Kritik & Kritikfähigkeit

  • Hallöchen zusammen,


    da es in den letzten Tagen/Wochen einige Videos und/oder Diskussionen gab, wollte ich die Gelegenheit hier nutzen, um über Kritik und Kritikfähigkeit mit euch zu diskutieren. Insbesondere auch mit dem Hintergrund, dass sich Entwickler, die noch nicht lange Teil der Community sind, oder auch Anfänger, nicht davor scheuen, ihre Spiele hier vorzustellen. Denn eins vorweg: Zerrissen wird hier kein Spiel.


    Generell muss man sagen, dass dies hier eine Community von Spieleentwicklern ist, die meisten machen es hobbymäßig, einige seit vielen Jahren, und einige erst seit relativ kurzer Zeit. Dementsprechend, wenn ihr euer Spiel hier vorstellt, wird die Kritik und Verbesserungsvorschläge, erstens, wie immer, subjektiv sein, und zweitens hauptsächlich handwerklicher Natur.


    Das fängt an bei Verbesserungsvorschlägen beim Mapping/Leveldesign, bei der Musikauswahl, beim Aufbau des Plots, etc. etc.


    Wenn ihr Feedback von eurer Zielgruppe an Gamern wollt, dann solltet ihr tatsächlich auch und insbesondere den Weg itch.io und andere Plattformen suchen. Das ist wichtig. Dort bekommt ihr, mit viel Glück, dann eben Feedback zu: "Hat mein Spiel der angepeilten Zielgruppe Spaß gemacht?"


    Denn eins ist auch klar, ein Entwickler wird immer auf andere Dinge achten wie ein Spieler.


    Aber vergesst eins nicht: Es kommt immer drauf an, wie man dann auf die Kritik dann reagiert und natürlich auch wie man sie rüber bringt, als Spieler/Tester. Zerreißen von Projekten, Polemik, dünnhäutige Reaktionen mit Beleidigungen oder schlimmerem werden euch nicht helfen. Jeder Spieler/Tester, egal ob aus Entwicklercommunities oder auf itch oder sonst wo, hat sich die Zeit genommen, euer Spiel zu spielen, sich Gedanken gemacht, wo ihr euer Projekt verbessern könnt, und meint es in der Regel mit den Vorschlägen dann gut. Und wir sind natürlich auch - die meisten jedenfalls - Entwickler, die das aus Spaß an der Freude machen.


    Was meint ihr dazu? Wie gebt ihr Kritik ab? Seht ihr es beim Spielen als Entwickler oder als Spieler? Wie versucht ihr auf Kritik zu reagieren?

  • Bin bei meinem Projekt über jede konstruktive Kritik dankbar. Klar trifft es mich kurz, wenn jemand sagt, das Spiel bereitet ihm gar keinen Spaß und er zockt es nach wenigen Minuten nicht mehr weiter.


    Das ist allerdings noch um einiges besser so ein Feedback zu erhalten wie gar keines zu bekommen ( Mal abgesehen von Betatestern, mit denen ich bisher fast immer nur viel Glück hatte). So ist leider auch meine Beobachtung in Foren, dass Feedback über die Jahre stark nachgelassen hat.


    Daher Versuche ich mich nicht über mein Projekt, so viel Zeit es auch verschlingt, zu definieren oder mich mit der "Konkurrenz" zu vergleichen. :)

  • Ich finde es wichtig, wenn jemand ein Spiel spielt und etwas nicht mag, auch erklärt warum er es nicht mag. Soetwas nennt man Konstruktive Kritik. Es ist dann jeden selber Überlassen, was er daraus machen möchte. Ändert man das, hat man eine bessere Idee oder lässt man es sein? Man darf auch nicht vergessen das es verschiedene Spielertypen (auch hier im Forum) gibt. Der eine bezieht sich auf Storyfokus, der andere mag wiederrum schwere kämpfe.

    Wenn ich Kritik gebe, versuche ich immer zu beurteilen ob ich es nicht mag, oder ob es wirklich schlecht ist.


    Wie Boandl oben schon geschrieben hat, niemand will hier jemanden etwas Böses, aber man zeigt doch Schwachpunkte oder unschöne Sachen auf, die man vielleicht nicht wirklich hören möchte. Klar man selber ist erstmal zufrieden, freut sich darauf wie andere das Spiel aufnehmen und dann wird es eigentlich zerissen. Zugegeben, dass kann schon einen Dämpfer bringen. Wichtig ist dabei nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern die Motivation dahinter sollte sein etwas daraus zu machen. Dazu habe ich auch mal einen Artikel dazu geschrieben:


    Kritik in der Spieleentwicklung

  • Ich hab mir abgewohnt zu viel Bildmaterial zu posten, weil man mich vor längerer Zeit auf Reddit mehrfach übelst persönlich angegriffen hat.

