ZitatWie sieht gelungene Repräsentation aus? Wie müssen die Figuren dargestellt werden bzw. welche Rolle müssen sie spielen, damit sie dich repräsentieren
Das ist nicht ganz so einfach zu beantworten, weil halt sehr individuell und im Grunde vielschichtig ausfallen kann.
So habe ich in meinem Projekt z.B. Charaktere, deren Eigenschaften erstmal einfach nur "quirky" wirken, aber für die, die sich damit identifizieren können, gleich umso bedeutungsvoller sein können. Man muss also auch irgendwie wissen, wen man damit eigentlich warum und wie erreichen möchte.
Im Grunde könnte man sagen, dass man Elemente und Erfahrungen darstellt, die sich auch in der Realität wiederfinden lassen.
Deshalb stören ja Stereotypen besonders marginalisierte Menschen, weil diese meistens so gut wie gar nicht in der Realität verankert sind.
ZitatKnifflig wird es - also zumindest seh ich das so - wenn das Merkmal weder sichtbar ist noch durch den Umgang mit anderen Menschen ersichtlich wird. Ich wüsste zum Beispiel nicht, wie man trans Figuren sichtbar machen könnte, außer dass man direkt anspricht, dass sie trans sind. Und dann würde sich wieder die Frage stellen, ob es denn ausreicht, es nur zu erwähnen.
Wenn es nicht notwendig ist, das explizit zu erwähnen, würde ich es auch nicht explizit erwähnen. Es trägt ja gerade zur Normalität bei, wenn es für die Charaktere in der Welt auch völlig normal ist. Entsprechend sollte eine trans Frau z.B. auch als Frau behandelt und angesprochen werden. Da wird gerade in JRPGs/Animes gerne der lästiger Trope von einer trans Person herangezogen, die "lustig" sein soll, weil sie "falsch" ist oder jemanden zu "täuschen" versucht (oft wird das halt auch gerne mit Crossdressing zusammengeworfen).
Es reicht im Grunde, sie darzustellen, wie jeden anderen Charakter auch, ohne das jemand ein Fass auf macht. Im Detail sind natürlich Anmerkungen oder einfach nur Bestätigungen durch den Entwickler immer gerne gesehen. Nichts ist lästiger als sogenanntes "Queer Baiting", wo z.B. Kerle eigentlich super Chemie zusammen haben, aber dann in letzter Minute mit Frauen verkuppelt werden, damit ja niemand die Idee bekommen könnte, dass sie doch schwul sein könnten... xD
Konkret würde ich das Thema und die damit verbundenen Probleme ohne Recherche und Mitarbeit durch Autoren, die selbst trans sind, aber auch gar nicht thematisieren wollen, weil man die Perspektive ruhig Autoren überlassen kann, die sich damit aus erster Hand beschäftigen müssen.
Oft wird halt der Fehler gemacht, dass sich dann auf eine tragische Leidensgeschichte bezogen wird (z.B. sterben schwule Charaktere gerne mal einen tragischen Tod), was halt auf Dauer schon nervig sein kann. Auch trans Menschen wollen normale Abenteuer erleben können und nicht ständig nur als tragische Figur herhalten müssen.
Als gute Beispiele kann ich hier übrigens die Serien "Shera - Princesses of Power" und "The Dragon Prince" empfehlen. Coole, diverse Charaktere, die coole Dinge erleben und auch on Screen divers sein dürfen. °^°
MfG Der Schilderich