Der Sonnenorden REMASTER EDITION

Die Wegfindung in den beiden bisherigen Wäldern finde ich hervorragend. Wer dem Weg folgt, kommt zum Ausgang. Abseits der Wege ist es nahezu unmöglich sich zu verlaufen. Trotzdem gibt es in jeder dieser Sackgassen etwas zu entdecken. Wer auch immer auf die Idee gekommen ist, überall diese Truhen mit exakt derselben abgezählten Goldmenge aufzustellen.

Im Sumpf sah das schon anders aus. Es gibt zwar auch diesen einen Weg von A nach B, nur führen Abzweigungen hier zu Abzweigungen, die zu Abzweigungen führen. Diese Unübersichtlichkeit passt irgendwie zum Sumpf. Aber da habe ich mich dann doch verlaufen.

Apropos Sumpf: Ich fühlte mich von den Gegner erstmals erschlagen. An jeder Ecke läuft man in eine Hexe oder einen Quabber. Gut, wenn man die austanzen kann, muss man nicht kämpfen. Nur gerade im Sumpf sind die Wege teils sehr schmal und die Gegner scheinen auch fixer unterwegs zu sein. Sehr schön in dem Zusammenhang übrigens die Errungenschaft fürs Hexentöten, da weiß man wenigstens, dass es das mit denen war. Na ja, Ressourcen haben ausgereicht, Sumpf ist abgehakt. Zu diesem Quabber-Mama-Kampf komme ich bei einem anderen Punkt noch.

Die Räuberhöhle. Oha, die sieht ja ganz anders aus als vorher. Zum einen schön übersichtlich, zum anderen leider so gar nicht geeignet, um an diesem sechsbeinigen Monster vorbeizukommen (zumindest nicht zweimal). Die Schatzkommen ist somit noch unangetastet. Bei dem Raum mit den ganzen Räubern wäre es sehr schön gewesen, vom Eingang eine Kamerafahrt nach oben zu bekommen. Es ist die Rede von "vielen", zu sehen sind aber nur vier, fünf von denen. Außerdem könnte man sich sich auf diese Weise schon überlegen, wo man a) hin muss und wie man das b) denn wohl am besten anstellt. Habe zwei Versuche gebraucht, um zu begreifen, wie ich das am elegantesten hinbekommen, und zwei weitere, um das umzusetzen. Dabei hatte ich hier tatsächlich die Befürchtung, das wird die Stelle, an der ich das Spiel in die Tonne trete. Also Erfolgserlebnis - sehr schön

Habe mir gerade auf den ersten Seiten die originale Eisengart -Map angeschaut. Absolut kein Vergleich zu jetzt. Viel übersichtlicher. Ich nehme diese Map mal als Beispiel um zu sagen, wie ansprechend ich deine Städte finde, selbst große. Die Stile der Häuser passen sehr gut, es gibt überall etwas zu entdecken. Wirklich sehr schön gemappt. Da hält man sich gerne auf. Auch die obere Etage von Sumpfhausen, cool.

Das gilt natürlich auch für die anderen Maps. Dieses Funkeln im Wasser finde ich sehr hübsch und z.B. die Sonnenstrahlen am Anfang. Und ich konnte mir bei dir abschauen, dass Enten nicht zwangsläufig hin- und herschwimmen müssen, um vernünftig auszusehen.

Zu den Gegnern. Ich muss zugeben, vor der Räuberhöhle kam ich mir irgendwie overlevelt vor. Ich habe alles, aber auch wirklich alles aus dem Finsterforst gemeuchelt, ohne größere Probleme. Sogar diese Hydra. Martin kam mit zwei oder drei Leveln drunter in meine Party. Bis dato ist mir tatsächlich kein einziger je gestorben.