    Grundsätzlich bin ich aber Fan von konstruktiver Kritik. Schließlich wohnt keiner in einem Elfenbeinturm/ist unfehlbar.


    Ich muss sagen dass ich das Gefühl, das speziell auf dieser Plattform ganz anders miteinander umgegangen wird, kommt mir mehr vor als eine Communitiy von Kollegen. Muss man die Leute mit Samthandschuhen anfassen? Ich glaube nicht, aber Boandlkramer hat vollkommen Recht, dass der Ton die Musik macht. Es ist ein großer unterschied ob ich sage: "Da solltest du nochmal ein bisschen Arbeit rein stecken" oder "Mit dem Scheiß gewinnst du keinen Blumentopf."


    Wie gesagt ich bleibe dabei. Ich lösche etwa 95% aller Posts bevor ich sie abschickt habe, außer sie sind wirklich relevant für ein Thema; und ich veröffentliche nur ganz wenig Bildmaterial, wenn ich es wirklich will. Wie beim Schlösser Contest oder wenn’s zum Erklären eines Themas notwendig ist.


    ich will aber noch sagen, dass mir diese Platform hier wieder neuen Mut gegeben hat, auch mal ein bischen mutiger und offensiver zu posten. Cedits to https://rpgmaker-mv.de/ - people.

  • Wobei ich mich auf mehr freue von dir, wenn das Bild beim Schlösser-Contest nur ein Vorgeschmack war! :)


    Aber ansonsten, sehe ich, dass es doch ganz gut war, diese Diskussion wieder einmal anzustoßen. Wenn persönliche Angriffe in Folge des Postens von Bildmaterial bspw. bei dir, zwar nicht hier, sondern auf Reddit, dazu führt, dass du kaum noch etwas zeigen willst.

  • Kritik ist tatsächlich so ne Sache. Wir haben es ja schon öfter gehabt, dass Leute Spiele in diesem Forum vorstellen und dann gar keine Kritik wollen oder sehr wütend auf diese antworten. Schlimm wirds, wenn der Entwickler andere Spiele mit rein zieht, um zu zeigen wie toll seines doch sei, obwohl die User das komplette Gegenteil aufzeigen.


    Für mich siehts so aus:

    Ich bin offen für jede Art der Kritik. Die kann auch gerne heftig sein, solange sie Sinn ergibt.

    Wenn ich persönlich Kritik äußere dann mache ich das ehrlich. Danach kommt es dann auf die Einsicht des Entwicklers an, wie ernst dieser Kritik nimmt und ob ich mit meiner Kritik überhaupt recht habe.

    Sollte der Entwickler sich einfach ausreden ausdenken, oder absoluten Schwachfug reden, obwohl meine Kritikpunkte auch von anderen Usern kommen, dann werde ich auch mal etwas sehr viel direkter, damit er den Punkt versteht.


    Im Großen und Ganzen wünsche ich mir Einsicht.

  • dass Leute Spiele in diesem Forum vorstellen und dann gar keine Kritik wollen oder sehr wütend auf diese antworten.

    Ich denke das ist doch der Sinn so eines Forums, oder? Man zeigt seine Arbeit Leuten, die etwas davon verstehen, damit man nicht nur ehrliche, sondern auch fachkundige Kritik bekommt.

    Und wie Du schon gesagt hast, Nico , viele Leute haben sich in ihre Spielidee so verliebt, oder sich so sehr reingehängt, dass sie gar keine Kritik wollen, sondern nur Lob und Anerkennung.

    Und sowas lässt sich nur verhindern, wenn man möglichst früh mit seiner Idee an die Leute geht.

    Nach zwei Jahren Arbeit ist es halt blöd wenn auffällt dass die Grundstory mies, langweilig oder eventuell sogar geklaut ist.



    Ein weiteres Problem bei dem von dir angesprochenen Reaktionen ist, dass sich viele Leute mit "Ja-Sagern" umgeben. Leute die selbst keinen artistischen Hintergrund haben, finden immer alles toll.

    Speziell wenn es Oma/Opa/Mama/Papa/Schwester/Bruder oder der eigene Freundeskreis ist. Das ist toxisch, weil es einen dazu verleitet, schlechte Arbeit auf dem gleichbleibend schlechten Level fort zu führen.

    Darum q.e.d: Ehrliche konstruktive Kritik ist nun mal wichtig.

