Kritik in der Spieleentwicklung

  •                                                           Kritik in der Spieleentwicklung


    Gerade haben wir einen Jam hinter uns, wo es viel positive sowohl auch negative Kritik gegeben hat. Es gibt immer wieder Spiele bei denen wir Kritik abgeben. Einmal fällt diese besser aus, das andere Mal ist sie vernichtend. Ich möchte dazu ein paar Worte sagen, und erklären wie ich diese Thematik sehe.


    Wenn sich Spieleentwickler mit etwas abgeben müssen, dann ist das die immerwerdende Kritik an ihren Spielen. Kritik bei der Spieleentwicklung ist soetwas wie, Öffentlicher Verkehr mit Schwarzfahrer. Etwas was uns als Spieleentwickler immer begleiten wird. Jedoch muss auch eine vernichtende Kritik nicht immer schlecht sein.


    Kritik kann in Unterschiedlichen Formen vorkommen. Sei es jetzt ein Review, ein Gespräch mit dem Entwickler, oder vielleicht in Videoform. Kritik an unsere Spiele ist ein gewöhnliches Ereignis als Spieleentwickler. Jedoch ist auch Kritik an unsere Spiele ein wichtiger Faktor um uns selbst als Entwickler weiterzuentwickeln, und gleichzeitig um unser Spiel zu verbessern. Deshalb ist es auch wichtig eine ordentliche Kritik vom Kritiker zu schaffen. Eine Kritik sollte wahrheitsgemäß geschrieben sein. Auch wenn das Spiel an vielen Ecken Spaß gemacht hat, sollten die negativen Dinge die einem gestört haben, definitv auch in der Kritik vorhanden sein. Nicht weil man das Spiel schlecht reden möchte, sondern drauf aufmerksam machen möchte, dass hier noch Verbesserungen möglich sind. Darüber hinaus, hat der Spieleentwickler das Recht, Kritik in 2 verschiedene Maßen messen zu dürfen:


    Alles ist kacke - Kritik

    Jemand der alles in einem Spiel kacke findet. Egal was er findet, er versucht das Spiel schlecht zu Reden und hat mit keinem Feature im Spiel Spaß. Als Entwickler könnte man jetzt annehmen das wirklich alles kacke ist. Um hier klarheit zu bekommen, hat man die Möglichkeit zu erruieren ob es sich hier um eine Konstruktive Kritik handelt. Ich spreche die Person direkt auf etwas an und Frage explizit warum sie das Kampfsystem in meinem Spiel Kacke findet. Es gibt jetzt 2 Möglichkeiten wie diese Person Antworten wird. Sie wird euch genau erklären können was an dem Kampfsystem schlecht ist. Hierbei zählt es dann zur konstruktiven Kritik und könnt davon ausgehen das euer Kampfsystem womöglich wirklich noch ein paar Verbesserungen nötig hat. Oder die Person wird euch Antworten: "Ja, weil es eben kacke ist!". Sie wird euch nicht genau erklären können, warum sie das Kampfsystem kacke findet. Es handelt sich hierbei um eine Person die nicht in die Zielkategorie eures Spieles passt und wird auch andere Vergleichartige Spiele aus diversen Gründen kacke finden. Dabei handelt es sich nicht um den Typ Spieler den ihr in eurem Spiel ansprechen wollt. Ihr solltet euch nicht zu sehr an dieser Kritik orientieren.


    Konstruktive - Kritik

    Es kristallisiert sich nach einigen Sätzen hinaus ob die Person nur alles kacke findet, oder ob diese euch Konstruktive Kritik geben kann. Die Person wird euch zu fast allen Kritikpunkten genau sagen können was daran nicht gut ist und womöglich auch Verbesserungsvorschläge machen. Dies ist jedenfalls die wichtige Kritik, womit ihr Arbeiten solltet.


    Jetzt fragt man sich als Spieleentwickler ob man sich an die Kritik richten muss, die gegeben wird. Grob gesagt, NEIN. Natürlich muss man sich nicht daran richten, den es ist immer noch euer Werk das ihr erschaffen habt, und deckt noch immer die Vorstellungen eines tollen Spieles ab. Allerdings müsst ihr euch Überlegen warum ihr eigentlich ein Spiel Entwickelt habt. Normalerweise ist es das Ziel jedes Spielentwicklers das viele Leute euer Spiel spielen und damit auch Spaß haben werden. Von daher wäre es auch keine schlechte Idee, sich an die Kritiken der kritiker zu orientieren und Versuchen das Spiel in dessen Richtung zu trimmen, sprich verbessert.