Das änderte sich schlagartig ab der Räuberhöhle... Es fühlte sich an, als hätten die Gegner einen ordentlichen Sprung gemacht. Habe deshalb auch tatsächlich nur die drei Räuber gequicktimed, die da einzeln rumstanden. Morton war in Ordnung, aber das war ja auch der Anführer. Den Sumpf habe ich dann zu meinem persönlichen Frustgebiet erklärt. Und ich habe festgestellt, dass ich diese Folgekämpfe hasse. Acht Quabber - relativ gut durchgekommen, Mama Quabber und sechs weitere - Moli rein, Kinder weg, aber Mama knüppelt erschreckend intelligent immer genau auf den, der am wenigstens HP hat oder macht eben eine Flächenattacke, wenn mehrere angeschlagen sind. Was aber richtig unangenehm ist: Gehst du Game Over, musst du (den Game-Over-Screen und den Startbildschirm abwarten und) BEIDE Kämpfe noch mal machen... Gut, Nebenquest, kann man später machen. Würde aber bedeuten, nochmal den Weg durch den Sumpf zu finden. "Was du auf dem Weg erledigen kannst, das erledige auch auf dem Weg" sprach die Faulheit.

Wohingegen die Gifthydra ein Traum war. Renne in ihre Richtung, sehe sie, Vollbremsung, Kehrtwende, heilen, Attacke! Die arme Schlange war dauerbetäubt und konnte nicht ein einziges mal angreifen. Das war bis zum aktuellen Stand definitiv der angenehmste Kampf

Jedenfalls frage ich mich bei der momentanen Gegnerstärke, wer mir bei dem leichten Schwierigkeitsgrad das "leicht" geklaut hat...

Und noch ein Wort zu den Räubern: Es wäre wirklich schön, wenn man diesen Typen mit den Messern das Gold, was sie einem während dem Kampf klauen, bei Sieg wieder abnehmen könnte. Keine Ahnung, ob das umsetzbar ist, aber es fühlt sich merkwürdig an, dass man zwar seine Kampfbelohnung bekommt, nicht aber sein Gold. Als wäre das währenddessen aus dem nächsten Fenster geworfen worden... Oh, Memo an mich, ich wollte mal prüfen, ob das Gold tatsächlich abgezogen wird. Jetzt im Turm gibt es ja wieder Versuchskaninchen.

Bei den Kopfgeldgeschichten bin ich noch nicht dahinter gestiegen, für welchen Levelbereich die vorgesehen sind. Stewart (also der in Laubheim) hat mich in Grund und Boden gestampft. Stein habe ich noch nicht versucht. Und bei den Monsterangriffen war dieses Glubschvieh ein echtes Problem. Das habe ich zwar besiegen können, aber es war nicht ohne. Die Hydren sind bislang in Ordnung (Gifthydra, willst du eine Revanche?).

Der alte Mann in Eisengart, dem man den Brief bringen soll, ist sehr sympathisch. "Mein Freund und ich" - Ehrenmann! Bislang der einzige, der kein Esel ist.

Hexenpuder, Molis und Krötengift sind meine besten Freunde

In dem Zusammenhang ein paar Worte zu den Kröten. Waren das im Original nicht diese kleinen lila Frösche, die man einfach mit dem Schwert schnetzeln konnte und man bekam ihr Gift? Was fällt denn denen ein, sich zu wehren? Ok, macht Sinn, aber da war ich schon baff, als ich auf einmal einen Gegner vor mir hatte. Finde es aber schön, dass die nicht von sich aus angreifen. Auf der letzten Brücke bin ich, des Kampfes müde, einem Frosch im Schneckentempo hinterhergelaufen auf die andere Seite. War dem völlig egal.

Bezirzen Stufe 2 ist nicht so furchtbar wie befürchtet. Teilweise sagt der tatsächlich Dinge, bei denen eine normale Frau ihm nicht gleich eins überbraten würde, Würde ja Stufe 3 freischalten, aber Nina lässt mich nicht gehen...

Oh, und Mineralwasser ist auch mein bester Freund. Habe mir die ewig lange Kombinationsliste abgeschrieben und bin fleißig am Blumen verflüssigen. Ist das praktisch, wenn dir die Tränke ausgehen und du kannst dir fix neue herstellen. Finde Craftingsysteme ja meist überbewertet, aber dieses Kombinieren hier ist wirklich praktisch (und teilweise lebensrettend).