  • Wenn ich Kritik gebe, die über Mapping/Begehbarkeit/Tippfehler hinaus gehen, schreibe ich grundsätzlich dazu, dass die meisten meiner Anmerkungen auch persönliche Präferenz sind und deshalb die Umsetzung in der Ursprungsform nicht unbedingt schlecht sein muss, nur dass ich persönlich es halt anders handhaben würde - füge aber grundsätzlich auch Beispiele und Vorschläge hinzu und bin damit ganz gut gefahren, zumindest haben sich die Leute meistens bedankt für den konstruktiven Input. Was sie dann draus machen, ist ihnen überlassen.


    Ich würde aber auch definitiv einen riesigen Unterschied machen, ob jemand Anfänger ist oder nicht, egal ob im Bezug auf Mapping oder Inhalt. Denn es bringt auch nichts, wenn ich praktisch alles - so gut die Absicht auch dahinter ist - erstmal kritisiere und die Person im schlimmsten Fall nie wieder den Maker anfasst. Also immer schön das Kritik Sandwich - auch wenn ich das noch nicht immer perfekt umgesetzt bekomme.


    Ich selbst bin dankbar für Kritik, allerdings ist alles bis zum gewissen Grad auch Geschmackssache, wie Sachen umgesetzt werden, bzw. wer die Zielgruppe sein soll. Ich habe meine bisherigen Spiele so gestaltet, weil es die Art von Spiel ist, die ich gerne spielen will und bilde mir ein, dass das meiste von mir auch Hand und Fuß hat. Da ich aber auch aus einem professionellen Design Bereich komme, bin ich bei gewissen Sachen einfach auch vor geschädigt, was "Kundenzufriedenheit" angeht.
    Bin aber an einem regen Austausch trotzdem meist sehr interessiert, solange es halt konstruktiv bleibt, denn Betriebsblindheit lässt sich nicht vermeiden.


    Und so wie du schreibst, tummeln sich hier hauptsächlich Entwickler, die (zwangsläufig) auf andere Sachen achten, als die Spieler und man kann selbst entscheiden, wie man darauf eingeht oder nicht, ansonsten wurde alles wichtige von den anderen schon gesagt.

  • Denn eins ist auch klar, ein Entwickler wird immer auf andere Dinge achten wie ein Spieler.

    Das ist so wichtig!
    Ich versuche beim kritisieren immer aus der Sicht eines Spielers zu schreiben, aber manchmal geht es einfach nicht, wenn man sich selbst ein bisschen mit dem Programm auskennt.
    Ich bin immer sehr ehrlich, versuche aber meine Kritik sehr sanft und nett rüber zu bringen. Da ich selbst sehr sensibel bin, weiß ich wie verletzend Worte aufgefasst werden können, auch wenn es überhaupt nicht so gemeint war.
    Außerdem bin ich immer sehr vorsichtig beim Aussprechen von persönlichen Präferenzen. Ich selbst mag keine schweren Spiele und ich mag es nicht wenn ich in Spielen viel leveln oder looten muss. Ich weiß aber auch, dass es bei vielen genau anders herum ist und sie in Spielen die Herausforderung suchen.
    Ich finde manchmal ist es gar nicht so leicht dass dann ordentlich zu formulieren. Klar man schreibt dazu, dass es nur der eigene Geschmack ist, aber Kritik macht auch immer was mit dem Spieleersteller.

    Und nun dazu wenn ich Kritik bekomme.
    Ich liebe Kritik. Nur dadurch ist es möglich nach vorn zu kommen und sich zu verbessern.

    Aber wie oben schon erwähnt. Ich bin sehr sensibel. Und manchmal nehme ich mir sachliche Kritik trotzdem zu Herzen.
    Ich habe aber mittlerweile gelernt, dass es okay ist, wenn ich dadurch kurz die Lust verliere. Nur auf Dauer sollte ich daraus das Nützliche schöpfen, auch wenn ich vielleicht ein klein wenig beleidigt bin.

  • Zu dem Thema kann ich tatsächlich so einiges sagen, da ich schon viele unterschiedliche Erfahrungen gemacht habe.


    Zuerst wie ich selbst Kritik aufnehme:

    Ich bin für jede konstruktive Kritik dankbar, zugegeben, es war gerade am Anfang für mich bitter von vielen Leuten zu hören dass viele Sachen in meinem Erstlingswerk absolut nicht gut, ja geradezu miserabel waren ( besonders das Mapping ).

    Aber ich bin sooo dankbar dass es gesagt wurde, denn wer weiß, ohne diese Kritik hätte ich vielleicht immer so weiter gemacht. Umso mehr freut man sich natürlich wenn man dann im Nachhinein Lob für seine Fortschritte bekommt und wie schon gesagt wurde ist auch negative Kritik bzw. gerade negative Kritik wichtig für die Weiterentwickling, sofern sie natürlich konstruktiv ist .