    Jedoch muss euch vollkommen klar sein, dass ihr es niemanden zu 100% recht machen könnt. Das Perfekte Spiel gibt es nicht! Ihr müsst also abwägen, welche Kritik ihr annehmen wollt. Eine Änderung oder Verbesserung könnte neue Kritik auslösen.


    Positive Kritik
    Wenn wir unser Spiel Veröffentlichen, ist es die positive Kritik die wir Erwarten. Nur diese macht uns wirklich zufrieden mit dem was wir in Wochen, Monate, oder sogar Jahre geschaffen haben. Allerdings müssen wir so ehrlich sein und sagen, das uns positive Kritik kein bisschen in der Verbesserung unseres Spieles oder die weiterentwicklung als Spieleentwickler bringt.


    Negative Kritik

    Man verbringt unmengen an Zeit an seinem Spiel. Versucht noch die letzten Maps zu polishen. Schaut das noch die letzten Fehler beseitigt werden. Der Tag der Veröffentlichung steht endlich an und wir fragen uns wieviel Spaß die Leute mit unserem Spiel haben werden, wo wir uns doch soviel mühe gegeben haben. Doch die Kritiken sind alles andere als positiv. Nein, sie gehen auch noch in eine vernichtende negative Kritik über. Die größte Angst eines Spieleentwicklers ist Realität geworden. Die Leute finden das Spiel nicht gut.


    Als Spieleentwickler kann man jetzt auf 2 Arten mit der Kritik umgehen:
    1.) Man steckt den Kopf in den Sand und verkriecht sich in die Ecke.

    oder

    2.) Gute Spieleentwickler achten auf die vernichtende Kritik und picken sich die groben Probleme hinaus. Danach suchen sie nach Lösungen wie sie das Problem beheben können.


    Ein guter Spieleentwickler muss mit Kritik umgehen können. Ansonsten wird man es nicht schaffen ein gutes Spiel zu Entwickeln. Man muss auch daran denken, umso größer die Reichweite eures Spiels ist, umso größer wird auch die Kritik werden, die auf euch zukommt.


    Es mag zwar die positive Kritik sein, die wir uns in unseren Spielen erhoffen. Allerdings sind wir auf die negative Kritik angewiesen, um uns als Spieleentwickler zu verbessern und unsere Spiele besser machen zu können.


  • Sehr guter Beitrag :thumbup::)


    Ergänzend würde ich noch sagen:

    Man wird oftmals gefragt, zum Beispiel, "soll ich mein Spiel leichter/schwerer machen?" - worauf ich nur antworten kann: "Das kommt drauf an, was du erreichen willst! Für mich persönlich ist es zu leicht/schwer. Aber das kann jemand anders schon wieder ganz anders empfinden. Und wenn du dein Spiel so haben willst (leicht/schwer), dann musst du es natürlich so lassen."

    Als Spieler/Tester kann man dem Entwickler ja nicht vorschreiben, wie er sein Spiel zu erstellen hat. Ich kann nur meine Meinung kundtun und was der Entwickler draus macht, ist dann seine Sache.

    Denk immer dran: Es ist DEIN Spiel! :)

  • Da schreibt D4rkD einem aus der Seele.

    Das eigene Spiel ist immer ein Kunstwerk, das eigene Kind was man geschaffen, behütet und groß gezogen hat.

    Natürlich freuen wir uns dann, wenn es andere ebenso viel Begeisterung entgegen bringt, wie man selbst.
    Und natürlich schmerzt es sehr, wenn andere eben diese Begeisterung nicht teilen.

    Ich für meinen Teil, finde das ein Spiele-Entwickler nicht nur Kritikfähig sein muss. Er sollte auch in der Lage sein, ein realistisches Ziel, wohin er mit seinen Spiel gehen will zu sehen und sich in die Richtung zu bewegen. Das beginnt bei einfachen Kompromissen und Designentscheidungen, bis hin zu tiefen Änderungen im Gameplay oder dem eigentlichen Spiel.


