Hallo liebe Community!
Nachdem wir die letzten Wochen mehrfach darauf angesprochen wurden und das Thema aus verschiedenen Gründen immer wieder aufkam, möchten wir mit euch ein wenig über Jugendschutz sprechen.
Ich hatte zu dem Thema ja schon mal hier einen Artikel verfasst: https://rpgmaker-mv.de/article/6-jugendschutz/
Generell ist unsere Userschaft ja fast durchweg erwachsen. Sowohl unserer Altersumfrage nach, als auch dem Ergebnis von Google Analytics nach, liegt das Alter unserer Durchschnittsuser bei etwa Mitte 20. Das heißt, wir sind generell eher unempfindlicher, sowohl was Horror, Gore, Grausamkeit und auch nackte Tatsachen betrifft.
Doch als öffentlich zugängliches Forum mit Publikum, dessen Alter wir nicht mal eben schätzen können und einem Zielpublikum ab 14 Jahren, sowie den bestehenden Gesetzen nach, müssen wir bei allen Inhalten auf unserer Seite den Jugendschutz beachten. Das bedeutet wiederum, dass wir (damit sind nicht nur die Betreiber, sondern auch die User gemeint) keine jugendgefährdenden Inhalte verbreitet dürfen (egal ob gegen Endgeld oder kostenlos).
Jetzt stellt sich bei vielen die Frage, was ist denn überhaupt jugendgefährdender Inhalt? Und da wird es schwammig... Es gibt Selbsttests im Internet zur Einschätzung der Klassifizierung und es gibt grobe Hinweise, was wie einzustufen ist. Aber keine Seite kann dir konkret sagen, ob es ok ist, wenn du diesen einen nackten Bust im Spiel hast, wenn es Bordell im Spiel gibt, ob das jetzt zu viel Blut ist, ob es noch ok ist, wenn der gepixelte Kopf abgerissen wird, usw...
Alles anzeigenHier möchte zum einen auf die Internetseite Jugendschutz-aktiv verweisen:
Die noch einmal deutlich erklärt, wie es um die gesetzliche Lage steht, was das für Videospiele bedeutet und wie sich Jugendgefährdung diesbezüglich definiert.
Weitere Möglichkeiten, sich näher zu informieren sind z.B. die Seite der USK:
Auf der man noch einmal gut differenzierte Erklärungen findet, ab wann ein Spiel [ab 0], [ab 16], [ab 18] usw ist.
und auch die FSK bietet ein System zur Altersklassifizierung:
Da wir auch keine juristisch ausgebildeten Profis sind, kommen wir da mit unserer Einschätzung leider auch nur schwer hin.
Fakt ist aber, dass die Betreiber auch für die von dritten eingestellten Inhalte mit haften und haften heißt in dem Falle, ein Bußgeld von lustig 50.000€ kann fällig werden, bis hin zu Haftstrafen.
Diese unglaublich hohen Strafen für etwas, was uns aber nur so schwammig erklärt wird und dessen Grenze so schwer zu fassen ist, macht Angst und schürt Ärger.
Was können wir also tun?
Ein Unterforum mit einem ab-18-Bereich wäre doch eigentlich eine schöne Sache. Wo man sich ganz erwachsen austauschen kann, ohne jedes mal große Bedenken zu haben, ob man jetzt zu viel nackte Haut oder zu viel Blut eingebaut hat.
Doch leider ist das nicht so einfach realisierbar...
Die Kombination aus Post-Ident-Verfahren und eigenhändiger Übergabe mit erneuter Altersprüfung ist im Moment der einziger Weg, der absolut und 100% rechtssicher ist.
Leider sind so einfache Grenzen, wie man sie von anderen Webseiten kennt, wie z.B. " Sie müssen mindestens 18 Jahre alt sein, um den folgenden Inhalt sehen zu können. [weiter] [zurück]" nicht rechtskräftig. Und auch Kopie oder Eingabe der Personalausweisnummer ist nicht mehr rechtlich sicher.
Die derzeit einzige anerkannte Möglichkeit wäre eine Altersverifizierung/Identifizierung über ein System der Post (PostIDENT), bei dem meist in einer Filiale mit Perso vorstellig werden muss (oder andere ähnliche alternative Wege).
Könnte man dann aber nicht doch diese Möglichkeit nutzen?
Genau das ist die Frage... denn das ganze ist nicht kostenlos umsetzbar.
Egal wie man es dreht und wendet, am Ende muss eine öffentliche Behörde das Alter und die Identität der Person bestätigen und das bedeutet Verwaltungsaufwand = Kosten.
Im Falle des PostID-Verfahrens liefe das auf ca 7€ pro User hinaus, der sich für den ab-18-Bereich freischalten lassen wollen würde. (Normalerweise übernehmen das die Betreiber, aber als Non-Profit-Team, das sich eher als Hobby um diese Community kümmert und schon die Server- und Softwarekosten, etc aus eigener Tasche zahlt, ist das eher nicht machbar. - Vielen Dank an dieser Stelle noch mal an alle, die etwas zu unserer Finanzierung beitragen! ) Ob dabei noch weitere Kosten entstehen würden, wollte man mir am Telefon leider gerade nicht sagen, weil das ganze Programm wohl mit diversen Einstellungen auf unsere Firma zugeschnitten werden würde.
Die große Frage ist also:
Wollt ihr solch einen Bereich?
Möchtet ihr diese Kosten tragen, um einen solchen Bereich zu ermöglichen? Sollen wir uns damit eingehender beschäftigen? Oder ist es euch das im Endeffekt nicht wert?
Eure Meinungen sind gefragt.
Bitte beachtet dabei aber, dass wir die bestehenden Gesetze nur ausführen und nicht selbst gestalten und nicht gewillt sind, das Risiko zu tragen, in dem wir sie willentlich ignorieren, nur weil das überall sonst auch so gemacht wird und doch angeblich noch nie was passiert ist. Danke für euer Verständnis!