    Was den Umgang mit den Leuten hier im Forum angeht kann ich hauptsächlich nur positives berichten, das Feedback was ich zu meinen Spielen bekam war bisher immer sachlich und in keinster weise beleidigend von einigen dazu auch enorm ausführlich, schade finde ich halt nur dass man generell zu manchen Projekten sehr wenig bis gar kein Feedback bekommt und somit nicht genau weiß ob es jetzt gut ankam oder eher doch nicht.


    Nun, wie Kritik von mir aufgenommen wird:

    Hier wird es recht interessant. Was das Forum angeht, wurde meine Kritik zu einem Spiel der jeweiligen Entwickler bisher immer positiv aufgenommen. Ich nenne einfach die Dinge die ich an einem Spiel gut fand bzw. verbesserungswürdig und auch wenn manche Kritik von mir das ein oder andere Mal etwas hart klingt, betone ich immer dass ich das in keinster Weise böse meine und dass ich bloß Vorschläge mache, was man eventuell noch besser machen könnte, ob der Entwickler was draus macht ist letztendlich immer seine Sache. Bisher jedenfalls waren im Forum soweit immer alle dankbar für das Feedback das ich gegeben haben.


    Jetzt ist es ja so, dass ich bereits sehr viele verschiedene Maker-Spiele in Form von Lets Plays auf meinem You-Tube Kanal getestet habe und auch da sind die meisten bisher immer dankbar für den ausführlichen Test bzw. das LP allgemein gewesen und sind auch dort in den Kommentaren auf gewisse Punkte eingegangen die ich so genannt habe. Es gibt auch das ein oder andere Projekt wo der Entwickler eines Spiels gar nicht zu meiner Kritik über sein Spiel eingeht, was ich immer ein wenig schade finde, weil ich mir ja dafür Zeit genommen habe und somit jetzt nicht weiß ob dem Entwickler diese Kritik jetzt geholfen hat bzw. ob er sich überhaupt das LP angesehen hat.


    Es gab allerdings auch schon ein paar Sonderfälle wo es eben nicht so harmonisch war um es mal milde auszudrücken.
    Es scheint irgendwie ein Phänomen auf meinem Kanal zu sein, dass ich nach einem LP von einem kommerziellen Makergame geradezu mit Dislikes und Hasskommentaren bombardiert werde.

    Ich bin mir oft nichtmal sicher, ob es sich dabei um den Entwickler selbst handelt, oder um einen Freund bzw. Bekannten des Entwicklers oder irgend einer Random Person.

    Jedenfalls wird bei dieser Art von Kritik, wobei ich es nicht Kritik sondern in dem Fall wirklich Hasskommentar nenne, wird nur auf die Punkte eingegangen die ich zu bemängeln hatte, das positive was ich zum Spiel gesagt habe wurde offensichtlich nicht zur Kenntnis genommen oder ignoriert.

    Und es spielt bei diesen Leuten auch keine Rolle ob ich auch betone dass ich die Kritik nicht böse meine, in ihren Augen habe ich bewusst das Spiel schlecht geredet und keine Ahnung von guten Spielen.


    Zumeist werden diese Leute dann auch noch beleidigend und persönlich und sagen Sätze wie: "Jemand der selbst keine guten Makerspiele erstellen kann sollte keine Spiele testen und diese auch nicht beurteilen" oder "Jemand wie du ist als Lets Player einfach ungeeignet" bis hin zu unterste-Schublade-Kommentaren wie: "Tu dir und anderen einen gefallen und lösch einfach deinen Kanal".

    Leute die sowas schreiben sind in meinen Augen zwar Idioten aber ich versuche dennoch bei einigen drauf einzugehen und versuche bei der Disskusion möglichst sachlich zu bleiben ( klappt leider auch nicht immer, es gibt nunmal Leute die selbst den Papst zum boxen bringen. )


    Wie gesagt, auch wenn man solche Leute und Kommentare dieser Art eigentlich nicht für voll nehmen sollte, macht es mich dennoch etwas traurig und wütend zugleich, denn ich als Hobby-Lets Player spiele und teste eigentlich gerne die Spiele von anderen und nehme mir ja extra Zeit dafür um Leuten eben Feedback für ihr Spiel zu geben und wenn dann solche Kommentare kommen und das LP gleich mehrfach gedisliked wird ist das schon ein wenig demotivierend und führt dazu dass ich zumindest manchmal Phasen habe wo ich etwas den Spaß am lets playen verliere, was wirklich schade ist.


    Aber ich sag mal so: wenn diese Entwickler nichts von der konstruktiven Kritik annehmen wollen und der Meinung sind, dass das Spiel so wie es jetzt ist perfekt ist, sich quasi indirekt weigern sich weiter zu entwickeln ist das am Ende ja deren Sache, nicht meine.