    Ein weit verbreiteter Fehler ist auch, das man sich als Entwickler nur auf einige wenige Reviews und Meinungen versteift.

    Es ist wahrscheinlicher das Person XYZ aus deinen Freundeskreis oder näherer Umgebung dieselbe Begeisterung teilt, wie man selbst als Entwickler. Schließlich hat man ähnliche Interessen oder Geschmäcker, sonst würde man nicht miteinander sozial agieren. (oder irgendwas anderes gemeinsam)

    Wichtig ist daher... Viele, viele Meinungen von vielen, vielen unterschiedlichen Personen einzuholen.

    Diese Informationen in Ruhe und wohl überlegt verarbeiten. (Passt es zu meinen spiel? Ist diese Kritik gerechtfertigt? Sehen das viele genau so?)
    Und anschließend zu entscheiden, ob man es ändert und ob es Das ist, was einem näher ans Ziel bringt.

    LG _ x4JiinX
    PS.: Ich hoffe ich schreibe wieder nicht zu wirr. Kann meine Gedankengänge nur schlecht in Worte fassen.

  • Stimme auch zu, ein sehr wichtiger und richtiger Beitrag. Als Kritiker sollte man sich immer, wie Zion auch schon angedeutet hat, vor Augen halten was der Autor damit ausdrücken wollte. Anhand dessen gehe ich anschließend das Werk Stück für Stück durch und versuche zu erklären wie das Werk im Bezug darauf und evt. vergleichbar mit anderen Werken aus dem selben Genre oder derselben Niesche wegkommt. Wichtig ist dies vor allem wenn dann noch ein Preisschild auf dem Spiel klebt.


    Ein wichtiger Punkt, der meiner Meinung nach gerade bei den bekanntesten "professionellen" Videospielkritikern (IGN, GameStar, etc.) gerne vergessen wird ist das Trennen von objektiven und subjektiven Elementen. Es gibt viele Kritiker die darauf bestehen ein Spiel so objektiv wie möglich zu bewerten, jeder der sich allgemein irgendwann mit Kunst auseinander gesetzt hat weiß dass dieser Plan früher oder später nicht so wirklich aufgehen kann.


    Wie auch bei vielen vergleichbaren Medien macht es meiner Meinung nach nicht immer Sinn ein Spiel nur objektiv zu bewerten. Das kann bei manchen Aspekten Sinnvoll sein, man kann eindeutigen sagen ob ein Spiel stabil läuft oder aus Sicht der Mechaniken gut gemacht ist. Schwer wird es weniger quantifizierbare Dinge wie Story oder gerade Atmosphäre mit einer Punktzahl zu bewerten, das macht meiner Meinung nach fast keinen Sinn. Nahezu umöglich wird es meiner Meinung nach Spiele mit vollkommen unterschiedlichen Intentionen (z.B. ein Arcade-Rennspiel mit einem atmosphärischen Walking-Simulator) miteinander zu vergleichen, ähnlich siehts hier bei Spielen aus welche entweder verschiedene Aspekte haben die in der Qualität stark schwanken (bestes Beispiel Breath of the Wild) oder welche bei denen sogar die verschiedenen Elemente sich ein Stück weit gegenseitig im Weg stehen (z.B. NieR: Automata)


    Wie bewertet man ein Spiel mit einer hervorragenden Welt zum Erforschen aber enttäuschender Aufgaben in dieser? Konzentriert man sich nur auf die Stärken oder versucht man Stärken und Schwächen irgendwie gegeneinander auszugleichen? Soll man ein Spiel dafür loben dass Gameplay und Story unabhängig voneinander beide sehr gut funktionieren oder dafür kritisieren dass jeweils das eine dem anderen immer in den Weg kommt?


    Ich finde als Kritiker sollte man hier einfach akzeptieren dass man an so einer Stelle subjektiv abwägen muss und in Verbindung dazu seine Gedankengänge klar und deutlich schildern muss. Das Spiel in fünftausend Einzelteile aufzusplitten, mit einer Zahl abzuspeisen und dann auf Zwang eine Formel herzuziehen ist meiner Meinung nach bei sowas nicht der richtige Weg.