Zum Thema Heilung und den Lebensmitteln. Es gibt zehn verschiedene Brote, zehn verschiedene Fische, verschiedene Eier, Gemüse, Obst... Ist ja schön, dass man sich mit allerhand heilen kann, nur ist dafür der Beutel zu klein!!! Bis Port Vistol hat das zwar irgendwie hingehauen, allerdings nur, weil ich mir kein Brot etc. gekauft habe, immer die Heilitems zuerst verwendet habe, von denen ich am wenigstens hatte, und damit der Stapel im Beutel verschwunden ist, und alte Ausrüstung sowie Wertgegenstände gleich verscherbelt habe. Wann gibt es endlich die Beutelvergrößerung

Den Königstrank habe ich schon verschoben, um nicht noch mehr Itemplätze zu blockieren. Ok, Lebenssamen hätte ich aktuell sowieso nicht.

Btw. man kann den Rochen essen?!? Stelle ich mir unhandlich vor, dieses Riesenvieh solange im Rucksack rumzuschleppen. Ok, der ist wenigstens tot. Das Kaninchen dürfte zappeln wie ein Weltmeister... Ähm, nicht weiter drüber nachdenken

Die ganzen Nebenquests haben mich auch erst einmal erschlagen. Wollte ausmisten. Hat solide funktioniert, habe dann nur den Fehler gemacht, an der Anschlagtafel vorbeizugehen...

Was mich hier etwas stört- Wobei, das ist nicht das richtige Wort. Sagen wir: Was ich merkwürdig finde, ist, dass irgendwie jeder zweite, dem ich begegne eine Quest für mich hat. Durch Monster und Räuber gibt es sicherlich mehr zu tun, und sei es nur, dass jemand vermisst wird. Dennoch ist es seltsam, dass so viele Leute eine Aufgabe vergeben. Ich meine, es war Königsstadt, wo ich es geschafft habe, nacheinander sämtliche Häuser mit Questgebern zu betreten.

Nicht falsch verstehen. Nebenquests sind toll und notwendig. Die Anzahl ist auch in Ordnung. Mir erscheint es nur unlogisch, dass wirklich jeder zweite etwas erledigt wissen will.

Mal was Allgemeines. Teilweise kommt die Party in einen Raum, Höhle, was-auch-immer und steht unten, während sich z.B. der Gegner in der Mitte befindet. Oben ist entweder nichts oder ein Stück der Map. trotzdem sind die Textboxen unten, verdecken also die Party. Da hätte ich es schöner gefunden, sie an der ein oder anderen Stelle nach oben zu verfrachten. Wie beim Lagerfeuer.

Eine letzte Sache noch. Die zu Eskortierenden sind gestorben. Mir graut es ganz extrem vor der Apokalypse. Das hat mich schon am Original wirklich unglaublich gestört. Beispiel Schiff: Erst eskortieren wir den Kapitän, weil dieser Kapitän halt ein Egoist ist, nicht mit seinem Schiff untergehen will, wie es sich gehört, und die kampfunerfahrenen Köche ohnehin entlassen wollte. Kommen wir zurück, um die Köche zu holen, fragen wir uns, warum wir das überhaupt tun, da die Handlung bislang uns gelehrt hat, dass Statisten IMMER den Löffel abgeben. Wir gehen also rein und - Überraschung! - der Weg war wieder mal umsonst bzw. die Köche sind keine Köche mehr.

Das zog sich wie ein roter Faden durch die Handlung. Es war regelrecht ein Schockmoment, wo es mehrere Gruppen über diese Portale zu eskortieren gab und der Rest bei Rückkehr noch lebte.

Frustrierendes Beispiel ebenfalls im Schloss: Ich hätte mir so gewünscht, dass nur noch die Tochter lebt (oder Tochter und Vater). Also nicht wieder ALLE "Anführer"; dass mal ein Nicht-Statist (in dem Fall die Königin) drauf geht. Aber nein, Vater, Mutter, Tochter - alle am Leben. Gleiches Spiel: Die werden gerettet, der Rest, die Statisten, geht währenddessen vor die Hunde.

Ich bezweifle es sehr stark, aber das wäre phantastisch, wenn das in dieser Version geändert wurde. Sonst werde ich da im abschließenden Fazit wohl erneut drüber meckern