  • Es scheint irgendwie ein Phänomen auf meinem Kanal zu sein, dass ich nach einem LP von einem kommerziellen Makergame geradezu mit Dislikes und Hasskommentaren bombardiert werde.

    Das liegt daran dass Youtube 'ne öffentliche Plattform ist, auf die jeder nasenborende Käsehobel zugriff hat. Faule Eier sind einfach nur eine Frage der Quantität/Statistik. X pro 100Y.
    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass du da nichts gegen machen kannst entweder du nimmst die Knalltüten hin, oder du sperrst die Kommentarfunktion.


    Baerenbruder , lass dich nicht fertig machen, Letzendlich schaden Hater nur sich selbst und ihrer eigenen Glaubwürdigkeit. Ich finde es großartig, dass du trotzdem noch weiterhin Let'splays machst.

  • Ich hatte damals große Angst, meine erste Demo hier im Forum hochzuladen. Die war aber völlig unbegründet. Die Kritiken, die ich hier erhalten habe, haben mir oftmals sehr geholfen. Das ging von kleinen Tippfehlern, die ich übersehen hatte, über Bugs bis hin zu Ergänzungen im Gameplay. An vielen dieser Baustellen, die in den Kritiken angesprochen worden sind, habe ich dann auch umgehend gearbeitet, was oftmals dann wiederum ein positives Feedback nach sich gezogen hat. Natürlich kann man nicht immer Kritiken im eigenen Projekt beherzigen.

    Hier mal ein Beispiel:

    "Deine Kämpfe sind zu leicht."

    "Deine Kämpfe sind zu schwer."

    Ääähhmm... :/


    Ich kann jedem nur raten, sein Projekt hier vorzustellen und sich Feedback einzuholen!



    Baerenbruder schrieb:

    dass viele Sachen in meinem Erstlingswerk absolut nicht gut, ja geradezu miserabel waren ( besonders das Mapping )

    Alles Kunstbanausen, die kein Herz für Gigantismus haben! 8o

  • (Konstruktive) Kritik ist doch das Wichtigste und Beste, was man bekommen kann, wenn man ein Makerspiel in
    einem Forum vorstellt, in dem sich lauter Entwickler tummeln. Ich habe durch Kritik einen gewissen Anspruch an
    mich selbst entwickelt, Feedback hilft die Entwickler-Brille abzusetzen und man kann Vorschläge für die Lösung

    von Problemen bekommen, die man bei seinem eigenen Werk so schlichtweg nicht sehen würde.
    Insofern ist ehrliche Kritik für Entwickler eigentlich sogar nötig, um sich selbst weiterzuentwickeln. ABER!
    Sie kann eben auch verletzen. Diese Erfahrung haben sicher auch die meisten gemacht.
    Und das liegt in den meisten Fällen schlicht und ergreifend an der Art und Weise, wie diese rübergebracht wird.
    Und eine verletzend oder beleidigend klingelnde Kritik hilft eben nicht dabei, dass sich ein Entwickler
    verbessern kann.

    Nicht ohne Grund haftet manchen (Maker)Communities der Ruf an nicht Einsteiger-freundlich zu sein.
    Das ist mittlerweile schon etwas besser geworden und natürlich sollte klar sein, dass Kritik immer
    subjektiv ist. Aber das hat eben nicht jeder rund um die Uhr bewusst. Ich empfinde das also bereits
    als sehr wertvoll, wenn jemand sich die Mühe macht und "MEINER Meinung nach" zu seiner Aussage
    schreibt. Das kann mehr ausmachen, als sich vielleicht mancher denkt. Natürlich gibt es auch einige Individuen,
    die wirklich toxisch auf konstruktiv formulierte Kritik reagieren, aber die sind dann wieder eine andere Sache.
    Letztlich ists auch mit der Kritik wie mit dem Umgang im echten Leben. Am besten behandelt man Andere
    so wie man selbst behandelt werden möchte. Das heißt ja nicht, dass man jeden mit Samthandschuhen
    anfassen muss, aber keiner möchte persönliche Angriffe gegen sich selbst hören/lesen,
    also haben auch solche in einer Kritik oder Rückmeldung nichts verloren, selbst wenn man ein Werk (oder die Kritik) nicht mag.
    Am Ende sind solchen Foren ja für Verbesserungsvorschläge, ein paar gut gemeinte Worte und

    allgemeine Eindrücke da. Dass man seine Spiele an anderer Stelle vorstellen sollte, wenn man nicht unbedingt
    Rückmeldungen von anderen Entwicklern will, ist ein guter Punkt, Boandlkramer . :)

    -Tasu

  • "Jemand der selbst keine guten Makerspiele erstellen kann sollte keine Spiele testen und diese auch nicht beurteilen"

    Diese Aussage sehe ich auch in Foren für Kunst sooo häufig.
    Das ist so dämlich.
    Auch wenn ich nicht singen, oder kein Instrument spielen kann, kann ich doch für mich beurteilen was gute Musik ist?
    Auch ganz abgesehen vom Geschmack.