  • Mein Ratschlag:



    Damit fährt man als Gamedev evtl nicht so gut. Aber wozu es auch den Leuten recht machen die dein Werk sowieso nicht mögen? Lieber weiter in die Richtung entwickeln die ankommt und gut ist.

    Wie DarkD schon sagte, 100% Zufriedenheit bekommt man nicht hin. Dann begeistere ich lieber die Leute weiterhin die das Werk gut finden, als es zu ändern damit es anderen gefällt.

  • Ganz wichtig ist, dass jede kritische Äußerung letztendlich eine einzelne, persönliche Meinung ist, die auf einem Regelsystem basiert, für das sich der Kritiker selbst und niemand anderes entschieden hat. Niemand kann objektiv sagen, ob die Kritik berechtigt oder unberechtigt ist und trotzdem drehen sich die Diskussionen meistens genau um diese Frage. Eigentlich müsste kein Entwickler sein Spiel verteidigen und kein Kritiker seine Kritik, aber natürlich machen wir es trotzdem, weil wir alle ein Ego haben.


    Ein paar meiner ungeordneten Gedanken zum Thema


    Ich find Kritik dann verletzend und belastend, wenn ich das Gefühl hab, dass eine unprovozierte Feindseligkeit mitschwingt. Es ist nicht die Kritik an sich, die ich schlimm finde, denn wir müssen alle damit leben, dass nicht jeder unsere Spiele mag, sondern dass jemand mir gegenüber so toxisch auftritt, obwohl es nur um ein Spiel geht. Ich könnte es verstehen, wenn das Spiel menschenverachtende Inhalte propagiert, aber meistens geht es um unterschiedliche Ansichten in pucnto Handlung und Gameplay. Ich halte es einfach für falsch, polemisch zu kritisieren oder ein Spiel (und den Entwickler) ins Lächerliche zu ziehen, bis zu dem Punkt, dass etwas, was einem am Spiel nicht gefällt, mit vermeintlichen Charaktermängeln des Entwicklers in Verbindung gebracht wird.


    Du machst dein Spiel für die Spieler, denen das Spiel gefällt, nicht für die Spieler, denen es nicht gefällt. Ändere nur dann etwas am Spiel, wenn du meinst, dass es ohne Änderung in die falsche Richtung laufen würde, denn du weißt am besten, wie dein Spiel sein soll. Eine einzelne Meinung ist eine einzelne Meinung, entscheidend ist, wie es die Mehrheit sieht.


    Beide Seiten sollten Verständnis füreinander haben. Niemand sollte zu sehr darauf pochen, dass der eigene Weg der einzig richtige ist, denn es gibt unzählige Wege, eine Geschichte zu erzählen oder das Gameplay zu gestalten, und noch mehr unterschiedliche Vorlieben.


    Manchmal wird gesagt, dass ein Kritiker nur dem Entwickler helfen wolle. Das klingt für mich irgendwie anmaßend, von oben herab. Wer sagt denn, dass der Kritiker es besser weiß? Mit dieser Einstellung sollte niemand einen Kommentar schreiben. Freeman hat in der Hinsicht nämlich recht, wenn jemand Hilfe braucht, dann wird er das schon sagen und die richtigen Leute fragen. Als Entwickler will ich nur eines: Wissen, was den Spielern am Spiel gefallen hat und was nicht. Wenn jemand das freundlich sagt, bin ich (fast) wunschlos glücklich.


    D4rkD schrieb:

    Allerdings müssen wir so ehrlich sein und sagen, das uns positive Kritik kein bisschen in der Verbesserung unseres Spieles oder die weiterentwicklung als Spieleentwickler bringt.

    Den Gedanken kann ich nicht ganz nachvollziehen. Warum ist es notwendig, das Spiel (und sich selbst) immer weiter zu verbessern? Für mich ist es naheliegender, sich Grenzen zu setzen, und das Spiel fertig zu machen. Wenn es gar nicht gut ankommt, dann hat man einen Grund, es das nächste Mal besser zu machen, und wenn es gut ankommt, dann ist alles in Butter. Ich jedenfalls hab nur zwei Ziele: Spaß bei der Entwicklung und später Freude darüber, dass den Spielern das Spiel gefällt. Dazu muss es aber nichts in den Schatten stellen, Hauptsache die Spieler hatten ihren Spaß.

  • Heyho, ihr Hübschen!

