteil angesehen werden. Ich sehe auch durchaus die Möglichkeit, dass der Maker Unite eine gute Mischung wird und quasi die Vorteile beider Ansätze mit sich bringt. Es könnte aber auch nach hinten losgehen und die Nachteile beider Welten vereinen.
    Ich bin, ehrlich gesagt, etwas skeptisch weil ich 2D in Unity nicht besonders berauschend fand. Das liegt daran, dass, meines Wissens nach, in Unity kein „richtiges“ 2D existiert. Es ist einfach 3D mit fester Kamera und Sprites die auf unsichtbare 3D Blöcke geklebt werden. Das war auch ein Grund warum ich dann zum Game Maker gewechselt bin.
    Fairer weise muss ich aber dazu sagen, dass meine Erfahrungen mit Unity 8 Jahre alt sind, da kann sich also einiges getan haben.

    Auf der hoffnungsvollen Seite könnte ich mir vorstellen, dass man beim Maker Unite vielleicht auf das visual Scripting verzichten kann. Sie werben zwar wieder mit „Create RPGs without coding“ aber wenn das ganze eh schon in Unity integriert ist, geht es ja vielleicht auch mit. Seit dem ich beruflich Software entwickle, empfinde ich persönlich das editieren von Code für‘s programmieren (und nichts anderes tut man beim visual scripting ja auch) als einfacher als die visual scripting alternativen.
    Ich frage mich auch, wie groß die Zielgruppe für den Maker Unite ist. Mich persönlich hat genau diese starke Spezialisierung vom RPG Maker angezogen, besonders die vordefinierte Datenbank finde ich stark (gut, die soll es beim Maker Unite ja auch wieder geben). Für Projekte die sehr von einem klassischen Retro-RPG abweichen würde ich persönlich eher zu Godot greifen.
    Ich kann mir aber gut vorstellen, dass die von dir genannte Zielgruppe ausreichend groß ist.
    Naja, ich denke so richtig einschätzen wird man das ganze dann erst können, wenn der Maker Unite veröffentlicht wird. Ich persönlich werde aber demnächst zum MZ greifen (benutze gerade noch die Trial), das scheint mir für meinen Usecase die interessantere Wahl zu sein. Mal davon ab, dass er verfügbar ist ;).