    Und nur weil ich keine Spiele erstellen kann, darf ich jetzt nicht mehr sagen Nintendos Spiel X ist gut und Sonys Spiel Y auch? Oder eben nicht?

    Ich verstehe diese "Du darfst nur was sagen, wenn du es besser kannst" Mentalität überhaupt nicht.
    Und gerade bei dir Bärenbruder finde ich deine Aussagen oft sehr treffend und gut formuliert.
    Du erwähnst positives wie auch negatives.
    Und zwar egal ob du ein Maker Spiel LPst oder ein "normales" Spiel spielst.

  • Meine Meinung zum Thema hat sich nicht geändert.


    Ich halte es für gleichermaßen falsch, auf ein Spiel oder eine Meinung zum Spiel mit Aggressionen zu reagieren, es sei denn, das Spiel (Beispiel: menschenverachtende Inhalte) oder der Kritiker sind selbst aggressiv. Handlung oder Gameplay, die keinen Spaß machen, rechtfertigen keine Aggressionen. Eigentlich sind Aggressionen so gut wie nie gerechtfertigt. ;-) TwoFace hat vor einiger Zeit mal ein Video über den Stoizismus verlinkt. Ich stimme dem Redner aus dem Video zwar nicht in jedem Punkt zu, aber die Botschaft, öfter mal gelassen zu bleiben, gefällt mir. Leider schauen sich wohl meistens gerade die Leute solche Videos an, die es gar nicht nötig haben.


    Das Wort Kritik klingt immer so, als ob der Kritiker sich auf Regeln beruft, zu deren Einhaltung sich alle verpflichtet haben, aber das stimmt natürlich nicht. Es sind immer nur die persönlichen Regeln des Kritikers. Es geht nur darum, was ihm gefällt und was nicht. Man kann sich wünschen, dass das Spiel den eigenen Geschmack trifft, aber man kann es nicht verlangen. Gleichzeitig kann auch ein Entwickler nicht verlangen, dass jeder alles mag.


    Vielleicht ist die Ambivalenz der Sache das eigentliche Problem. Du willst wissen, was die Spieler über dein Spiel denken, denn du entwickelst es für sie, aber du willst nicht verletzt werden. Und was verletzend ist, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Eine negative Meinung an sich wohl meistens nicht, denn dann hätte man sich lieber nicht für die Kunst entscheiden sollen - eher ist es das Wie. Hinter dem steckt immer eine Intention, die man aber auch fälschlicherweise sehen kann. Letztendlich kann niemand mit Sicherheit sagen, ob es, wenn jemand zum Beispiel eine fragwürdige Botschaft im Spiel sieht, nur an der Kommunikation hapert oder bewusst passiert, um den Entwickler schlecht aussehen zu lassen. Oder ob ein respektloses Auftreten wirklich so gemeint ist oder nur so erscheint, weil jemand sich ungünstig ausdrückt.


    Du willst einerseits deine Zielgruppe erreichen, andererseits aber auch deine Idee verwirklichen. Ich sag immer: Wenn du etwas an deinem Spiel veränderst, dann nur aus voller Überzeugung. So gut wie jeder erfolgreiche und berühmte Künstler war eitel. Man muss in seine Arbeit verliebt sein, sonst wird man nicht glücklich, es darf nur nie Arroganz daraus werden. Letztendlich läuft es aber auf einen Kompromiss zwischen dem, was man will, und dem, was die anderen spielen wollen, hinaus. Und auch das führt dann eben zu Reibungsflächen.


    Meine Meinung wird denke ich nur marginal davon beeinflusst, dass ich selbst Spiele entwickle. Ich schreib darüber, was mir gefallen und was mir nicht gefallen hat und das würde es auch tun, wenn ich kein Entwickler wäre.


    Baerenbruder

    Ich finde nicht, dass die Maps im Sonnenorden schlecht waren. Ich würde sogar sagen, dass Maps kaum schlecht sein können, es sei denn man sieht überhaupt nichts oder bleibt ständig an unsichtbaren Dingen hängen. Eine schöne Map verbessert sicher die Atmosphäre, aber mehr auch nicht. Wohl und Wehe hängen nicht von der Grafik ab, auch nicht in Makerspielen. Ich schreibe das deswegen, weil ich meine, dass du mit dir selbst zu hart ins Gericht gehst. Es spricht natürlich nichts dagegen, wenn du die Maps aufwändiger gestalten willst, aber die aus dem Sonnenorden waren vollkommen in Ordnung.