    Bitte lasst euch nicht einreden, dass positives Feedback euch als Gamedev nicht weiterbringt.
    Positives Spieler-Feedback ist neben Spielertests der wichtigste Gradmesser dafür, ob und wie gut ihr die Zielgruppe eures Games ansprechen konntet.

    Wenn euch als Entwickler wichtig ist, dass ihr eure Spieler mit euren Games berührt, unterhaltet, bewegt oder zum Lachen bringt, dann solltet ihr darauf genauso achten wie auf jedes andere Feedback, vielleicht sogar noch mehr.
    Macht lieber ein Spiel, das 10% der Menschen zu 100% anspricht, als ein Spiel, das 100% der Menschen nur zu 10% anspricht.

    Und hier noch ein zufällig gerade veröffentlichtes, gutes Video zum Thema:



    Viel Spaß beim Deven und bleibt funky,
    Dez

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    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Dezue ()

  • @D4rkD

    Ja, aber positives Feedback würde bedeuten, dass du gar keine (gravierenden) Fehler gemacht hast. Das klingt für mich besser. Außerdem könnte man darüber streiten, was überhaupt ein Fehler ist. Flüchtigkeitsfehler würde ich außer Acht lassen, die kann man nie ganz vermeiden und wirklich grämen muss man sich wegen ihnen nicht. Es gibt einiges, das ich, wenn ich mir meinen alten Spiele so anschau, heute anders machen würde, aber ich würde nur selten von einem Fehler sprechen.

  • Ich finde sehr interessant wie extrem Kritik hier grade kritisiert wird. Ich bin ja noch neu und bin einfach überrascht.

    Aber das ganz ist logisch, immerhin ist Kritik und Kritikfähigkeit ein wichtiges Thema das gerne mal ausufern und um sich schlagen kann.


    alles ist kacke- Kritik = destruktive Kritik, oder nicht? Eben das Gegenteil von Konstruktiv...


    Kritik und der Umgang damit sind ja nicht nur hier bei dem eigenen Spielen wichtig, sondern im gesamten Leben. Man bekommt eher schlechte und destruktive, als gute Kritik und nur selten konstruktive. Dabei sollte man sich immer Mühe geben konstruktiv zu bleiben. "Das ist schlecht" - ist eine klare Meinung, aber wenig hilfreich. Das kommt nicht wirklich an, verursacht höchstens ein mieses Gefühl. "Das ist unübersichtlich und umständlich" - lässt das Gefühl weg und erklärt das Problem.

    Manchmal sinkt man auch wenn man sich Mühe gibt, einfach ab. wird destruktiv, weil man denkt "das musst du doch sehen!" aber jeder sieht eben nur mit den eigenen Augen, und was mir auffällt, siehst du dafür gar nicht.

    Wenn ich merke, dass ich aus Groll oder Wut schreibe und mich hinein steigere, schreibe ich weiter bis ich alles auf Papier gebracht habe. Und dann lass ich es ruhen und suche später alle "Meinungen" alles was wertend ist raus und ersetzte es durch genaue Erklärungen.

    Die Story kann langweilig sein. Aber warum ist sie langweilig? Weil sie schon direkt alle Rätsel löst? Weil zu wenig interagiert wird?

    Das Spiel ist nervig, wieso? Weil es unübersichtlich ist, oder man nie weiß, wo es weiter geht?


    Das ist die eine Seite, die andere ist der (in diesem Fall) Ersteller des Spiels. Hier ist seine Kritikfähigkeit gefragt. Selbst wenn jemand die perfekt konstruktive Kritik schreibt, bleiben negative Punkte. Wie geht man damit um?

    Ohne zu übertreiben, ich kenne nicht einen Menschen, der in der Lage ist, sich von Kritik nicht angegriffen zu fühlen.

    Was wir erschaffen ist ein Teil von uns, wenn jemand über diesen Teil negativ spricht, sehen wir das oft als Kritik an uns, immerhin sind wir ja die Schöpfer.

    Aber das worüber geurteilt wird, sind nicht wir, sondern unser Produkt. Manchmal erschaffen wir tolles, manchmal nicht. Wir als Person sollten uns davon nicht angegriffen fühlen. Wir sollten es nicht verteidigen.