  • Baerenbruder Ich finde es gehört ne Menge Schneid dazu, sich der geifernden Masse auf youtube auszuliefern und davor ziehe ich meinen Hut. Ich könnt´s nicht und finde es ziemlich cool, dass du es machst.

  • Ich finde bei Kritik ist es immer wichtig über den Tellerrrand hinaus zu schauen.

    Jeder von uns hat ne Meinung, dass ist klar und daran kann man nicht rütteln.

    Der eine mag Schockoladeneis und der andere mag Vanille.

    Aber nur weil ich Vanille mag, heißt das noch lange nicht das Schokolade perse Mist ist.


    Ich erlebe es immer wieder, dass Personen ihre Meinung als Grundlage für Kritik nehmen.

    genauso ihre eigenen Projekte.

    Ich mag Kampfsystem XY und deswegen kritisiere ich alle anderen Systeme generell.

    Wenn man Kritik abgeben möchte, sollte man das klar trennen und sich auch überlegen ob die Kritik wirklich sachlich ist, oder nur auf die eigene Meinung bezogen ist.


    Ich möchte dabei Meinungen auch nicht abtun.

    Wenn Jemand einen Schockokuchen backt und absolut niemand mag Schockolade, kommt der mit seienr Arbeit auch nicht weit.

    Nur ist dies meist nicht sachlich und kann schnell grob oder ungerechtfertigt wiren, deswegen sollte man dort deutlich machen dass sich bei dieser Kritik um eine Meinung handelt.

    "Meiner Meinung nach ist das Kampfsystem etwas trist.

    Es gibt sicher ruhige Spieler die es mögen würden aber ich hätte da mehr Pepp eingebaut."


    Als ersteller sollte man sich immer die Frage stellen, für wem man das Spiel macht.

    Wenn es nur für einen selbst ist, kann man getrost auf jede Kritik pfeifen, weil du allein bist die Zielgruppe.

    Wenn das Spiel dir gefällt haste 10von 10 und alle anderen sind egal.

    Ist das Spiel für die Community sollte Kritik von eben dieser eingeholt werden. Ist es für alle oder soll gar kommerziell werden, sollte man massig Kritik einholen.

    Und da ist es dann schwer alle zufrieden zu stellen. Dies sollte man direkt als unmöglich abtun.

    Es loshnt auch nicht jede Kritik umzusetzen, da dass Projekt dann immer mehr von seienr persönlichkeit verliert.

    Also hier brauch man ein Gefühl dafür, was sich lohnen könnte und womit man dakor geht.

    Denn am Ende sollte es schon ein Schokoladenkuchen bleiben.

    Nur halt vielleicht mit Vanilleglasur

  • Interessantes Thema.


    Ich gebe ungern Kritik ab. Und wenn, versuche ich es so angenehm für beide Seiten zu machen, wie möglich. Vielleicht etwas zu sehr "Nett". Aber lieber so, als diese raue harte Ehrlichkeit. Man kann auch ehrlich sein, ohne jemanden vor den Kopf zu stoßen. Manchmal macht, dass es aus wie man etwas schreibt. Ich versuche stets darauf zu achten. Natürlich, wenn man mir etwas unfreundlich oder so kommt, werde ich das irgendwann auch. Es ist für mich wichtig immer harmonisch Miteinader umzugehen. Oder zumindest freundlich. Das geschriebene Wort kann manchmal hart klingen und man sollte um so mehr auf das achten, was man von sich gibt. Außerdem sollte man nie vergessen, da sitzen Menschen hinter dem Bildschirm. Andere etwas unterkühlter der andere sehr Emotional. Man kann nicht einfach drauflos preschen. Trotzdem, wenn man Kritik gibt, und sie sachlich ist, sollte man diese auch annehmen, wenn man welche bekommt oder wenn man anderer Meinung ist oder von mir aus sich erklären will auf vernünftige Weiße. Man kann nie allen es recht machen, aber ein Versuch ist es wert ;)

  • Kritik ist für einen Entwickler (gerade in dieser Szene) das wertvollste Gut, was man kriegen kann. Ich muss auch sagen, dass über die Jahre hinweg konstruktive und ehrlich gemeinte Kritik insgesamt etwas nachgelassen hat, deswegen freut man sich auch umso mehr, wenn auch nur das kleinste Interesse gezeigt wird oder man als Dever etwas Aufmerksamkeit erregen kann. Ich stimme vielen hier zu, dass Kritik wichtig ist und dass beide Seiten eine neutrale und konstruktive Diskussion darüber haben sollten. Jedoch bin ich auch ein Fan von direkten Worten und bin eher abgeneigt, mit Samthandschuhen angefasst zu werden. Also man darf auch schon gerne Tacheles reden und alles auf den Tisch knallen, solange es angebracht und sinnvoll ist und nicht persönlich wird (oder unter die Gürtellinie geht). Weil nur gut gemeinte und beschönigte Kritik mag zwar angenehm sein - und klar, man freut sich darüber - aber nüchtern betrachtet hilft es einem Entwickler auch nicht wirklich weiter, wenn eine etwas unangenheme Wahrheit unausgesprochen bleibt, nur weil man die- oder denjenigen nicht beleidigen möchte oder Angst davor hat, dass jemand darauf sauer reagiert.