    Wenn es Fehler hat, dann ist das ebenso. Dann haben wir Fehler gemacht, oder noch nicht genug daran gearbeitet. Beides kann man lösen. Oder es ist nicht gerechtfertig. Dann sollte es uns ebenfalls nicht weiter stören, denn dann ist es Geschmackssache und daran können auch Argumente nichts ändern.


    Positive Kritik halte ich auch für sehr wichtig! Auch aus ihr kann man lernen. Wenn man sich mit etwas viel Mühe gibt und das auch positiv aufgenommen wird, lernt man daraus, dass der Aufwand sich gelohnt hat. Wenn man sich wegen etwas unsicher ist, kann positive Rückmeldung einen auf seinem Pfad bestätigen. Wenn man nur schreibt, wenn einen etwas stört, kommt das beim Entwickler schnell so an, als gäbe es nur schlechtes, deshalb ist es genau so wichtig alles Gute zu erwähnen, auch wenn das viel schwerer ist. Es ist sehr leicht zu sagen was einen stört aber manchmal nahezu unmöglich zu sagen, warum einem etwas gefällt. Das gute hieran ist, man kann auch sagen, das einem etwas gefällt, ohne es ganz genau zu begründen. Es ist zwar immer noch besser, wenn man es begründen kann, aber man macht auch nichts falsch, wenn man sagt, dass das Spiel Spaß gemacht hat.

  • Kritik darf hier nur geäußert werden, wenn man selbst erfolgreiche Projekte unterhält, auf Patron oder itch.io Erfolg hat oder bereits mehrere Rpg-Titel veröffentlicht hat.

  • @D4rkD

    Ja, aber positives Feedback würde bedeuten, dass du gar keine (gravierenden) Fehler gemacht hast. Das klingt für mich besser. Außerdem könnte man darüber streiten, was überhaupt ein Fehler ist. Flüchtigkeitsfehler würde ich außer Acht lassen, die kann man nie ganz vermeiden und wirklich grämen muss man sich wegen ihnen nicht. Es gibt einiges, das ich, wenn ich mir meinen alten Spiele so anschau, heute anders machen würde, aber ich würde nur selten von einem Fehler sprechen.

    Wir alle hier, würd ich mal behaupten, sind Hobby Entwickler. Der eine ist vielleicht schon mehr Profi als der andere, aber im Grunde können wir ALLE noch etwas dazulernen.

    Das ist es, was Dark meint (denke ich). Wenn ich immer nur zu hören kriege "dein Spiel ist toll", dann bringt mich das nicht weiter. Klar, es freut mich. Aber ich lerne nichts dazu, wie ich mein Spiel noch besser machen kann. Denn perfekt ist sicherlich kein Spiel. Wenn ich stattdessen höre "dein Spiel ist toll, aber du könntest noch dies oder das verbessern" - DANN bringt es mich einen Schritt voran.

  • Wenn es Fehler hat, dann ist das ebenso. Dann haben wir Fehler gemacht, oder noch nicht genug daran gearbeitet. Beides kann man lösen. Oder es ist nicht gerechtfertig. Dann sollte es uns ebenfalls nicht weiter stören, denn dann ist es Geschmackssache und daran können auch Argumente nichts ändern.

    Ich denke, dass jede Meinung - wenn sie ehrlich ist - gerechtfertigt ist. Mal angenommen, jemand findet die Handlung langweilig, dann ist es so, das denkt sich ja niemand aus und im Grunde genommen muss man das nicht mal begründen (obwohl es interessant ist zu erfahren, woran genau es liegt), weil jeder das nachvollziehen kann. Eine langweilige Handlung ist subjektiv gesehen natürlich schlecht, denn die Handlung soll unterhalten, aber objektiv ist sie es nicht. Daher auch meine Frage, ab wann man überhaupt von einem Fehler sprechen kann. Bugs, Rechtschreibfehler, falsch gesetzte Events oder allgemein alles, von dem der Entwickler sagt, dass er es so nicht haben wollte, sind sicher Fehler. Über alles andere lässt sich streiten.


    Wenn ich stattdessen höre "dein Spiel ist toll, aber du könntest noch dies oder das verbessern" - DANN bringt es mich einen Schritt voran.