    Egal ob positiv oder negativ, Kritik ist immer super und am Ende sehr hilfreich. Wichtig ist, dass man nicht einknickt und sich die Sachen annimmt, um sich damit schlussendlich auseinanderzusetzen, sodass man daran wachsen kann. Nur so gibt es einen die Möglichkeit, sich Schritt für Schritt zu verbessern (wenn man es natürlich will).


    Ich selber musste wegen meinem Projekt auch schon sehr viel persönliches Bashing ertragen, was am Ende auch gar nicht mehr konstruktiv war, sondern nur noch geschrieben wurde, um mich und mein Projekt vor allen niederzumachen, um es bewusst auch ins schlechte Licht zu rücken. Ich würde sogar behaupten, dass es sogar bis hin zu Rufmord ging. Ich, als damals noch junger naiver Kerl, hab da auch ab und an unüberlegt reagiert und sehr emotional gehandelt (als Kurzschlussreaktion eben), was die Sache natürlich weiter hochgekocht hat. Klar, wenn man ein Projekt besitzt, was auch eine sehr persönliche Note beinhaltet bzw. wo man sich quasi der Öffentlichkeit öffnet, und man halt mitunter ziemlich krasse Aussagen lesen muss, dann ist das schon ziemlich bitter und schmerzhaft für einen, vorallem wenn es dann ins Persönliche abdriftet. Jedenfalls konnte ich jedoch der ganzen Sache am Ende etwas Positives abgewinnen, und zwar, dass es mich charakterlich stärker und reifer gemacht hat und meine Qualitätsnsprüche an mich selbst gewachsen sind.


    Ich denke, dadurch hab ich auch ein dickeres Fell bekommen und auch eine ganz andere Sichtweise. Worauf ich hinaus will, ist, dass man sich von negativen Sachen nicht entmutigen lassen und immer weiterkämpfen sollte, wenn es für einen persönlich absolut wichtig und sinnvoll ist. Denn jedes Projekt hat seine Daseinsberechtigung in irgendeiner Weise und es ist ziemlich cool zu sehen, was für Gedanken und Ideen sich am Ende als Spiel manifestieren können. Und wenn man dazu Kritik äußern kann und die auch akzeptiert wird, dann ist das nur wertvoll für beide Seiten.


    Ich würde auch gerne sehr viel Kritik zu aktuellen Projekten oder anderen Sachen schreiben, aber ich gebs zu, ich bin bei sowas ziemlich schreibfaul und wir alle vergessen, dass eine gehaltvolle Kritik ein absoluter Zeitfresser sein kann und Zeit ist heutzutage echt Luxus, wenn man bedenkt, dass man selbst auch Spiele entwickelt. Doch was ich absolut nicht nachvollziehen kann, ist, dass reine Spieler sich nicht mal den Hauch einer Mühe geben, etwas Feedback dazulassen - z.B. zu einem Patreon-Update. Und deswegen kann ich auch so manche Foren-Kultur nicht verstehen, warum man dort ständig mit Lurkern und Aussagen wie "Ich lese heimlich mit, du kannst ruhig trotzdem was posten" abgespeist werden. Na ja, ist mir nur so aufgefallen. Vllt lieg ich auch mit meinen Gedanken falsch ^ ^

  • Ich finde Kritik definitiv ein gutes Mittel um mögliche Defizite aufzuzeigen um diese dann als Entwickler(in) angehen zu können. Hierbei gilt es natürlich zu differenzieren ob es sich nur um etwas handelt, was den Geschmack einer Person nicht getroffen hat (zB ein spezielles Kampfsystem) oder etwas, was essenziell fürs Gameplay ist.


    Es ist alles immer wie auch im Berufsleben oder im Umfeld… Der Ton macht die Musik und solange man allesamt auf einer sachlichen und respektvollen Ebene bleibt sehe ich Krtik gegenüber durchaus positiv entgegen auch weil es zeigt dass die Menschen sich mit dem Gespielte auseinander gesetzt haben.


    Liebe Grüße


    ~ Kaya<3