    Aber woher weißt du, dass der Vorschlag besser ist und was heißt besser überhaupt in diesem Fall? Dass das Spiel dir selbst, dem Kritiker oder der Mehrheit der Spieler nach der Veränderung besser gefällt? Ich bin der Ansicht, dass Entwickler sich selbst mehr vertrauen sollten. Eine signifikante Änderung (echte Fehler, s. o., und Kleinigkeiten meine ich nicht) würde ich nur dann vornehmen, wenn eine repräsentative Mehrheit der Spieler mit einem Spielelement unzufrieden ist.

  • Hotzenplotz Das weißt du auch nicht. Darum geht es auch nicht. Es geht hier darum das negative Kritik nicht unbedingt etwas schlechtes ist und daraus etwas lernen kann. Zion hat die Message verstanden :)

    Ich denke mal, "Der Sonnenorden" ist hierbei ein sehr gutes Beispiel.


    Wie Dezue hier raussliest, das ich geschrieben habe das Positives Feedback nutzlos ist, ist mir irgendwie ein Rätsel.

  • Heyho D4rkD !
    Ich meinte diesen Satz, den ich schlicht als falsch empfinde, vor allem auf die Weiterentwicklung als Gamedev bezogen.

    Allerdings müssen wir so ehrlich sein und sagen, das uns positive Kritik kein bisschen in der Verbesserung unseres Spieles oder die weiterentwicklung als Spieleentwickler bringt.

    Ich passe aber nochmal meinen Beitrag an, "nutzlos" hattest du wirklich nicht gesagt.
    Nur, zustimmen kann ich diesem Satz - aus eigener Erfahrung - keinesfalls.

    Bleib funky,
    Dez

  • Sternenprinzessin

    Wenn man für seinen Beitrag denunziert, bzw. vollends ins lächerliche gezogen wird und das von einem Mod aus dem Forum, der dann noch meint, wer ist denn der überhaupt, dass er sich einbildet hier eine Rezension zu schreiben, zeigt doch das Armutszeugnis auf.

  • Sternenprinzessin

    Wenn man für seinen Beitrag denunziert, bzw. vollends ins lächerliche gezogen wird und das von einem Mod aus dem Forum, der dann noch meint, wer ist denn der überhaupt, dass er sich einbildet hier eine Rezension zu schreiben, zeigt doch das Armutszeugnis auf.

    Hallo, ich muss hier mal kurz eingreifen.


    Verstehe diesen Post hier jetzt nicht negativ, ich möchte lediglich etwas Licht ins dunkel bringen.

    Der Post auf den du dich beziehst ist klar eine Review auf deine Review, jedoch soll dieser in erster Linie dir aufzeigen welche Schreibstile es dafür gibt ( 3 Arten hat sie da aufgezeigt) und einiges ist sichtlich deiner Review und deinen Worten entnommen und abgewandelt im Bezug auf deine Review um dies zu verdeutlichen. Und um zu zeigen wie diese wenn sie etwas scharf gewählt sind beim anderen ankommen. Ich sehe du fühlst dich dadurch angegriffen, genau so dürften einige deiner Zeilen aber auch bei Seele angekommen sein. Im großen und ganzen sind deine Kernpunkte auch nachzuvollziehen aber man hätte einige Teile anders zum Ausdruck bringen können.


    Dies sollte auch kein Angriff gegen dich sein.

    Wenn du mich unterstützen willst, kaufe mir gern einen

    kofi2.png

  • Wirklich gute Beitrag von dir D4rkD .

    Ja Ich komme ja noch aus Zeiten, in denen quasi über einen Entwickler hergefallen wurde.

    Die Kritik war null konstruktiv und man merkte richtig, dass die kritisierten Entwickler, die Ihr erstes Projekt vorgestellt haben sich sofort zurück zogen.

    Die Art wie man etwas rüber bringt ist ausschlaggebend.

    In meinen Tests hatte Ich jetzt 2 Spiele bei denen das der Fall gewesen wäre.

    Wenn die Spiele vor 15 Jahren in einem der damaligen Foren vorgestellt worden wären, dann wären die Entwickler jetzt sehr demotiviert.

    Ich habe es mir da ein wenig zur Aufgabe gemacht das ganze Irgendwie nett zu verpacken und auf Verbesserungen Hinzuweisen.

    Ich denke als Kritiker sollte das der beste Weg sein um den Dev auch zu motivieren.